

Schneller!

Der Froschkönig
Die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach
Die Matthäus-Passion hat das Leiden und den Tod von Jesus Christus zum Thema. Sie ist ein berühmtes Werk des großen, deutschen Komponisten Johann Sebastian Bach, der von 1685 bis 1750 lebte. Für viele Musiker ist er der bedeutendste Komponist aller Zeiten. In Wikipedia findet ihr hier eine einen ausführlichen Artikel über ihn.
Die Matthäus-Passion ist mit fast drei Stunden Bachs längstes Werk. Bei keinem seiner Werke sind so viele Musiker und Sänger auf der Bühne. Es wird der ganze Leidensweg von Jesus bis zur Kreuzigung erzählt. Die Matthäus-Passion ist ein sehr bewegendes Werk aus der Barockzeit.

SG #137: Das Bauhaus
Kennt Ihr den Begriff „Bauhaus“? Wir benutzen diesen Begriff in Deutschland gerne für moderne Architektur. Also zum Beispiel für rechteckige Häuser mit großen Fenstern, ohne Giebeldach. Also ohne spitzes Dach. Für klare Konturen, ohne Schnörkel. Ohne Kitsch. Aber was steckt wirklich hinter diesem Begriff?
Dafür müssen wir eine Zeitreise machen. Und zwar in das Jahr 1919. Zu dieser Zeit gründete ein Mann namens Walter Gropius in Weimar eine Kunstschule. Sie hieß „Staatliches Bauhaus“ und war eine Hochschule für Gestaltung. Sie war anders als andere Kunstschulen, denn hier ging es nicht nur um die Kunst, sondern auch um das Handwerk und um die Architektur. All das sollte zusammenfließen. Bauen sollte zudem billiger werden, indem man Fertigbauteile verwendete.
Die Namen einiger Lehrer werdet Ihr kennen: Paul Klee, Lyonel Feininger und Wassily Kandinsky gaben hier ihr Wissen weiter. Die Schüler verbrachten viel Zeit in den Werkstätten, experimentierten und entwickelten neue Dinge. Es gab eine Druckerei, man konnte Stoffe weben, mit Metall arbeiten oder mit Glas und Keramik. Die Schüler lernten Wandmalerei und später auch Fotografie.
1925 zog die Schule von Weimar nach Dessau um. Dessau war eine Industriestadt, und das hatte Einfluss auf die Schüler. Sie begannen, Alltagsprodukte neu zu gestalten. Und diese Produkte sind heute noch bekannt. Es waren Möbel aus Stahlrohr, die man heute noch in vielen Büros sieht, oder auch Tapeten.
Dritter Direktor wurde 1930 der Architekt Ludwig Mies van der Rohe – jetzt ging es in der Schule nicht mehr so sehr um die Werkstätten, sondern um Architektur. 1932 wurde das Bauhaus sozusagen aus Dessau rausgeworfen – es zog nach Berlin, doch auch dort hatte das politisch eher links geprägte Bauhaus keine Chance gegen die Nationalsozialisten. 1933 musste es schließen. Aber die Ideen lebten weiter: Viele Bauhaus-Schüler gingen ins Exil und arbeiteten dort weiter, und so verbreitete sich der Bauhaus-Gedanke in der ganzen Welt.
Bauhaus-Designklassiker: https://www.bauhaus100.de/de/damals/werke/designklassiker/index.html
Bauhaus-Architektur: https://www.bauhaus100.de/de/damals/werke/architektur/index.html
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg137kurz.pdf
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Schneller gesprochen? Bitte schön:

