SG #128: Die Sendung mit der Maus

SG #128: Die Sendung mit der Maus

Es gibt eine Sendung, die kennt in Deutschland jedes Kind. Nicht nur jedes Kind, sondern auch jeder Erwachsene – denn es gibt sie schon sehr lange. Sie heißt: „Die Sendung mit der Maus“. Sie kommt jeden Sonntag im Fernsehen, und zwar in der ARD, „Das Erste“ heißt der Sender genau gesagt. Produziert wird sie vom WDR, dem Westdeutschen Rundfunk, in Köln.
Alles fing an im Jahr 1970. Damals setzten sich vier Menschen zusammen und überlegten, wie man eine Kindersendung im Fernsehen machen könnte. 1971 lief sie dann zum ersten Mal im Fernsehen. Sie ist gedacht für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter, also von ungefähr 3 bis 10. Aber auch Erwachsene können hier noch etwas lernen!

Ich erzähle Euch mal, wie die Sendung mit der Maus aufgebaut ist. Sie beginnt mit einem gezeichneten Vorspann. Man sieht die orangefarbene Maus und ihren viel kleineren Freund, den blauen Elefanten. Sie spielen jedes Mal anders mit den Buchstaben „Lach- und Sachgeschichten“. Dazu erklärt eine Stimme, um welche Themen es diesmal geht. Der Anfang dauert ungefähr eine halbe Minute. Danach kommt der genau gleiche Clip noch einmal, diesmal aber in einer anderen Sprache gesprochen. Das kann Englisch sein oder Französisch, oft sind es aber auch Sprachen wie Lettisch oder Urdu. Am Ende wird verraten, welche Sprache es war.
Dann wechseln sich Lach- und Sachgeschichten ab. Lachgeschichten sind kurze Lieder, Geschichten oder Animationsfilme, die die Kinder unterhalten sollen. Manchmal haben sie eine Botschaft, sie versuchen also über Angst, Wut oder andere Gefühle zu sprechen. Oder über typische Situationen aus dem Alltag der Kinder.

Dann gibt es die Sachgeschichten – sie sind legendär für die Sendung mit der Maus. Hier versuchen die Filmemacher, den Kindern die Welt zu erklären. Sie beantworten Fragen wie „Warum ist der Himmel blau?“ oder „Wie kommen die Streifen in die Zahnpasta?“. Sie gehen in Fabriken und zeigen, wie Matratzen oder Legosteine hergestellt werden. Hier geht es darum, etwas zu lernen.
Am Ende der halbstündigen Sendung gibt es momentan entweder eine Folge von „Käptn Blaubär“, einem blauen Puppenbären, der seinen drei Enkeln lustige Geschichten erzählt, oder eine Folge „Shaun das Schaf“. Das kennt Ihr sicher, oder?
„Die Sendung mit der Maus“ ist deswegen so toll, weil sie so liebevoll gemacht wird. Zwei Männer werden mit ihr in Verbindung gebracht, das sind Christoph und Armin. Christoph hat immer einen grünen Pulli an, und er macht meistens nur Pantomime. Das bedeutet, er spricht selten. Er zeigt mehr mit seinem Gesicht und mit seiner Gestik. Dann ist da noch Armin. Er ist von Anfang an dabei, also seit über 40 Jahren. Er hat eine tiefe, ruhige Stimme, und erklärt den Kindern vieles in den Sachgeschichten. Mittlerweile gibt es natürlich auch eine jüngere Generation, die an der Maus mitarbeitet – Ralph zum Beispiel.
Besonders toll war es, als der deutsche Astronaut Alexander Gerst im Weltraum war. Er flog auf die ISS und nahm eine kleine Stoffmaus mit. Und dann durften ihm die Maus-Zuschauer Fragen stellen, die er in der Schwerelosigkeit beantwortete. Seit einigen Monaten begleitet ein Reporter-Team auch eine Flüchtlingsfamilie aus Syrien und zeigt, was die Kinder in ihrer neuen Heimat alles erleben.
Die Sendung hat sich natürlich über die Jahre verändert. Aber sie fühlt sich immer noch so an wie früher. Sie nimmt Kinder ernst und begegnet ihnen auf Augenhöhe. Das gefällt mir so gut daran. Auch schwierige Themen wie Krieg oder Tod kommen vor – aber natürlich immer kindgerecht aufbereitet.
Ich verlinke Euch die offizielle Maus-Seite – dann könnt Ihr Euch mal eine Folge anschauen. Wie gesagt: Auch Erwachsene können noch etwas lernen!

