Joy Denalane

Joy Denalane kam 1973 in Berlin-Schöneberg auf die Welt. Ihre Mutter ist Heidelbergerin und ihr Vater stammt aus Südafrika. Die afrikanische Herkunft hört man auch ihrer Musik an. Joy ist Soul- und R&B-Sängerin. Sie singt Lieder mit meist deutschen Texten und stark angloamerikanisch und afrikanisch beeinflusster Musik.
Ihre ersten Erfahrungen auf der Bühne sammelte sie als Sängerin der Reggae- und Soulbands „Culture Roots“ und „Family Affair“. 1999 traf sie dann mit der Hiphop-Band „Freundeskreis“ zusammen, die für das Lied „Mit dir“ eine Duettsängerin suchte. Dieses Lied wurde dann der Sommerhit 1999. Der Frontmann von Freundeskreis, Max Herre, wurde dann auch ihr Freund und Ehemann. Zwei Jahr lang tourte sie mit Freundeskreis.
Dann wurde es Zeit für eine eigene CD. Ihr erster Sohn wurde geboren und sie beschloss sich mit ihren südafrikanischen Wurzeln auseinanderzusetzen. Dazu reiste sie nach Südafrika und traf dort mit vielen Musikern zusammen, die ihr bei diesem Album halfen. Die Eindrücke aus diesem Land setzte sie dann sehr gekonnt in Lieder um. Zum Beispiel „Im Ghetto von Soweto“, in dem sie die bedrückende Situation in Soweto beschreibt, oder „Setho“, das sie in der südafrikanischen Sprache  isiXhosa  singt. Zwei Lieder dieser CD sind ihrem Sohn gewidmet, „Kinderlied“ und „höchste Zeit“, und für ihren Vater nahm sie „I cover the Waterfront“ von Billie Holiday auf.
Als sie die CD herausbrachte, gab es nicht viel Soul in deutscher Sprache. Sie hat bewiesen, dass auch das funktioniert und hat damit deutschem Soul den Weg geebnet.
Joy Denalane ist auch im Kampf gegen AIDS aktiv. Sie unterstützt verschiedene Projekte und war auch an der Kampagne „Ausgrenzung macht krank“ der „Deutschen AIDS Hilfe“ beteiligt.

Selbstverständlich hat auch sie eine Homepage. Ihre Musik ist bei iTunes.de, iTunes.com, Amazon.de und Amazon.com erhältlich.

Die Ärzte

Es wird Zeit, dass wir über die beste Band der Welt sprechen. So nennen sie sich zumindest selbst: Die Ärzte. Aus Berlin. 1982 wurden Die Ärzte gegründet – und sie haben ihre Wurzeln im Punkrock, genauso wie Die Toten Hosen. Beide Bands gibt es seit vielen Jahren, beide Bands sind kommerziell sehr erfolgreich und weiterhin beim Publikum beliebt. Es gibt aber wenige Leute, die beide Bands gleichermaßen mögen – man mag entweder die Ärzte oder die Hosen. Das ist ein bißchen so wie Beatles oder Rolling Stones, oder?

Ich mag die Ärzte lieber als die Hosen – das liegt vor allem auch an den einzelnen Bandmitgliedern. Da sind Farin Urlaub und Bela B. sowie Rod, der erst seit 1993 dabei ist. Die Namen sind natürlich Künstlernamen! Farin Urlaub soll also bedeuten „Fahr in Urlaub“ – er heißt eigentlich Jan Vetter. Und Bela B. ist im richtigen Leben Dirk Felsenheimer. Die 3 sind bei Interviews grandios – sie machen immer Show und Späße und sind sehr sympathisch und selbstironisch. Ihre Musik hat oft Ohrwurmcharakter, das heißt die Melodien gehen einem nicht mehr aus dem Kopf.

Als ich ein Teenager war, also vor 20 Jahren, waren manche Titel der Ärzte verboten – sie standen auf dem so genannten Index. Im Radio durften sie nicht gespielt werden, die Platten durfte man sich erst ab 18 kaufen. Das war für uns damals natürlich besonders spannend. Der Grund? Die Texte. Da geht es um Geschwisterliebe oder Claudia und ihren Schäferhund… Aber das könnt Ihr gerne selber alles nachlesen.

Besonders gut finde ich, dass die Ärzte sich gegen Neonazis engagieren und auch in ihren Texten mittlerweile gesellschaftskritisch sind. Beispielsweise in „Junge“ oder „Schrei nach Liebe“. Alte Lieder, die fast jeder mitsingen kann, sind „Westerland“, „Zu spät“, „Teenagerliebe“ oder „Ich ess Blumen“. Viel Spaß!

Hier geht’s zur offiziellen Ärzte-Seite, ihre Musik gibt es bei iTunes.de, iTunes.com, Amazon.de und Amazon.com.

