Anita & Alexandra Hofmann

Anita & Alexandra Hofmann sind Schwestern, aber nicht nur das: Sie sind ein Gesangsduo. Sie singen Schlager und volkstümliche Lieder. Diese Musik wird in Deutschland oft und gerne gehört. Sie sind nicht nur Sängerinnen, sondern spielen auch noch jede Menge Instrumente. Klavier, Gitarre, Harfe, Steirische Harmonika, Lyra und Saxophon sind nur eine kleine Auswahl davon. Die Beiden bringen es insgesamt auf 15 Instrumente. Die Musik spielt in ihrem Leben also eine ganz besondere Rolle. Bereits im Alter von 6 und 9 Jahren sammelten sie erste Bühnenerfahrungen. Mit 11 und 14 Jahren hatte sie bereits eine zweistündige Bühnenshow, der 40. Geburtstag ihres Vaters war der Anlass. Es wundert also nicht, dass sie die Musik zu ihrem Beruf gemacht haben. Zunächst sind sie in der Nähe, also in Baden-Württemberg aufgetreten. Ihre Bekanntheit wuchs, und 2005 machten sie ihre erste Deutschland-Tournee. Die Ursache für diesen Erfolg ist ihre Liebe zur Musik und ihre herzliche und freundliche Art. Sie haben eine treue Fangemeinde, der teilweise kein Weg zu den Konzerten zu weit ist.
Auf YouTube findet Ihr viele Videos von ihnen. Kommt Euch das Lied vom Video oben bekannt vor? Das Original ist von Lionel Richie und heißt „Angel“. Sie singen noch mehr internationaler Hits auf deutsch. Don’t worry be happy von Bobby McFerrin gehört auch dazu. Wenn Ihr es schwer versteht kommt es daher, dass sie es auf Schwäbisch singen, dem Dialekt in dem sie aufgewachsen sind. Auf ihrer aktuellen CD Kuschelmomente findet man auch Hallelujah von Leonard Cohen.
Es gibt viele Arten von Musik, die das Leben bereichern können. Das Wichtigste ist, dass die Künstler mit dem Herzen dabei sind.

Die offizielle Webseite der Beiden ist hier. Musik gibt es bei Amazon.de, Amazon.com und bei iTunes.

SG #100: Sissi und König Ludwig II.

SG #100: Sissi und König Ludwig II.

Kaiserin_Elisabeth_-_Franz_Xaver_Winterhalter,_1865

Heute möchte ich Euch von zwei Adeligen erzählen. Kennt Ihr Sissi? Hier in Deutschland kennt sie jeder. Sissi war eine Frau, die von 1837 bis 1898 gelebt hat. Sie wurde Kaiserin von Österreich. Aber langsam, ich erzähle Euch kurz ihre Geschichte.

Sissi hieß eigentlich Elisabeth. Sie wurde am Heiligabend 1837 geboren, und zwar in München. Bayern war damals ein Königreich, und Sissi war eine Prinzessin. Ihr Opa war der König von Bayern. Als Sissi 15 Jahre alt war, lernte sie den Kaiser von Österreich kennen, der eigentlich ihr Cousin war und ihre ältere Schwester heiraten sollte. Tja, so war das in Adelskreisen. Der Kaiser Franz-Josef entschied sich für Elisabeth und sie heirateten. Elisabeth wurde Kaiserin von Österreich und später auch Königin von Ungarn.

Das Paar bekam drei Töchter, von denen eine noch als Kleinkind starb, und einen Sohn. Das war natürlich wichtig für den Kaiser, denn nur ein Sohn konnte Thronfolger werden. Rudolf und seine Schwester wurden hauptsächlich von der Oma und natürlich von Dienstmädchen aufgezogen und betreut. Ihr Sohn Rudolf nahm sich als junger Mann das Leben. Elisabeth wurde von einem Anarchisten getötet – er stieß ihr auf einer Reise eine Feile ins Herz.