Die Sendung mit der Maus beim WDR: Internet-Seite / Sendung
Die internationale Sendung mit der Maus (Arabisch, Kurdisch, Dari, Englisch, Französisch)

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg128kurz.pdf

SG #118: Die Gebrüder Grimm

SG #118: Die Gebrüder Grimm

Eigentlich muss diese Episode so anfangen: Es waren einmal zwei Brüder. Sie hießen Jacob und Wilhelm. Doch das Volk nannte sie die Gebrüder Grimm…

Mit den Worten „Es war einmal“ beginnen in der deutschen Sprache viele Märchen. Und Märchen bringen wir in Zusammenhang mit den Gebrüdern Grimm. Aber wer waren diese beiden Männer?
Sie wurden 1785 und 1786 in Hanau in Hessen geboren. Sie studierten Jura. Aber ihre wahre Leidenschaft galt den Geschichten. Sie sprachen mit vielen so genannten Märchenbeiträgern, also Menschen, die alte Geschichten kannten. Aus vielen Fragmenten und aus alten literarischen Quellen machten die Brüder dann fertige Märchen. So entstanden die noch heute berühmten Märchen-Sammlungen. Es waren Märchen, die die Menschen sich von Generation zu Generation erzählt hatten. Nachdem die Brüder Grimm sechs Jahre lang eifrig gesammelt hatten, erschien zu Weihnachten 1812 der erste Sammelband mit Märchen. Er hieß „Kinder- und Hausmärchen“ und wurde gleich ein Erfolg.

Die Grimms wollten aber nicht nur die Geschichten aufschreiben, sie wollten sie wissenschaftlich dokumentieren, damit das deutsche Kulturgut nicht verloren geht. 1816 erschien der zweite Sammelband. Insgesamt sammelten die Brüder 200 Märchen.

Ihr Leben war aber nicht einfach: Als Jacob 23 Jahre alt war, starb die Mutter. Weil Jacob das älteste der 9 Kinder war, musste er sich von nun an um die Familie kümmern – der Vater war bereits früher gestorben.

Die Brüder arbeiteten als Sekretär und Bibliothekar des Königs. Als Professoren lebten und arbeiteten sie später in Kassel, dann nahmen sie aber am Protest der „Göttinger Sieben“ teil. Der König hatte das erst vier Jahre alte Grundgesetz des Staates außer Kraft gesetzt und wollte sich nicht daran halten. Dagegen protestierten viele Akademiker – einige von ihnen wurden des Landes verwiesen, unter anderem auch Jacob Grimm. Daraufhin zogen er und sein Bruder nach Berlin.

Übrigens waren die Brüder Grimm nicht nur wichtig, weil sie den Märchenschatz bewahrten. Die Märchensammlung gehört zu den erfolgreichsten Büchern der Weltliteratur. Jacob schrieb eine deutsche Grammatik und beide Brüder erforschten ihr Leben lang die deutsche Sprache. Diese deutsche Grammatik war übrigens mehrere tausend Seiten dick. Und nicht nur das: Die Brüder begannen auch mit einem deutschen Wörterbuch, das bei ihrem Tod aber nur bis zum Buchstaben F reichte. 1960 wurde es fertiggestellt und umfasste 16 Bände. Die Grimms gelten also als Mitbegründer der Germanistik. Jacob Grimm schrieb einmal: „unsere sprache ist auch unsere geschichte“. Übrigens verwendete er nur Kleinbuchstaben, den ständigen Wechsel in der deutschen Schrift fand er pedantisch und wollte ihn am liebsten abschaffen. Das ist Euch jetzt sicher sympathisch, liebe Deutschlernende, oder?

Zum Schluss noch einige der Märchen, die die Gebrüder Grimm aufschrieben – einige davon gibt es bereits im Premium-Bereich von Slow German langsam von mir gesprochen: Hans im Glück, Rumpelstilzchen, Rotkäppchen, Rapunzel, Dornröschen, Hänsel und Gretel, Aschenputtel, Frau Holle, Schneewittchen, Der Froschkönig, Die Bremer Stadtmusikanten und Die Prinzessin auf der Erbse…

„Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute“. So enden viele Märchen.