SG #136: Der deutsche Bundespräsident
Deutschland hat einen neuen Bundespräsidenten. Er heißt Frank-Walter Steinmeier. Der Bundespräsident ist das Staatsoberhaupt Deutschlands. Er ist also die wichtigste Person in Deutschland. Anders als in anderen Ländern ist er aber nicht derjenige, der sich mit der täglichen Politik des Landes beschäftigt – das macht bei uns der Bundeskanzler. Der Präsident ist eher derjenige, der das Land nach außen repräsentiert. Er empfängt die Monarchen und Staatsoberhäupter anderer Länder und reist selber viel ins Ausland, um Gespräche zu führen. Er soll möglichst neutral sein und auch überparteilich. Er hat aber auch andere, wichtige Aufgaben – dazu später mehr.
Der Bundespräsident muss mindestens 40 Jahre alt sein. Die Parteien schlagen verschiedene Kandidaten für das Amt vor. Der Präsident wird für fünf Jahre gewählt. Er wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern von der Bundesversammlung. Die Bundesversammlung wird extra für diese eine Wahl zusammengestellt – sie besteht aus Politikern und Menschen aus dem Volk. Das sind aber meist Schauspieler, Sportler oder andere bekannte Menschen, die man zu dieser Versammlung einlädt. Diese Menschen kommen alle in Berlin zusammen und wählen aus einigen Vorschlägen ihren Präsidenten. Dieser kann ein Mal wiedergewählt werden, nicht öfter.
Der Bundespräsident ist flapsig gesagt so etwas wie der Notar und der König Deutschlands. Er muss repräsentieren und wichtige Unterschriften leisten. Wenn beispielsweise ein neuer Bundeskanzler gewählt wurde, dann muss der Bundespräsident ihn offiziell ernennen. Ebenso die Minister. Und die Bundesrichter und Bundesbeamten. Außerdem prüft der Präsident alle neuen Gesetze und muss diese unterschreiben – erst dann sind sie gültig.
Wenn Menschen in Deutschland etwas Besonderes geleistet haben, dann bekommen sie das Bundesverdienstkreuz verliehen. Das ist eine Auszeichnung, ein Orden. Auch diese Aufgabe hat der Bundespräsident – er darf die Kreuze verleihen.
Und noch eine Aufgabe hat er: Er kann Gefangene begnadigen, sie also frühzeitig aus der Haft entlassen. Das kommt allerdings sehr selten vor.
Was hoffentlich noch seltener vorkommt, ist der Fall einer Kriegserklärung: auch diese darf allein der Bundespräsident aussprechen.
Der erste deutsche Bundespräsident war Theodor Heuss. Danach folgten Heinrich Lübke, Gustav Heinemann, Walter Scheel, Karl Carstens, Richard von Weizsäcker, Roman Herzog und Johannes Rau. Weiter ging es mit Horst Köhler, Christian Wulff und Joachim Gauck – und der neue Mann ist nun Frank-Walter Steinmeier. Vielleicht kennt Ihr den Mann mit den weißen Haaren und der Brille schon – er war vorher Außenminister und vielleicht auch schon einmal in Eurem Land zu Gast.
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg136kurz.pdf

