Wolke 4

Momentan hört man dieses Lied in Deutschland sehr oft und ich dachte, es gefällt Euch vielleicht. Versteht Ihr, was Philipp Dittberner da singt?

Fee Badenius

Heute möchten wir Euch im Musiktipp bei Slow German Fee Badenius vorstellen. Eine Fee ist eigentlich ein Fabelwesen mit übernatürlichen Kräften. Feen werden meist als kleine, schöne Frauen dargestellt, mit Flügeln. Und sie können Wünsche erfüllen. So märchenhaft ist Fee Badenius nicht. Sie besitzt aber die seltene Gabe, die Menschen zugleich zum Lachen und zum Nachdenken zu bringen. Fee ist in ihrem Fall die Abkürzung ihres Namens Felicitas. Man kann sie wohl am besten als Liedermacherin bezeichnen. Sie schreibt ihre Lieder selber und begleitet sich dazu auf der Gitarre.
In Deutschland gibt es die sogenannte Kleinkunstszene. Dazu gehören in kleinerem Rahmen Kabarett, Chanson, Lesungen und ähnliches. Auf derartigen Veranstaltungen ist Fee Badenius häufig anzutreffen und hat auch schon eine ganze Reihe Preise gewonnen.

Ihre Lieder sind witzig, humorvoll und oft auch hintergründig. Bei dem Lied des Videos geht es beispielsweise um ihre Figur, also ihren Körper, und dass diese Figur nicht dem heutigen schlanken Schönheitsideal entspricht. Sie nimmt darin den heutigen Schlankheits- und Fitnesswahn auf die Schippe, sie macht sich darüber lustig. Bei einem anderen Lied (Fleisch ess Lust) setzt sie sich mit dem Problem auseinander, dass sie eigentlich nicht möchte, dass Tiere getötet werden, aber dass ihr Fleisch so verdammt gut schmeckt.

Es sind die kleinen Dinge des Alltags mit denen sich ihre Lieder beschäftigen. Ihr Lied Kater handelt wie der Name sagt von ihrem Haustier. Katzen sind sehr selbstbewusst und eigensinnig, und das ist in diesem Lied sehr schön beschrieben. Es gibt von Fee aber auch poetische Liebeslieder, wie zum Beispiel: Du liebst mich trotz allem. Am besten ihr hört sie euch mal selber an.

Hier ist ihre Homepage und da findet man ihre Musik: Amazon.de, Amazon.com und iTunes.de.

Die Wise Guys über die FIFA

Heute mal ausnahmsweise ein Video für Euch – die Band heißt „Wise Guys“ und sie haben einen Song über die FIFA geschrieben. Da das Video mit Schrift versehen ist, wäre es für Euch eine gute Übung, dachte ich mir. Oder?

Anita & Alexandra Hofmann

Anita & Alexandra Hofmann sind Schwestern, aber nicht nur das: Sie sind ein Gesangsduo. Sie singen Schlager und volkstümliche Lieder. Diese Musik wird in Deutschland oft und gerne gehört. Sie sind nicht nur Sängerinnen, sondern spielen auch noch jede Menge Instrumente. Klavier, Gitarre, Harfe, Steirische Harmonika, Lyra und Saxophon sind nur eine kleine Auswahl davon. Die Beiden bringen es insgesamt auf 15 Instrumente. Die Musik spielt in ihrem Leben also eine ganz besondere Rolle. Bereits im Alter von 6 und 9 Jahren sammelten sie erste Bühnenerfahrungen. Mit 11 und 14 Jahren hatte sie bereits eine zweistündige Bühnenshow, der 40. Geburtstag ihres Vaters war der Anlass. Es wundert also nicht, dass sie die Musik zu ihrem Beruf gemacht haben. Zunächst sind sie in der Nähe, also in Baden-Württemberg aufgetreten. Ihre Bekanntheit wuchs, und 2005 machten sie ihre erste Deutschland-Tournee. Die Ursache für diesen Erfolg ist ihre Liebe zur Musik und ihre herzliche und freundliche Art. Sie haben eine treue Fangemeinde, der teilweise kein Weg zu den Konzerten zu weit ist.
Auf YouTube findet Ihr viele Videos von ihnen. Kommt Euch das Lied vom Video oben bekannt vor? Das Original ist von Lionel Richie und heißt „Angel“. Sie singen noch mehr internationaler Hits auf deutsch. Don’t worry be happy von Bobby McFerrin gehört auch dazu. Wenn Ihr es schwer versteht kommt es daher, dass sie es auf Schwäbisch singen, dem Dialekt in dem sie aufgewachsen sind. Auf ihrer aktuellen CD Kuschelmomente findet man auch Hallelujah von Leonard Cohen.
Es gibt viele Arten von Musik, die das Leben bereichern können. Das Wichtigste ist, dass die Künstler mit dem Herzen dabei sind.