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg118kurz.pdf

Fee Badenius

Heute möchten wir Euch im Musiktipp bei Slow German Fee Badenius vorstellen. Eine Fee ist eigentlich ein Fabelwesen mit übernatürlichen Kräften. Feen werden meist als kleine, schöne Frauen dargestellt, mit Flügeln. Und sie können Wünsche erfüllen. So märchenhaft ist Fee Badenius nicht. Sie besitzt aber die seltene Gabe, die Menschen zugleich zum Lachen und zum Nachdenken zu bringen. Fee ist in ihrem Fall die Abkürzung ihres Namens Felicitas. Man kann sie wohl am besten als Liedermacherin bezeichnen. Sie schreibt ihre Lieder selber und begleitet sich dazu auf der Gitarre.
In Deutschland gibt es die sogenannte Kleinkunstszene. Dazu gehören in kleinerem Rahmen Kabarett, Chanson, Lesungen und ähnliches. Auf derartigen Veranstaltungen ist Fee Badenius häufig anzutreffen und hat auch schon eine ganze Reihe Preise gewonnen.

Ihre Lieder sind witzig, humorvoll und oft auch hintergründig. Bei dem Lied des Videos geht es beispielsweise um ihre Figur, also ihren Körper, und dass diese Figur nicht dem heutigen schlanken Schönheitsideal entspricht. Sie nimmt darin den heutigen Schlankheits- und Fitnesswahn auf die Schippe, sie macht sich darüber lustig. Bei einem anderen Lied (Fleisch ess Lust) setzt sie sich mit dem Problem auseinander, dass sie eigentlich nicht möchte, dass Tiere getötet werden, aber dass ihr Fleisch so verdammt gut schmeckt.

Es sind die kleinen Dinge des Alltags mit denen sich ihre Lieder beschäftigen. Ihr Lied Kater handelt wie der Name sagt von ihrem Haustier. Katzen sind sehr selbstbewusst und eigensinnig, und das ist in diesem Lied sehr schön beschrieben. Es gibt von Fee aber auch poetische Liebeslieder, wie zum Beispiel: Du liebst mich trotz allem. Am besten ihr hört sie euch mal selber an.

Hier ist ihre Homepage und da findet man ihre Musik: Amazon.de, Amazon.com und iTunes.de.

Die Wise Guys über die FIFA

Heute mal ausnahmsweise ein Video für Euch – die Band heißt „Wise Guys“ und sie haben einen Song über die FIFA geschrieben. Da das Video mit Schrift versehen ist, wäre es für Euch eine gute Übung, dachte ich mir. Oder?

SG #097: Tatort

Wisst Ihr, was ein Straßenfeger ist? Ich meine das nicht im wörtlichen Sinne, da steht kein Mann auf der Straße mit einem Besen in der Hand. Aber im übertragenen Sinne ist es genau so: Am Sonntag Abend gibt es den letzten Straßenfeger im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen: Den Tatort. Ein Straßenfeger ist also eine Fernsehsendung, die so viele Menschen sehen wollen, dass die Straßen wie leergefegt sind. Rund 10 Millionen Menschen in Deutschland sehen den Tatort jeden Sonntag Abend – und die Zahlen steigen.

Der Tatort ist eine KrimiReihe. Der erste Tatort lief am 29. November 1970, mittlerweile gab es über 900 Folgen. Jeder Tatort ist 90 Minuten lang und beginnt am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten Deutschen Fernsehen, „Das Erste“. Auch die Schweiz und Österreich gehören zum Tatort-Gebiet, auch sie produzieren eigene Filme.