Warum nun kennt jeder die Geschichte der Sissi? Nicht wegen ihrer legendären Haarpracht, nicht wegen ihrem modernen Fitness-Kult, auch nicht wegen ihrer tragischen Geschichte. Sondern, weil ihr Leben in den 50er-Jahren verfilmt wurde. Die wunderbare Schauspielerin Romy Schneider spielte Sissi, und zwar in drei aufwändig gedrehten Kostümfilmen. Mit der Realität hatten diese Filme wenig zu tun, aber sie waren romantische Märchen, und diese Filme kennt noch heute zumindest fast jede Frau. Schaut mal bei YouTube nach, vielleicht findet Ihr Ausschnitte aus dem Film. Ich stelle Euch auch einen Link auf slowgerman.com. (http://www.dailymotion.com/video/x20p7yh_sissi-1955_shortfilms)

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Die zweite Figur, die ich Euch heute vorstellen möchte, ist König Ludwig II. Er war ein Cousin von Sissi und wurde 1845 in einem Schloss geboren, das heute zu München gehört. Um Ludwig ranken sich viele Geschichten. Er soll homosexuell gewesen sein, was natürlich damals für einen König unmöglich war. Psychische Probleme sollen ihn gequält haben, er wurde sogar zwei Jahre vor seinem Tod entmündigt, weil er angeblich nicht mehr in der Lage war, die Amtsgeschäfte zu führen. Sein Tod selbst gibt die meisten Rätsel auf: Er ertrank mit seinem Arzt in einem See. An einer sehr seichten Stelle.

König Ludwig II. gilt als Märchenkönig. Der Wagner-Fan muss ein Träumer gewesen sein, ein Mensch der in unserer Zeit wahrscheinlich ein viel schöneres und freieres Leben geführt hätte als damals. Hier in Bayern sieht man sein Bild nach wie vor auf Postkarten und Gemälden. König Ludwig II. ist beliebt bei den Leuten.

Aber woher kennt Ihr ihn? Ganz einfach: König Ludwig ließ viele Schlösser bauen, zum Beispiel auch das weltberühmte Schloss Neuschwanstein. 1,3 Millionen Touristen besuchen dieses Schloss jedes Jahr. Durch König Ludwig ist Bayern zum Touristenmagneten geworden, und dafür sind wir ihm natürlich sehr dankbar. Nur mit dem Oktoberfest hat er nichts zu tun – aber er war fünf Mal dort zu Gast.

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg100kurz.pdf

SG #097: Tatort

Wisst Ihr, was ein Straßenfeger ist? Ich meine das nicht im wörtlichen Sinne, da steht kein Mann auf der Straße mit einem Besen in der Hand. Aber im übertragenen Sinne ist es genau so: Am Sonntag Abend gibt es den letzten Straßenfeger im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen: Den Tatort. Ein Straßenfeger ist also eine Fernsehsendung, die so viele Menschen sehen wollen, dass die Straßen wie leergefegt sind. Rund 10 Millionen Menschen in Deutschland sehen den Tatort jeden Sonntag Abend – und die Zahlen steigen.

Der Tatort ist eine KrimiReihe. Der erste Tatort lief am 29. November 1970, mittlerweile gab es über 900 Folgen. Jeder Tatort ist 90 Minuten lang und beginnt am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten Deutschen Fernsehen, „Das Erste“. Auch die Schweiz und Österreich gehören zum Tatort-Gebiet, auch sie produzieren eigene Filme.

Jede Woche ist ein anderes Team an der Reihe – es gibt viele verschiedene Tatort-Ermittler in verschiedenen Städten. 21 Teams sind es zur Zeit. Hier in München ermitteln zwei ältere Herren, Batic und Leitmayr heißen sie im Film. Über 60 Fälle haben sie schon miteinander gelöst. Andere Teams kommen nicht so gut an und werden nach wenigen Folgen wieder abgesetzt. Am längsten dabei ist Kriminalhauptkommissarin Lena Odenthal, die in Ludwigshafen am Rhein ermittelt – und zwar seit 1989. Gespielt wird sie von der Schauspielerin Ulrike Folkerts. Sehr beliebt ist das Team aus Münster, gespielt von Jan Josef Liefers und Axel Prahl. Die Tatort-Episoden aus Münster sind sehr lustig und kommen daher gut an. Mit der Zeit kennt man die verschiedenen Teams gut, man kennt ihre Familiengeschichte und ihre Macken, und das macht sie sympathisch. Und man erkennt natürlich die Drehorte, wenn der Tatort in der eigenen Stadt spielt.