Die offizielle Webseite der Beiden ist hier. Musik gibt es bei Amazon.de, Amazon.com und bei iTunes.

Peter Fox und Seeed

Pierre Baigorry, den man heute als Peter Fox kennt, kam 1971 in Berlin auf die Welt. Als Kind bekam er wegen seiner roten Haare den Spitznamen Foxi, aus dem dann später Fox wurde. Er macht mit der Band Seeed deutschen Hip-Hop und Reggae. Am Anfang seiner Karriere war er auch solo unterwegs, 2008 brachte Peter Fox das sehr erfolgreiche Album „Stadtaffe“ heraus. Es kam in den deutschen und österreichischen Charts auf Platz 1. In diesem Album setzt er sich auf witzig-ironische Art mit Berlin und seinen „Stadtaffen“ auseinander, zu denen er sich auch zählt. Er ist auch immer wieder mit einer Affenmaske aufgetreten – sogar bei Preisverleihungen. Schaut mal auf seine Homepage – da hat ein ganzes Orchester Affenköpfe! Wenn Ihr wissen wollt, was Peter Fox unter Stadtaffen versteht, könnt Ihr hier nachschauen. Kurz gesagt sind es Menschen in seinem Alter, die sich oft ziemlich widersprüchlich benehmen. Das „Haus am See“ geht Euch sicher nicht mehr aus dem Kopf – hört es Euch mal an!
2009 hatte Fox dann aber verkündet, in Zukunft nur noch mit der Band Seeed zusammen arbeiten zu wollen, weil ihm der Rummel um seine Person zu viel geworden war. Seeed arbeitet viel mit Drumlines, das sind Ensembles von Trommlern, sie sind in den USA sehr verbreitet. Jede High-School Marching Band hat eine Drumline. Aus Liebe zu den Drumlines, eine deutsche Übersetzung gibt es bisher noch nicht, hat er eine Drumlineschule gegründet, an der er momentan sogar selber unterrichtet.

Wenn Ihr also mal hören möchtet, wie sich rhythmische deutsche Musik mit Reggae-Einflüssen anhört, kann ich Euch Seeed mit Peter Fox nur ans Herz legen.

Die Homepage von Peter Fox gibt’s hier und da ist die von Seeed. Die Musik von Peter Fox gibt es bei Amazon.de, Amazon.com und iTunes.com. Auch Seeed findet man bei Amazon.de, Amazon.com und iTunes.com.

SG #090: Klassische Musik

SG #090: Klassische Musik

Ich weiß nicht warum, aber im Winter höre ich gerne klassische Musik. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass mein Vater mir als Kind oft zur Weihnachtszeit den „Nussknacker“ vorgespielt hat und andere Werke von Tschaikowsky. Seitdem jedenfalls gehören Kälte und Schnee für mich zu Geige, Kontrabass und Klavier.

Und nachdem ich vor kurzem über den Deutschen Schlager gesprochen habe, dachte ich mir, es wird Zeit über klassische Musik zu sprechen. Denn es gibt natürlich viele Begriffe, die mit diesem Thema zusammenhängen und die für Euch interessant sein könnten!
Zunächst mal ist es natürlich am schönsten, wenn man klassische Musik in einem Konzert erlebt. Also vor Ort. Dort sieht man dann die einzelnen Musiker des Orchesters, man sieht die Instrumente und den Dirigenten, die Notenblätter und natürlich auch das Publikum, das immer in den unpassendsten Momenten hustet.

Aber auch zu Hause kann man klassische Musik genießen – bei einer schönen Tasse Tee zum Beispiel. Die Deutschen können sich freuen, dass sie so viele gute klassische Komponisten hervorgebracht haben, oder?