Jede Woche ist ein anderes Team an der Reihe – es gibt viele verschiedene Tatort-Ermittler in verschiedenen Städten. 21 Teams sind es zur Zeit. Hier in München ermitteln zwei ältere Herren, Batic und Leitmayr heißen sie im Film. Über 60 Fälle haben sie schon miteinander gelöst. Andere Teams kommen nicht so gut an und werden nach wenigen Folgen wieder abgesetzt. Am längsten dabei ist Kriminalhauptkommissarin Lena Odenthal, die in Ludwigshafen am Rhein ermittelt – und zwar seit 1989. Gespielt wird sie von der Schauspielerin Ulrike Folkerts. Sehr beliebt ist das Team aus Münster, gespielt von Jan Josef Liefers und Axel Prahl. Die Tatort-Episoden aus Münster sind sehr lustig und kommen daher gut an. Mit der Zeit kennt man die verschiedenen Teams gut, man kennt ihre Familiengeschichte und ihre Macken, und das macht sie sympathisch. Und man erkennt natürlich die Drehorte, wenn der Tatort in der eigenen Stadt spielt.

Genau diese Zusammensetzung aus verschiedenen Teams ist es wahrscheinlich, die den Tatort so erfolgreich macht. Jeder hat ein Lieblings-Team, und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Es gibt alte Ermittler und junge, es gibt natürlich Männer und Frauen als Hauptdarsteller, es gibt düstere und traurige Folgen und auch komische und schräge Folgen. Oft werden aktuelle Themen aufgegriffen. Es geht also nicht nur um einfache Morde und die Suche nach dem Täter, sondern oft auch um Bandenkriminalität, Menschenhandel, Rechtsextremismus, Drogen und ähnliches.

Rund 35 Folgen gibt es pro Jahr, im Sommer laufen Wiederholungen. Da der Tatort so gut ankommt, laufen auch in den Dritten Progammen fast täglich Wiederholungen alter Fälle. Über eine Million Euro kostet die Produktion eines Tatorts, einen knappen Monat lang wird gedreht.

Die meisten Zuschauer hatte bislang übrigens eine Folge aus Münster: Fast 13 Millionen Menschen sahen „Summ, Summ, Summ“ 2013. Gleich danach kam eine Folge aus Hamburg: Dort ermittelte Nick Tschiller vor 12,57 Millionen Menschen. Gespielt wird er von Til Schweiger, einem deutschen Schauspieler und Regisseur, dessen Kinofilme regelmäßig auf Platz eins der Kinocharts landen – so wie jetzt gerade der aktuelle Film „Honig im Kopf“.

Mit wachsender Begeisterung steigen die Tatort-Fans übrigens auch auf den so genannten Second Screen um: Während der Ausstrahlung wird unter dem Hashtag #Tatort getwittert, es werden Kommentare auf Facebook geschrieben und viele Landesrundfunkanstalten bieten nach der Ausstrahlung oder währenddessen einen Chat an, damit man dem Regisseur oder den Schauspielern Fragen stellen kann. Social TV heißt das dann. Habt Ihr schonmal Tatort geschaut? Mich würde sehr interessieren, was Ihr davon haltet.

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg97kurz.pdf

SG #090: Klassische Musik

SG #090: Klassische Musik

Ich weiß nicht warum, aber im Winter höre ich gerne klassische Musik. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass mein Vater mir als Kind oft zur Weihnachtszeit den „Nussknacker“ vorgespielt hat und andere Werke von Tschaikowsky. Seitdem jedenfalls gehören Kälte und Schnee für mich zu Geige, Kontrabass und Klavier.

Und nachdem ich vor kurzem über den Deutschen Schlager gesprochen habe, dachte ich mir, es wird Zeit über klassische Musik zu sprechen. Denn es gibt natürlich viele Begriffe, die mit diesem Thema zusammenhängen und die für Euch interessant sein könnten!
Zunächst mal ist es natürlich am schönsten, wenn man klassische Musik in einem Konzert erlebt. Also vor Ort. Dort sieht man dann die einzelnen Musiker des Orchesters, man sieht die Instrumente und den Dirigenten, die Notenblätter und natürlich auch das Publikum, das immer in den unpassendsten Momenten hustet.

Aber auch zu Hause kann man klassische Musik genießen – bei einer schönen Tasse Tee zum Beispiel. Die Deutschen können sich freuen, dass sie so viele gute klassische Komponisten hervorgebracht haben, oder?

Da ist zum Beispiel Johann Sebastian Bach. Der Mann mit der Lockenperücke, der 1685 geboren wurde. Wenn ich an Bach denke, denke ich an schwere, düstere Orgelmusik. Natürlich schrieb er auch viele andere Werke, aber er lebte nunmal in der Zeit des Barock. Sehr festlich und auch sehr barock ist die Musik von Georg Friedrich Händel. Mich nervt das leider eher, aber hin und wieder höre ich gerne seine Feuerwerksmusik.