SG #083: Modernes Deutsch

SG #083: Modernes Deutsch

Schulbücher haben einen Nachteil: Sie sind meist nicht neu. Was in ihnen steht ist zwar richtig, aber oft veraltet. Auch, wenn es um die Sprache geht. Wenn Ihr gerade Deutsch lernt, kann es sein, dass Ihr von der deutschen Sprache, wie wir sie gerade sprechen, nicht viel wisst. Fangen wir mit dem Handy an. Es ist natürlich bei Teenagern sehr wichtig – aber auch viele Erwachsene haben ständig ihr Mobiltelefon in der Hand. Was tun wir mit dem Handy? Wir surfen im Internet, wir telefonieren, wir mailen oder wir schreiben eine SMS. Das nennen wir kurz „simsen“. Wir laden uns Apps herunter.
Natürlich benutzen wir auch die sozialen Netzwerke – wir „facebooken“ oder „twittern“. Wir „skypen“ gerne und wir „googeln“ natürlich, wenn wir etwas im Internet suchen. Wenn wir etwas gefunden haben, das wir mögen, können wir es im Internet „herunterladen“, das Gegenteil ist das „hochladen“ von Dateien. Ich lege Dateien gerne in die Dropbox, oder ich lege sie auf meinen Server. Dann gebe ich jemandem den Link, ich maile ihm den Link, und er kann auf die Datei zugreifen. Viele Begriffe haben wir aus dem Englischen übernommen, zum Beispiel machen wir ein Backup von unseren wichtigen Daten auf einer externen Festplatte oder in der Cloud. Wir schließen unser Smartphone per USB-Kabel an, oder verbinden es über Bluetooth mit dem Computer. Dann sehen wir, ob das W-LAN funktioniert. Wenn es zu schwach ist, brauchen wir einen Repeater im Haus, der das Signal verstärkt. Erinnert Ihr Euch noch an die Denglisch-Folge von Slow German? Das hier ist gerade die Fortsetzung, glaube ich…
Mit meinem Laptop oder Notebook gehe ich ins Internet, wenn ich auf Reisen bin. Dann muss ich darauf achten, dass der Akku voll ist – sonst habe ich keinen Strom mehr. Wenn der Akku leer ist, muss ich das Netzteil dabei haben und es in eine Steckdose stecken. So kann ich den Akku wieder aufladen. Das gilt natürlich auch für mein Handy. Es ist ständig leer.
Damit meine Kollegen auch auf wichtige Daten zugreifen können, müssen die Zugangsdaten stimmen. Die Zugangsdaten setzen sich zusammen aus Benutzername und Passwort. Wenn beides stimmt, kann sich mein Kollege „einloggen“ – auch englisch, wie Ihr merkt. Wichtig ist uns in Deutschland der Datenschutz und unsere Privatsphäre in sozialen Netzwerken. Viele von uns wollen, dass unsere Daten im Internet verschlüsselt sind und sie so nicht von Fremden gelesen werden können. Es war ein großer Skandal als bekannt wurde, dass das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel von der amerikanischen NSA abgehört wurde.
Natürlich müssen auch wir uns oft ärgern – zum Beispiel über Spam. Auch hier haben wir das englische Wort übernommen. Es nervt, wenn wir unsere Mails abrufen und die Hälfte davon ist Spam! Wenn wichtige E-Mails kommen, können wir diese ausdrucken – aber das ist nicht gut für die Umwelt, wie wir wissen. Deswegen versuchen wir gerne, ein so genanntes papierloses Büro zu haben – Dokumente die per Post kommen, werden eingescannt und liegen dann als digitale Kopie vor. Das Original wandert in den Aktenvernichter. Das ist eine Maschine, die das Papier zerschneidet, damit es nicht mehr gelesen werden kann. Fallen Euch noch weitere moderne deutsche Begriffe ein oder habt Ihr Fragen? Dann geht auf Slowgerman.com und schreibt in die Kommentarfunktion. Dort gibt es auch wie immer Premium Content: Lernmaterial zu dieser Folge und die normal schnell gesprochene Episode. Bis zum nächsten Mal! Eure Annik.

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg83kurz.pdf

Udo Jürgens

Der untere Beitrag ist nicht mehr aktuell. Udo Jürgens ist leider am 21. Dezember 2014 im Alter von 80 Jahren unerwartet verstorben.

Udo Jürgens ist Österreicher. Von den Künstlern die ich bisher vorgestellt habe ist er mit Sicherheit der Älteste (79 Jahre). Sein bürgerlicher Name ist Jürgen Udo Bockelmann. Da dieser Name etwas sperrig ist nennt er sich Udo Jürgens. Er ist einer der ganz großen deutschsprachigen Entertainer. Er singt nicht nur, sondern ist auch Komponist, Texter und ein hervorragender Pianist. Obwohl er nicht mehr der Jüngste ist, steht er noch immer regelmäßig auf der Bühne. Der Stil seiner Lieder bewegt sich zwischen Chanson, Popmusik und Schlager. Die Texte sind oft nachdenklich, zuweilen auch kritisch. Er scheut sich auch nicht, gelegentlich heiße Eisen anzupacken. Das Lied des Videos ist ein gutes Beispiel dafür. Im Original heißt es „Harper Valley PTA“ und wurde von Tom T. Hall geschrieben. Er hat den Text, der sich kritisch mit der Doppelmoral in der Gesellschaft auseinandersetzt, auf deutsche Verhältnisse übertragen. Ein anderes Beispiel ist das Lied „Gehet hin und vermehret euch“ aus dem Jahr 1988. Mit diesem Lied nahm er vor allem die katholische Kirche, allen voran den damaligen Papst Johannes Paul II und deren Bevölkerungspolitik, mit sehr deutlichen Worten aufs Korn.
Eines seiner Lieder ist seinem Bruder Manfred Bockelmann gewidmet („Mein Bruder ist Maler“). Darin beneidet er den Maler um dessen Ausdrucksmöglichkeiten. Der beneidet aber manchmal auch den Sänger. Manches kann mal halt besser mit einem Bild, anderes besser mit einem Lied ausdrücken. Es gibt aber auch lustige Lieder von Jürgens. „Vielen Dank für die Blumen“ zum Beispiel, das Generationen deutscher Kinder als Titelmelodie von Tom und Jerry, einer Zeichentrickserie, kennen. Damit nicht genug. Zu seinen Werken gehören auch symphonische Kompositionen wie zum Beispiel „Wort“ und „Die Krone der Schöpfung“. Er ist kurz gesagt ein Künstler mit viele Facetten.

Natürlich hat auch er eine Homepage. Seine Musik findet man bei Amazon.de, Amazon.com und bei iTunes.de und iTunes.com.