Da ist zum Beispiel Johann Sebastian Bach. Der Mann mit der Lockenperücke, der 1685 geboren wurde. Wenn ich an Bach denke, denke ich an schwere, düstere Orgelmusik. Natürlich schrieb er auch viele andere Werke, aber er lebte nunmal in der Zeit des Barock. Sehr festlich und auch sehr barock ist die Musik von Georg Friedrich Händel. Mich nervt das leider eher, aber hin und wieder höre ich gerne seine Feuerwerksmusik.

Ich mag Ludwig van Beethoven viel lieber als seine barocken Vorgänger. Sein Name klingt zwar niederländisch, aber er wurde in Bonn geboren und hatte deutsche Eltern – lediglich seine Vorfahren waren Flamen. Weltweit bekannt ist natürlich Beethovens 9. Sinfonie, 1824 vollendet und berühmt durch das furiose Ende – ein Chor singt die Worte von Friedrich Schiller: Freude, schöner Götterfunken. Diese Stelle wurde sogar zur Europahymne gemacht. Ebenfalls bekannt ist, dass Beethoven in den letzten Jahren seines Lebens taub war – er konnte nichts mehr hören. Dennoch komponierte er weiter.

Kennt Ihr Johannes Brahms? Er wurde 1833 in Hamburg geboren. Hört Euch mal seine ungarischen Tänze an, sie sind richtige Ohrwürmer! Als er sie schrieb, gab es aber mächtigen Ärger. Denn die Grundlage dieser Musik sind so genannte Zigeunerweisen, also Volksmelodien. Der politisch korrektere Begriff für Zigeuner wäre heute wahrscheinlich Sinti oder Roma – aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls behaupteten damals andere Komponisten auch, diese Stücke geschrieben zu haben. Also ein Urheberrechtsstreit, wie es ihn auch heute noch oft gibt.

Zwei Richards darf ich nicht vergessen: Richard Wagner und Richard Strauss. Richard Strauss wurde hier in München geboren, und zwar 1864. Hier wurde daher eine Straße nach ihm benannt. Die Nazis suchten sich die drei wichtigsten Musiker des Dritten Reiches aus: Hans Pfitzner, Wilhelm Furtwängler und – Richard Strauss. Dieser wird aber als apolitisch bezeichnet und wurde später nach dem Entnazifizierungsgesetz freigesprochen. Der andere Richard ist Richard Wagner, und der wird auch immer mit den Nazis in Verbindung gebracht. Der Komponist lebte zwar nur bis 1883, äußerte sich aber explizit gegen die Juden und kann als Antisemit bezeichnet werden. Hitler jedenfalls wurde zum Wagner-Fan. Die Wagner-Festspiele in Bayreuth existieren heute noch und ziehen alljährlich viele wichtige Politiker an, auch Kanzlerin Angela Merkel.

Einer noch, oder? Wie wäre es mit Felix Mendelssohn Bartholdy? Er starb 1847 mit nur 38 Jahren in Leipzig. Was, Ihr kennt ihn nicht? Natürlich, sein Name ist nicht so berühmt wie der von Bach oder Beethoven, aber seine Musik kennt Ihr, da bin ich sicher. Zum Beispiel seinen Hochzeitsmarsch, der immer gespielt wird, wenn eine Braut die Kirche betritt. Auch in Hollywoodfilmen.

Also: Hört Euch doch mal wieder ein paar klassische Stücke an, eine Sinfonie, einen Marsch, ein Adagio – macht die Augen zu und entspannt Euch. Das werde ich jetzt auch machen, und wir hören uns dann hoffentlich bald wieder.

Wenn Ihr Lust habt, geht auf slowgerman.com – dort werde ich einige klassische Stücke bei YouTube verlinken und auch iTunes-Links setzen, mit denen Ihr mich unterstützen könnt. Ich würde mich auch über weitere Abonnenten freuen beim neuen Premium Podcast – dort bekommt Ihr zu dieser Folge Lernmaterial und eine schneller gesprochene Variante. Und es kostet nur 2 Dollar pro Monat. Bis bald! Eure Annik.

Hier sind die iTunes-Links der Komponisten: Tschaikowsky, Johann Sebastian BachGeorg Friedrich HändelLudwig van Beethoven, Johannes BrahmsRichard Wagner, Richard Strauss, Felix Mendelssohn
und der Musikstücke des Beitrags: Beethovens 9. Sinfonie, Brahms, ungarische Tänze, Mendelsohns Hochzeitsmarsch

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg90kurz.pdf