

LaBrassBanda
Wisst Ihr, was Neue Volksmusik ist? Wenn nicht, dann hört Euch mal an, was LaBrassBanda so machen. Das sind ein paar Jungs aus Bayern, die traditionelle Blasinstrumente für moderne Musik verwenden – die Texte sind für Euch leider schwer zu verstehen (für die meisten Deutschen auch!!), aber der Spaß ist international, oder? Mit dem Song „Nackert“ wären sie beinahe für Deutschland zum Eurovision Song Contest 2013 gefahren – leider hat dann doch Cascada gewonnen. „Nackert“ heißt schlicht und einfach „nackt“ auf Bayerisch.
Mehr über die Band erfahrt Ihr auf der eigenen Homepage, und die Musik könnt Ihr natürlich bei Amazon.de und Amazon.com kaufen oder bei iTunes.com und iTunes.de.

Eisenbahnbrücke
Rosenstolz
Rosenstolz war ein Musikduo aus Berlin. Sie haben sich nicht offiziell aufgelöst, aber Ende 2012 eine Pause auf unbestimmte Zeit angekündigt. Rosenstolz bestand aus der Sängerin AnNa R. und dem Songwriter, Keyboarder und Sänger Peter Plate. Rosenstolz sind schwer einzuordnen. Sie passen in keine Schublade. Die Texte ihrer Lieder sind meist nachdenklich und melancholisch, die Melodien eingängig und einfach schön. Dafür ist dieses Video ein gutes Beispiel. Ihre Lieder drehen sich oft um die Frage, auf was kommt es im Leben an? So auch in diesem Lied. Es ist ein sehr außergewöhnliches Liebeslied. Es geht nicht nur um die Liebe zwischen zwei Menschen sondern um die Wichtigkeit der Liebe an sich. Es ist nachdenklicher und tiefsinniger wie die meisten Liebeslieder die man so hört.
Wenn man von Rosenstolz spricht muss man auch die Stimme von AnNa R. erwähnen. Sie ist sehr angenehm, außergewöhnlich und schwer zu beschreiben, am besten ihr hört sie euch mal an. Vielleicht haben wir ja Glück, und die Pause auf unbestimmte Zeit endet tatsächlich mal. Ich würde mich freuen. Im Internet findet man natürlich viele Informationen über Rosenstolz. Zum Beispiel auf der Facebook-Page oder auf Wikipedia.
Die Hinweise wie ihr an Musik kommen könnt dürfen natürlich auch nicht fehlen: iTunes.de und iTunes.com, Amazon.de und Amazon.com.

SG #080: Der 1. Mai und der Maibaum
Heute ist der 1. Mai. In Deutschland ist der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag – die Geschäfte bleiben geschlossen, die meisten Menschen müssen nicht zur Arbeit. Warum dieser Tag ein Feiertag ist? Es ist der Tag der Arbeit, wie in vielen anderen Ländern auch.
Die Geschichte dieses Tages ist alt: Am 1. Mai 1856 gab es in Australien Massendemonstrationen. Die Menschen forderten den Achtstundentag. Also dass sie pro Tag nur noch acht Stunden arbeiten wollten. Zwölf Stunden Arbeit pro Tag waren damals normal. 1886 gab es wegen des gleichen Themas einen Streik in den USA, auf dem Haymarket in Chicago. Demonstranten und Polizei kämpften gegeneinander, die Gewalt eskalierte. Eine Bombe tötete sieben Polizisten – anschließend wurden bei Kämpfen 200 Arbeiter verletzt und einige getötet. Drei Jahre später wurde der 1. Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ ausgerufen, um der Opfer zu gedenken.
Wie sieht nun der 1. Mai in Deutschland aus? In Berlin, genauer gesagt im Stadtteil Kreuzberg, gibt es Straßenfeste und Demonstrationen. Oft kommt es dort zu Ausschreitungen und zu Gewalt.
Die Nacht zum ersten Mai, also die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai, wird Walpurgisnacht genannt. Walburga war eine Heilige aus England. Bei der Walpurgisnacht denkt man aber nicht an eine Heilige, sondern an Hexen: Angeblich feiern die Hexen in dieser Nacht ein Fest auf Bergen und Hügeln, vor allem auf dem Blocksberg, der eigentlich Brocken heißt und im Harz-Gebirge liegt. In der Mainacht werden große Maifeuer entfacht, um die bösen Geister zu vertreiben. Dazu gibt es dann ein großes Fest, den „Tanz in den Mai“. Die Mainacht ist für junge Männer auch die Zeit, in der sie losziehen um Streiche zu spielen: Sie wickeln Klopapier um Autospiegel oder bewerfen Häuser und Autos mit Eiern und sprühen sie mit Rasierschaum ein.