Genau diese Zusammensetzung aus verschiedenen Teams ist es wahrscheinlich, die den Tatort so erfolgreich macht. Jeder hat ein Lieblings-Team, und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Es gibt alte Ermittler und junge, es gibt natürlich Männer und Frauen als Hauptdarsteller, es gibt düstere und traurige Folgen und auch komische und schräge Folgen. Oft werden aktuelle Themen aufgegriffen. Es geht also nicht nur um einfache Morde und die Suche nach dem Täter, sondern oft auch um Bandenkriminalität, Menschenhandel, Rechtsextremismus, Drogen und ähnliches.

Rund 35 Folgen gibt es pro Jahr, im Sommer laufen Wiederholungen. Da der Tatort so gut ankommt, laufen auch in den Dritten Progammen fast täglich Wiederholungen alter Fälle. Über eine Million Euro kostet die Produktion eines Tatorts, einen knappen Monat lang wird gedreht.

Die meisten Zuschauer hatte bislang übrigens eine Folge aus Münster: Fast 13 Millionen Menschen sahen „Summ, Summ, Summ“ 2013. Gleich danach kam eine Folge aus Hamburg: Dort ermittelte Nick Tschiller vor 12,57 Millionen Menschen. Gespielt wird er von Til Schweiger, einem deutschen Schauspieler und Regisseur, dessen Kinofilme regelmäßig auf Platz eins der Kinocharts landen – so wie jetzt gerade der aktuelle Film „Honig im Kopf“.

Mit wachsender Begeisterung steigen die Tatort-Fans übrigens auch auf den so genannten Second Screen um: Während der Ausstrahlung wird unter dem Hashtag #Tatort getwittert, es werden Kommentare auf Facebook geschrieben und viele Landesrundfunkanstalten bieten nach der Ausstrahlung oder währenddessen einen Chat an, damit man dem Regisseur oder den Schauspielern Fragen stellen kann. Social TV heißt das dann. Habt Ihr schonmal Tatort geschaut? Mich würde sehr interessieren, was Ihr davon haltet.

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg97kurz.pdf

Peter Fox und Seeed

Pierre Baigorry, den man heute als Peter Fox kennt, kam 1971 in Berlin auf die Welt. Als Kind bekam er wegen seiner roten Haare den Spitznamen Foxi, aus dem dann später Fox wurde. Er macht mit der Band Seeed deutschen Hip-Hop und Reggae. Am Anfang seiner Karriere war er auch solo unterwegs, 2008 brachte Peter Fox das sehr erfolgreiche Album „Stadtaffe“ heraus. Es kam in den deutschen und österreichischen Charts auf Platz 1. In diesem Album setzt er sich auf witzig-ironische Art mit Berlin und seinen „Stadtaffen“ auseinander, zu denen er sich auch zählt. Er ist auch immer wieder mit einer Affenmaske aufgetreten – sogar bei Preisverleihungen. Schaut mal auf seine Homepage – da hat ein ganzes Orchester Affenköpfe! Wenn Ihr wissen wollt, was Peter Fox unter Stadtaffen versteht, könnt Ihr hier nachschauen. Kurz gesagt sind es Menschen in seinem Alter, die sich oft ziemlich widersprüchlich benehmen. Das „Haus am See“ geht Euch sicher nicht mehr aus dem Kopf – hört es Euch mal an!
2009 hatte Fox dann aber verkündet, in Zukunft nur noch mit der Band Seeed zusammen arbeiten zu wollen, weil ihm der Rummel um seine Person zu viel geworden war. Seeed arbeitet viel mit Drumlines, das sind Ensembles von Trommlern, sie sind in den USA sehr verbreitet. Jede High-School Marching Band hat eine Drumline. Aus Liebe zu den Drumlines, eine deutsche Übersetzung gibt es bisher noch nicht, hat er eine Drumlineschule gegründet, an der er momentan sogar selber unterrichtet.

