von Annik Rubens | 3. Oktober 2014 | Kultur, Kunst und Kultur, SG Podcast-Episode
Jeden Abend lese ich meinem Sohn etwas vor. Das gehört dazu. Und es freut mich immer wieder, wie viele schöne Geschichten es für Kinder gibt. Einige davon möchte ich Euch heute vorstellen – vielleicht habt Ihr auch Lust, sie zu lesen? Ich habe deutsche Autoren und Geschichten für Euch ausgesucht.
Natürlich gibt es ganz neue Literatur für Kinder, aber ich möchte mit den Klassikern beginnen, mit den Büchern und Autoren, mit denen ich selbst aufgewachsen bin und die heute noch sehr beliebt sind. Ein großer deutscher Autor war Otfried Preußler (Amazon-Link). Er schrieb Geschichten wie „Das kleine Gespenst“ oder „Der Räuber Hotzenplotz“. Das sind freche Figuren, die man sofort ins Herz schließt.
Auch wichtig ist natürlich Ellis Kaut (Amazon-Link) – sie schuf eine Figur, die jedes deutsche Kind kennt: Den Pumuckl. Der Pumuckl ist ein Kobold, also ein kleines Wesen, das unsichtbar ist und ständig Scherze macht. Dieser Pumuckl bleibt bei einem Schreinermeister am Holzleim kleben – und wird für diesen sichtbar. Die vielen Abenteuer von Pumuckl und dem Meister Eder sind besonders deswegen beliebt, weil der Pumuckl mutig ist, frech und witzig. Es gibt den Pumuckl auch als Fernsehserie aus den 80er-Jahren und als Hörspiel.
In meiner Liste darf ich auch Erich Kästner (Amazon-Link) nicht vergessen. Er schrieb weltbekannte Bücher wie „Das doppelte Lottchen“, „Emil und die Detektive“ oder „Das fliegende Klassenzimmer“. Bücher voller Wortwitz und Klugheit.
Fantastische Geschichten – im wahrsten Sinne des Wortes – hat Michael Ende (Amazon-Link) geschrieben. Seine „Unendliche Geschichte“ ist poetisch und fast schon philosophisch zu sehen. Es geht um die Menschen, die keine Bücher mehr lesen und daher ihre Fantasie verlieren. In diesem Buch kommen märchenhafte Figuren vor wie ein Glücksdrache, ein Riese aus Stein und eine uralte Riesen-Schildkröte. Das Beste daran aber: Der Held der Geschichte ist ein kleiner, unscheinbarer Junge, der von den anderen Kindern gehänselt wird. Er rettet die Welt der Fantasie. Kurz gesagt. Aber lest lieber selbst! Michael Ende hat noch eine Figur erschaffen, die die deutschen Kinder lieben: Lukas, den Lokomotivführer. Zusammen mit Jim Knopf, einem kleinen Jungen mit schwarzer Hautfarbe, erlebt er viele Abenteuer auf der ganzen Welt.
Und dann sind da noch die Bücher von Janosch. Wie wunderbar! Die bekanntesten Figuren sind der kleine Tiger und der kleine Bär, die sich beispielsweise auf den Weg nach Panama machen nur um am Ende festzustellen, dass es zu Hause doch am schönsten ist.
Es gibt aber wie anfangs erwähnt auch moderne Kinderbücher, die sehr beliebt sind. Zum Beispiel die Bücher von Ingo Siegner über den Drachen Kokosnuss. Das ist ein kleiner, mutiger Feuerdrache, der mit seiner Freundin Mathilda, dem Stachelschwein zum Beispiel eine Rakete baut, um zum Mond zu fliegen.
Etwas sanfter geht Nele Moost ihre Geschichten vom kleinen Raben Socke (Amazon-Link) an. Der Rabe trägt immer eine rot-geringelte Socke und lernt, dass man nicht lügen soll, dass man mit anderen teilen soll und andere Lektionen.
Besonders schön finde ich für kleine Kinder die Bücher über die Kuh Lieselotte (Amazon-Link). Lieselotte ist eine Postkuh und sie erlebt kleine, unspektakuläre Geschichten. Diese sind aber mit so viel Liebe erzählt und vor allem so schön bebildert, dass sie wirklich Spaß machen.