SG #135: Deutscher Wein
Denkt mal an das, was Ihr über Deutschland wisst. Was trinken die Deutschen? Bier? Stimmt. Aber was trinken sie noch? Wein natürlich! Jeder Deutsche trinkt im Durchschnitt 105 Liter Bier und 20 Liter Wein pro Jahr. Das ist eine Menge, oder?
Deutschland ist ein Wein-Land, auch wenn es hier eigentlich nicht sehr warm ist. Die Menschen, die Wein anbauen und herstellen, nennt man Winzer. 80.000 Winzer gibt es in Deutschland, und wie in anderen Ländern auch gibt es hier bestimmte Regionen, in denen der Wein besonders gut gedeiht. Da sind zum Beispiel Rheinhessen, Pfalz, Mosel, Franken und Baden. 13 Anbaugebiete gibt es in Deutschland, aus denen besonders guter Wein kommt.
Der Wein wächst in Deutschland vor allem dort, wo er an einem vor Wind und Wetter geschützten Hang gedeihen kann. Ein Hang ist sozusagen ein steiler Hügelrand, das Gegenteil von einer Ebene. An so einem Hang kann die Sonne die Reben besonders gut erreichen und der Boden speichert die Wärme.
140 verschiedene Rebsorten werden in Deutschland angebaut. Die Weinrebe ist die Pflanze, aus der der Wein gemacht wird. Die einzelnen Früchte sind Weintrauben. Deutscher Wein ist vor allem Riesling, Müller-Thurgau und Spätburgunder.
Und wie immer in Deutschland gibt es auch für den Wein genaue Regeln. Es gibt das Deutsche Weingesetz. Es unterteilt den Wein in vier verschiedene Güteklassen. Das bedeutet, dass nur die besten Weine „Prädikatswein“ heißen dürfen. Und auch was auf dem Etikett steht, also auf dem Aufkleber an der Flasche, ist genau festgelegt. Es gibt bestimmte Angaben, die auf der Flasche stehen müssen, zum Beispiel wo der Wein herkommt und wieviel Alkohol er enthält.
Und dann gibt es noch eine Spezialität: Den Eiswein. Er wird aus Beeren gemacht, die bei der Lese, so nennt man die Ernte, gefroren waren.
So eine Weinlese ist viel Arbeit, und vor allem sind hier noch vergleichsweise wenige Maschinen im Einsatz. Viel wird mit der Hand gemacht, was vor allem an der schwierigen Arbeit liegt und an den steilen Hängen, an denen der Wein oft wächst. Ein Winzer braucht viel Wissen und vor allem Geduld, um einen guten Wein zu machen. Und er braucht Glück mit dem Wetter.
Deutscher Wein wird nicht nur in Deutschland getrunken, sondern auch im Ausland. Er wird vor allem in die USA, in die Niederlande und nach Großbritannien exportiert.
Hier gibt es eine interessante Folge der „Sendung mit der Maus“ über einen Winzer:
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg135kurz.pdf

Make-Up and Hair. Absolute Beginner #10
Many of my female listeners asked me to talk about make-up. So let’s start with what you say if you apply make-up. You say: „Ich schminke mich.“ Sich schminken. All the things you need for painting your face so to speak are „Schminke“. Die Schminke. Many words we use are the English words, for example „make-up“ means the foundation for your skin. „Das Make-Up“. Then there is „Lidschatten“. Der Lidschatten. „Lid“ is the upper part of your eye, and „schatten“ is shadow. Eye-shadow. Lidschatten. Then there’s „Wimperntusche“. „Wimpern“ are the eye-lashes and „Tusche“ is ink. Die Wimperntusche is mascara – but don’t worry, most people understand „Mascara“ as well. Your eyebrows are „Augenbrauen“ – die Augenbrauen. It’s the same word. And then we need lipstick, „Lippenstift“. „Lippen“ are your lips, „Stift“ is a pen. Der Lippenstift.
At the end of a long day, when you want to remove the make-up, we use the verb „abschminken“. Ab-schminken. The correct sentence would be: „Ich schminke mich ab.“
And what about your hair? For your hair you need „einen Kamm“ – a comb, „einen Kamm“. Der Kamm. Or a brush. Die Bürste. Die Bürste. In both cases you can say: „Ich kämme meine Haare“.
If you want to part your hair, you are wearing a „Scheitel“. Der Scheitel. If it’s parted in the middle of your head, it’s „der Mittelscheitel“. If it’s parted to the side, it’s „der Seitenscheitel“.
If you have long hair, you can wear it in a ponytail. „Ein Pferdeschwanz“. Der Pferdeschwanz. „Ich mache mir einen Pferdeschwanz.“ For a ponytail you need „einen Haargummi“ – a scrunchy. Der Haargummi. Oh, and talking about ponys: If a woman in Germany has a „Pony“ it means she wears bangs, so her hair is short on her forehead. Der Pony. Don’t misuse the article: „Der Pony“ is a hairstyle, „das Pony“ is a small horse.