Wenn Ihr also mal hören möchtet, wie sich rhythmische deutsche Musik mit Reggae-Einflüssen anhört, kann ich Euch Seeed mit Peter Fox nur ans Herz legen.

Die Homepage von Peter Fox gibt’s hier und da ist die von Seeed. Die Musik von Peter Fox gibt es bei Amazon.de, Amazon.com und iTunes.com. Auch Seeed findet man bei Amazon.de, Amazon.com und iTunes.com.

SG #090: Klassische Musik

SG #090: Klassische Musik

Ich weiß nicht warum, aber im Winter höre ich gerne klassische Musik. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass mein Vater mir als Kind oft zur Weihnachtszeit den „Nussknacker“ vorgespielt hat und andere Werke von Tschaikowsky. Seitdem jedenfalls gehören Kälte und Schnee für mich zu Geige, Kontrabass und Klavier.

Und nachdem ich vor kurzem über den Deutschen Schlager gesprochen habe, dachte ich mir, es wird Zeit über klassische Musik zu sprechen. Denn es gibt natürlich viele Begriffe, die mit diesem Thema zusammenhängen und die für Euch interessant sein könnten!
Zunächst mal ist es natürlich am schönsten, wenn man klassische Musik in einem Konzert erlebt. Also vor Ort. Dort sieht man dann die einzelnen Musiker des Orchesters, man sieht die Instrumente und den Dirigenten, die Notenblätter und natürlich auch das Publikum, das immer in den unpassendsten Momenten hustet.

Aber auch zu Hause kann man klassische Musik genießen – bei einer schönen Tasse Tee zum Beispiel. Die Deutschen können sich freuen, dass sie so viele gute klassische Komponisten hervorgebracht haben, oder?

Da ist zum Beispiel Johann Sebastian Bach. Der Mann mit der Lockenperücke, der 1685 geboren wurde. Wenn ich an Bach denke, denke ich an schwere, düstere Orgelmusik. Natürlich schrieb er auch viele andere Werke, aber er lebte nunmal in der Zeit des Barock. Sehr festlich und auch sehr barock ist die Musik von Georg Friedrich Händel. Mich nervt das leider eher, aber hin und wieder höre ich gerne seine Feuerwerksmusik.

Ich mag Ludwig van Beethoven viel lieber als seine barocken Vorgänger. Sein Name klingt zwar niederländisch, aber er wurde in Bonn geboren und hatte deutsche Eltern – lediglich seine Vorfahren waren Flamen. Weltweit bekannt ist natürlich Beethovens 9. Sinfonie, 1824 vollendet und berühmt durch das furiose Ende – ein Chor singt die Worte von Friedrich Schiller: Freude, schöner Götterfunken. Diese Stelle wurde sogar zur Europahymne gemacht. Ebenfalls bekannt ist, dass Beethoven in den letzten Jahren seines Lebens taub war – er konnte nichts mehr hören. Dennoch komponierte er weiter.

Kennt Ihr Johannes Brahms? Er wurde 1833 in Hamburg geboren. Hört Euch mal seine ungarischen Tänze an, sie sind richtige Ohrwürmer! Als er sie schrieb, gab es aber mächtigen Ärger. Denn die Grundlage dieser Musik sind so genannte Zigeunerweisen, also Volksmelodien. Der politisch korrektere Begriff für Zigeuner wäre heute wahrscheinlich Sinti oder Roma – aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls behaupteten damals andere Komponisten auch, diese Stücke geschrieben zu haben. Also ein Urheberrechtsstreit, wie es ihn auch heute noch oft gibt.

Zwei Richards darf ich nicht vergessen: Richard Wagner und Richard Strauss. Richard Strauss wurde hier in München geboren, und zwar 1864. Hier wurde daher eine Straße nach ihm benannt. Die Nazis suchten sich die drei wichtigsten Musiker des Dritten Reiches aus: Hans Pfitzner, Wilhelm Furtwängler und – Richard Strauss. Dieser wird aber als apolitisch bezeichnet und wurde später nach dem Entnazifizierungsgesetz freigesprochen. Der andere Richard ist Richard Wagner, und der wird auch immer mit den Nazis in Verbindung gebracht. Der Komponist lebte zwar nur bis 1883, äußerte sich aber explizit gegen die Juden und kann als Antisemit bezeichnet werden. Hitler jedenfalls wurde zum Wagner-Fan. Die Wagner-Festspiele in Bayreuth existieren heute noch und ziehen alljährlich viele wichtige Politiker an, auch Kanzlerin Angela Merkel.