Ich könnte noch ewig so weitermachen – unser Bücherschrank ist bis zum Rand voll! Aber ich fände es viel schöner, wenn Ihr in die Kommentarfunktion Eure Lieblings-Kinderbücher schreibt – ich bin gespannt auf Eure Vorschläge!
Das war’s wieder für heute – nochmal kurz der Hinweis, dass es jetzt auch einen Premium Podcast von Slow German gibt. Wenn Ihr diesen abonniert, bekommt Ihr automatisch zur MP3-Datei auch eine Vokabelliste und Lernmaterial als PDF. Danke für Eure Unterstützung!
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg87kurz.pdf
von Annik Rubens | 22. September 2014 | Deutsche Musik
Es wird mal wieder Zeit für einen Musiktipp! Am vergangenen Samstag war eine Veranstaltung, die Euch vielleicht interessieren könnte: Der Bundesvision Song Contest. Mehr dazu hier. Bei diesem Wettbewerb hat jedenfalls eine Band aus Hamburg/Bremen gewonnen, die sich Revolverheld nennt. Sehr bekannt ist ihr Titel „Freunde bleiben„. In ihren Videos erzählen sie immer Geschichten – und auch bei ihrem Auftritt beim Bundesvision Song Contest hatten sie die beste Bühnenbild-Idee: Sie traten als Marionetten auf. Ihre Lieder haben oft Ohrwurm-Charakter, wie auch das erwähnte „Lass uns gehen“ – darin geht es darum, den Alltag hinter sich zu lassen und rauszugehen in die Natur, in die Stille, in die Schönheit… Die Band ist sympathisch und engagiert sich auch für politische Themen, beispielsweise für die Energiewende.
Hier geht’s zur offiziellen Website von Revolverheld, hier gibt’s ihre Musik bei Amazon.de, Amazon.com, iTunes.de und iTunes.com.
von Annik Rubens | 18. September 2014 | Geschichte, SG Podcast-Episode
Ich war dieses Jahr zwei Mal in Berlin. Ich mag die Stadt. Sie ist groß und doch klein, wenn Ihr versteht was ich meine. Berlin ist Deutschlands größte Stadt – aber sie ist in viele Stadtviertel unterteilt, die dann doch den Charme von einer Kleinstadt haben. Was ich Euch aber eigentlich erzählen möchte ist die Geschichte der Stolpersteine. Wenn Ihr in Berlin unterwegs seid und mal auf den Boden blickt, dann werdet Ihr sie schnell entdecken.
Stolpersteine sind golden glänzende Pflastersteine auf dem Gehweg. Der Gehweg ist der Streifen auf der Straße neben der Fahrbahn, auf dem sich die Fußgänger ungestört bewegen können. Aber das wisst Ihr sicher, oder? Wird auch Bürgersteig genannt, oder bei uns in Bayern gerne auch mal französisch „Trottoir“. Zurück zu den Stolpersteinen. Dahinter steckt ein Künstler namens Gunter Demnig. 1995 begann er mit der Aktion in Köln, danach kam Berlin dran. Die Behörden wurden zunächst nicht um Erlaubnis gebeten. Später schon.
Was steht auf den Stolpersteinen? Es sind die Namen von NS-Opfern. Verlegt vor den Häusern, in denen sie beispielsweise vor ihrer Deportation in Konzentrationslager lebten. Darunter meist das Geburtsdatum der Personen, das Datum ihrer Deportation und ihrer Ermordung in Konzentrationslagern. Einige haben den Freitod gewählt, wie man so schön sagt – sich also selber umgebracht. Es sind die Namen von Frauen, Männern und Kindern, von alten Menschen und jungen.
Finanziert wird das Projekt durch Spenden, denn immerhin kostet ein Stein mit Messingplatte rund 120 Euro. 48000 Steine wurden bislang in ganz Europa verlegt.