Hier in Bayern werden am 1. Mai die Maibäume aufgestellt. Fast jede Gemeinde und auch manche Stadtteile haben einen Maibaum. Das ist der Stamm eines hohen Baumes, dem die Äste entfernt werden. Dann wird er in Handarbeit über mehrere Wochen geschliffen und mit weiß-blauen Streifen bemalt. Am 1. Mai gibt es dann ein großes Fest, und der neue Baum wird in der Ortsmitte aufgestellt. Heutzutage geschieht dies meist durch einen Kran. Aber manche Gemeinden sind stolz darauf, den riesigen Baum auch heute noch per Hand aufzustellen – mit langen, zusammengebundenen Holzstangen. Das dauert ganz schön lange! Die Besucher sitzen solange zusammen, essen und trinken und tanzen zur Blasmusik. Der Maibaum gilt wahrscheinlich als Fruchtbarkeitssymbol – ganz genau weiß man das nicht. Aber immerhin haben schon die Wikinger am 1. Mai Bäume aufgestellt.
In manchen Regionen stellen junge Männer den Frauen, die sie lieben, einen kleinen geschmückten Maibaum heimlich in den Garten.
Es gibt übrigens noch einen Brauch, den ich in diesem Zusammenhang sehr lustig finde: Der Versuch, einen Maibaum zu stehlen. Alles beginnt damit, dass ein großer Baum in einem Schuppen oder einer Scheune aufgestellt wird. Dann wird er dort bearbeitet und zum prächtig geschmückten Maibaum. In dieser Zeit versuchen Gruppen aus den umliegenden Gemeinden, den Baum zu stehlen. Wenn sie es schaffen, müssen die Maibaumbesitzer meist Bier und Essen bezahlen, um ihren Baum wiederzubekommen. Und dann wird gemeinsam gefeiert – mit den Dieben. Damit der Baum also nicht geklaut werden kann, bewachen ihn die Menschen bei der so genannten Maibaumwache. Sie sitzen also die ganze Nacht bei ihrem Maibaum, damit er nicht gestohlen wird. Und dennoch schaffen es schlaue Gruppen immer wieder, den riesigen Baum zu klauen!
Ich wünsche euch jetzt einen schönen 1. Mai – und gehe erstmal zu einer schönen Maifeier. Bis zum nächsten Mal! Eure Annik
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg80kurz.pdf

Tulpen
Rio Reiser
Rio Reiser lebt leider seit 1996 nicht mehr, aber trotzdem laufen seine Lieder noch häufig im Radio. Er hatte eine ganz besondere Stimme und war ein besonderer Mensch mit einem außergewöhnlichen Werdegang. Ab seinem 20. Lebensjahr war er 15 Jahre lang Sänger und Texter der linksalternativen Rockband Ton Steine Scherben. Das war eine sehr kritische, aufrührerische Band, die auch der Hausbesetzerszene nahestand. Eines ihrer bekanntesten Lieder ist beispielsweise: „Macht kaputt was euch kaputt macht.“ Man kann auch sagen, sie spielten Protestsongs. 1985 löste sich die Band wegen finanzieller Schwierigkeiten auf. Rio begann eine Solokarriere und war vom Start weg sehr erfolgreich. Seine Lieder „König von Deutschland“ und „Junimond“, das Lied vom Video, wurden seine größten Hits. Er arbeitete auch als Schauspieler und bekam 1977 den Bundesfilmpreis in Gold, eine hohe Auszeichnung. Als Sänger und Musiker wurde er von seinen Kollegen sehr geschätzt. Er war Vorbild für viele erfolgreiche Künstler wie zum Beispiel Annett Louisan, Christina Stürmer, Wir sind Helden, Jan Delay und so weiter. Er war ein ganz Großer, der ein Leben mit vielen Höhen aber noch mehr Tiefen hatte, auch verbunden mit Drogensucht. Er starb mit 46 Jahren viel zu früh.
Neugierig geworden? Die Homepage findet ihr hier. An seine Musik kommt ihr über iTunes.de, iTunes.com, Amazon.de und Amazon.com.