Einer noch, oder? Wie wäre es mit Felix Mendelssohn Bartholdy? Er starb 1847 mit nur 38 Jahren in Leipzig. Was, Ihr kennt ihn nicht? Natürlich, sein Name ist nicht so berühmt wie der von Bach oder Beethoven, aber seine Musik kennt Ihr, da bin ich sicher. Zum Beispiel seinen Hochzeitsmarsch, der immer gespielt wird, wenn eine Braut die Kirche betritt. Auch in Hollywoodfilmen.

Also: Hört Euch doch mal wieder ein paar klassische Stücke an, eine Sinfonie, einen Marsch, ein Adagio – macht die Augen zu und entspannt Euch. Das werde ich jetzt auch machen, und wir hören uns dann hoffentlich bald wieder.

Wenn Ihr Lust habt, geht auf slowgerman.com – dort werde ich einige klassische Stücke bei YouTube verlinken und auch iTunes-Links setzen, mit denen Ihr mich unterstützen könnt. Ich würde mich auch über weitere Abonnenten freuen beim neuen Premium Podcast – dort bekommt Ihr zu dieser Folge Lernmaterial und eine schneller gesprochene Variante. Und es kostet nur 2 Dollar pro Monat. Bis bald! Eure Annik.

Hier sind die iTunes-Links der Komponisten: Tschaikowsky, Johann Sebastian BachGeorg Friedrich HändelLudwig van Beethoven, Johannes BrahmsRichard Wagner, Richard Strauss, Felix Mendelssohn
und der Musikstücke des Beitrags: Beethovens 9. Sinfonie, Brahms, ungarische Tänze, Mendelsohns Hochzeitsmarsch

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg90kurz.pdf

Dota Kehr

Dota Kehr hat viel von der Welt gesehen. Sie hat aber nicht als Touristin die fremden Länder besucht, sondern als Straßenmusikerin. So kam sie auch zu dem Pseudonym „Kleingeldprinzessin“, das sie aber inzwischen nur noch für ihr Label verwendet. Dota (Abkürzung für Dorothea) ist nicht nur Liedermacherin, Sängerin, Musikproduzentin, Gitarristin und Kopf ihrer Berliner Band Dota, sondern trägt auch einen akademischen Doktortitel. Sie hat ein Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen.
Die Länder die sie besucht und in denen sie teilweise auch gelebt hat (Brasilien und Ecuador) haben auch deutliche Spuren in ihrer Musik hinterlassen. Vor allem die lateinamerikanische Musik hat es ihr angetan. Ihre frühen Aufnahmen waren von Bossa Nova beeinflusst. Vielleicht ist daran auch ein brasilianischer Babysitter schuld, der sie früh mit dieser Musik in Berührung brachte.
Inzwischen überwiegen aber Folkrock und Jazzeinflüsse in ihrer Musik.
Sie kann wunderbar mit der deutschen Sprache umgehen und schreibt herausragende Liedtexte. Dadurch bekam sie auch ganz unerwartet 2011 den Deutschen Kleinkunstpreis. Ich finde es angenehm, dass ihre Lieder relativ selten von der Liebe handeln. Es gibt ja schließlich auch noch andere Themen! Zum Beispiel, dass wir dazu neigen, die Schuld immer bei Anderen zu suchen („Es sind immer die Andern“) oder dass wir die Freiheit schützen müssen („Überwachte Welt“). Die Lieder sind meist nachdenklich und manchmal auch skurril („Es ist kompliziert!“). Auf den Text zu achten lohnt sich aber auf jeden Fall. Dota Kehr ist eine außergewöhnliche Künstlerin, die viel über das Leben nachgedacht hat.

Hier findet ihr die  offizielle Homepage von Dota. Die Musik gibt es bei Amazon.de, Amazon.com (nur ein Lied). Auf  iTunes.de und iTunes.com ist sie leider nicht vertreten.