Hier in München ist die Verlegung auf öffentlichem Grund nicht erlaubt – daher gibt es nur einige Stolpersteine auf privaten Grundstücken. Im Internet kann man sich in Ruhe alle Stolpersteine ansehen und lesen, was über die erwähnten Personen bekannt ist. Es sind meist schreckliche Geschichten, die sich aus den wenigen Daten ablesen lassen. Daher finde ich diese Art des Gedenkens an den Holocaust viel wirksamer als ein riesiges Mahnmal wie jenes in Berlin, das gerade bröckelt. Denn man kommt um die Stolpersteine nicht herum – sie sind überall. Das zeigt, wie riesig das Ausmaß der Gräueltaten war. Es traf in jeder Straße jemanden, in vielen Häusern ganze Familien.
Stellt Euch die Straße vor, in der Ihr lebt – und blickt auf die Häuser dort. Seht Ihr das Haus an der Ecke? Da wäre vielleicht die ganze Familie abgeführt und ermordet worden. Die Bewohner des gelben Hauses weiter vorne auch. Und der Herr mit dem Hund, der immer zur gleichen Zeit spazieren ging. Schrecklich, oder?
Ich hoffe, Ihr lebt in friedlichen Zeiten und Ländern – wenn nicht, wünsche ich Euch viel Kraft und Energie und Gesundheit.
Damit möchte ich heute schließen und noch kurz auf eine Neuerung aufmerksam machen: Seit heute gibt es einen Premium Podcast von Slow German. Wenn Ihr diesen abonniert, bekommt Ihr automatisch zur MP3-Datei auch eine Vokabelliste und Lernmaterial als PDF. Mehr dazu auf slowgerman.com. Danke für Eure Unterstützung!
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg86kurz.pdf
von Albert | 17. September 2014 | Impressionen
von Albert | 10. September 2014 | Impressionen
von Albert | 4. September 2014 | Impressionen
von Albert | 28. August 2014 | Impressionen
von Annik Rubens | 12. August 2014 | Alltag, Dialog, Essen & Trinken, SG Podcast-Episode
Entschuldigung, wo sind denn hier die Tomaten?
Da vorne, in der Gemüseabteilung.
Da habe ich schon nachgeschaut, aber ich habe sie nicht gesehen.
Doch, sie sind vorne links, gleich am Eingang.
Danke, ich geh nochmal nachsehen. Ist denn momentan irgendwas im Angebot?
Wir haben frischen Spargel, da kostet das Pfund nur 5 Euro.
Oh, das klingt gut. Ist der Spargel denn aus Deutschland oder wurde er importiert?
Das ist deutscher Spargel. Bayerischer, um genau zu sein.
Schön, da nehme ich ein Pfund mit. Oder besser gleich zwei.
Sie haben wohl Hunger?
Und wie! Ich weiß, man sollte nicht hungrig einkaufen gehen, sonst kauft man noch mehr ein als man braucht.
Tja, mich würde es freuen. Kann ich Ihnen noch etwas anbieten?
Zum Spargel bräuchte ich noch Kartoffeln.
Die sind dort drüben, neben den Zwiebeln. Wir haben ganz junge, zarte Kartoffeln, die muss man nicht schälen.
Gut, dann ist der Abend also gerettet. Spargel mit Kartoffeln. Schinken hole ich noch hinten an der Fleischtheke. Und ein bisschen Butter als Sauce habe ich noch daheim.
Wie sieht’s mit einer Nachspeise dazu aus?
Nachspeise? Was passt denn zu Spargel?
Natürlich der Klassiker: Erdbeeren. Frische Erdbeeren. Mit etwas Vanilleeis vielleicht.
Oh ja! Gute Idee. Und dann bräuchte ich noch etwas Weißwein zum Spargel. Ich habe sonst nur Leitungswasser daheim.
Stimmt, habe ich vergessen zu fragen… Sonst noch einen Wunsch?
Naja… Ich weiß nicht wie ich das jetzt sagen soll…
Was denn?
Ich hab ehrlich gesagt gar keine Lust, das schöne Essen alleine zu essen. Haben Sie nicht Lust, mitzuessen?
Na da sag ich nicht nein. Sehr gerne!
Dann bis später – sagen wir um 8? Ich schreib Ihnen meine Adresse auf…
Super. Bis dann!
Ciao!
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sgdialog3.pdf