Ich mag Ludwig van Beethoven viel lieber als seine barocken Vorgänger. Sein Name klingt zwar niederländisch, aber er wurde in Bonn geboren und hatte deutsche Eltern – lediglich seine Vorfahren waren Flamen. Weltweit bekannt ist natürlich Beethovens 9. Sinfonie, 1824 vollendet und berühmt durch das furiose Ende – ein Chor singt die Worte von Friedrich Schiller: Freude, schöner Götterfunken. Diese Stelle wurde sogar zur Europahymne gemacht. Ebenfalls bekannt ist, dass Beethoven in den letzten Jahren seines Lebens taub war – er konnte nichts mehr hören. Dennoch komponierte er weiter.

Kennt Ihr Johannes Brahms? Er wurde 1833 in Hamburg geboren. Hört Euch mal seine ungarischen Tänze an, sie sind richtige Ohrwürmer! Als er sie schrieb, gab es aber mächtigen Ärger. Denn die Grundlage dieser Musik sind so genannte Zigeunerweisen, also Volksmelodien. Der politisch korrektere Begriff für Zigeuner wäre heute wahrscheinlich Sinti oder Roma – aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls behaupteten damals andere Komponisten auch, diese Stücke geschrieben zu haben. Also ein Urheberrechtsstreit, wie es ihn auch heute noch oft gibt.

Zwei Richards darf ich nicht vergessen: Richard Wagner und Richard Strauss. Richard Strauss wurde hier in München geboren, und zwar 1864. Hier wurde daher eine Straße nach ihm benannt. Die Nazis suchten sich die drei wichtigsten Musiker des Dritten Reiches aus: Hans Pfitzner, Wilhelm Furtwängler und – Richard Strauss. Dieser wird aber als apolitisch bezeichnet und wurde später nach dem Entnazifizierungsgesetz freigesprochen. Der andere Richard ist Richard Wagner, und der wird auch immer mit den Nazis in Verbindung gebracht. Der Komponist lebte zwar nur bis 1883, äußerte sich aber explizit gegen die Juden und kann als Antisemit bezeichnet werden. Hitler jedenfalls wurde zum Wagner-Fan. Die Wagner-Festspiele in Bayreuth existieren heute noch und ziehen alljährlich viele wichtige Politiker an, auch Kanzlerin Angela Merkel.

Einer noch, oder? Wie wäre es mit Felix Mendelssohn Bartholdy? Er starb 1847 mit nur 38 Jahren in Leipzig. Was, Ihr kennt ihn nicht? Natürlich, sein Name ist nicht so berühmt wie der von Bach oder Beethoven, aber seine Musik kennt Ihr, da bin ich sicher. Zum Beispiel seinen Hochzeitsmarsch, der immer gespielt wird, wenn eine Braut die Kirche betritt. Auch in Hollywoodfilmen.

Also: Hört Euch doch mal wieder ein paar klassische Stücke an, eine Sinfonie, einen Marsch, ein Adagio – macht die Augen zu und entspannt Euch. Das werde ich jetzt auch machen, und wir hören uns dann hoffentlich bald wieder.

Wenn Ihr Lust habt, geht auf slowgerman.com – dort werde ich einige klassische Stücke bei YouTube verlinken und auch iTunes-Links setzen, mit denen Ihr mich unterstützen könnt. Ich würde mich auch über weitere Abonnenten freuen beim neuen Premium Podcast – dort bekommt Ihr zu dieser Folge Lernmaterial und eine schneller gesprochene Variante. Und es kostet nur 2 Dollar pro Monat. Bis bald! Eure Annik.

Hier sind die iTunes-Links der Komponisten: Tschaikowsky, Johann Sebastian BachGeorg Friedrich HändelLudwig van Beethoven, Johannes BrahmsRichard Wagner, Richard Strauss, Felix Mendelssohn
und der Musikstücke des Beitrags: Beethovens 9. Sinfonie, Brahms, ungarische Tänze, Mendelsohns Hochzeitsmarsch

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg90kurz.pdf