Heute geht es um ein Thema, das für viele Menschen in Deutschland wichtig ist: den TÜV. Vielleicht hast du das Wort schon gehört. TÜV steht für „Technischer Überwachungsverein“. Der TÜV sorgt dafür, dass Autos und andere technische Geräte sicher sind. Aber woher kommt der TÜV, und was genau macht er? Das erzähle ich dir jetzt. Wenn Du mich übrigens unterstützen möchtest, komm gerne zu Patreon oder auf slowgerman.com und werde Premium-Mitglied! Jetzt zum Thema.
Alles begann im 19. Jahrhundert, als die Industrialisierung in Deutschland schnell voranschritt. Damals gab es viele neue Maschinen und Fabriken, aber auch viele Unfälle. Besonders gefährlich waren Dampfmaschinen. Wenn sie kaputtgingen, konnten sie explodieren. Das führte zu schweren Unfällen mit vielen Verletzten oder sogar Toten.
Deshalb beschlossen Ingenieure und Fabrikbesitzer, technische Anlagen regelmäßig zu kontrollieren. 1866 wurde in Mannheim der erste „Dampfkessel-Überwachungsverein“ gegründet. Das war der Anfang des TÜV. Die Idee war einfach: Fachleute prüfen Maschinen und Anlagen, damit sie sicher bleiben. Bald gab es solche Vereine auch in anderen Städten.
Im Laufe der Zeit änderte sich der Name. Aus dem „Dampfkessel-Überwachungsverein“ wurde der „Technische Überwachungsverein“, kurz TÜV. Heute gibt es mehrere TÜV-Gesellschaften in Deutschland, wie den TÜV Süd, TÜV Nord oder TÜV Rheinland.
Die meisten Menschen in Deutschland kennen den TÜV wegen der sogenannten Hauptuntersuchung, kurz HU. Diese Prüfung müssen alle Autos regelmäßig bestehen, damit sie auf der Straße fahren dürfen. Für Autos gilt: Nach drei Jahren muss ein neues Auto das erste Mal zum TÜV. Danach alle zwei Jahre. Wann der nächste Termin ist, steht auf einer bunten Plakette auf dem Nummernschild.
Bei der Hauptuntersuchung schauen die Experten ganz genau hin: Funktionieren die Bremsen? Sind die Lichter in Ordnung? Ist der Auspuff noch dicht? Sie prüfen auch, ob der Wagen zu viel Abgas produziert. Wenn alles in Ordnung ist, bekommt das Auto diese bunte Plakette. Sie zeigt, wann das Auto wieder geprüft werden muss.
Aber was passiert, wenn das Auto die Prüfung nicht besteht? Dann bekommt der Besitzer eine Liste mit den Mängeln. Diese Mängel müssen repariert werden, bevor das Auto wieder fahren darf. Manche Menschen haben Angst vor dem TÜV-Termin, weil sie nicht wissen, ob ihr Auto die Prüfung schafft. Die Reparatur kann hohe Kosten verursachen.
Viele Menschen bringen ihr Auto vor der Hauptuntersuchung in eine Werkstatt. Dort wird das Auto überprüft, und kleine Probleme werden repariert. Das kann helfen, die TÜV-Prüfung zu bestehen. Es ist auch wichtig, die nötigen Papiere mitzubringen, zum Beispiel den Fahrzeugschein.
Manche Autobesitzer versuchen, Mängel zu verstecken. Sie hoffen, dass der Prüfer nichts merkt. Aber das ist keine gute Idee, denn es geht um Sicherheit. Wenn ein Auto nicht sicher ist, kann das Leben von Menschen gefährdet sein.
Der TÜV prüft übrigens nicht nur Autos. Er ist auch in vielen anderen Bereichen aktiv. Zum Beispiel kontrolliert er Aufzüge oder Heizungen. Auch Spielplätze werden oft vom TÜV geprüft, damit Kinder sicher spielen können. Sogar Produkte wie Elektrogeräte oder Möbel können ein TÜV-Siegel bekommen. Das zeigt, dass sie sicher sind. Und bevor Menschen auf dem Oktoberfest mit der Achterbahn fahren dürfen, muss auch erstmal der TÜV zur Kontrolle kommen.
Und wie ist es bei dir? Hast du schon einmal einen TÜV-Termin erlebt? Oder kommst du vielleicht aus einem Land, wo es so etwas gar nicht gibt?
Schreib mir gerne in die Kommentare und übe dein Deutsch!
Willkommen zu einer neuen Episode von „Slow German“. Heute geht es um die Donau. Die Donau ist einer der berühmtesten und längsten Flüsse Europas. Sie fließt durch zehn Länder und hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Die Donau ist ein wichtiger Fluss für die Natur, die Menschen und die Kultur in Europa. Wenn du diesen Podcast unterstützen möchtest, komm gerne zu Patreon! Da gibt es auch noch mehr Material. Aber jetzt lass uns einen genaueren Blick auf diesen faszinierenden Fluss werfen.
Die Donau – Ein mächtiger Strom
Die Donau ist nach der Wolga der zweitlängste Fluss in Europa. Sie ist etwa 2.850 Kilometer lang und beginnt in Deutschland im Schwarzwald. Dort, in der Stadt Donaueschingen, fließen zwei kleine Flüsse zusammen, die Brigach und die Breg. Aus ihrem Zusammenfluss entsteht die Donau. Von dort aus fließt sie durch viele verschiedene Länder, wie Österreich, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien, bis sie schließlich ins Schwarze Meer mündet.
Besonders ist, dass die Donau durch so viele Länder fließt – insgesamt zehn. Das sind Deutschland, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien und die Ukraine. Kein anderer Fluss der Welt fließt durch so viele verschiedene Länder. Die Donau verbindet also ganz unterschiedliche Regionen, Sprachen und Kulturen miteinander.
Die Donau in der Geschichte
Die Donau hat eine lange Geschichte. Schon in der Antike war sie ein wichtiger Fluss. Die alten Römer nannten sie „Danubius“ und nutzten sie als Grenze für ihr riesiges Reich. Die Römer bauten viele Städte entlang der Donau, darunter Vindobona – das heutige Wien. Die Donau diente den Römern auch als Handelsweg, und Soldaten nutzten den Fluss, um schnell von einem Ort zum anderen zu gelangen.
Später, im Mittelalter, war die Donau eine wichtige Route für Händler. Über den Fluss konnten sie Waren wie Getreide, Wein und Salz transportieren. Auch heute ist die Donau ein wichtiger Fluss für die Schifffahrt und den Handel in Europa. Viele große Städte, wie Wien, Budapest und Belgrad, liegen direkt an der Donau und sind durch sie miteinander verbunden.
Die Donau und die Natur
Die Donau ist nicht nur ein wichtiger Fluss für die Menschen, sondern auch für die Natur. Entlang der Donau gibt es viele verschiedene Landschaften: Wälder, Wiesen, Sumpfgebiete und Auen. Viele Tiere leben hier, zum Beispiel Fische, Vögel und sogar Biber. In den Donau-Auen in Österreich und Ungarn findet man viele seltene Pflanzen und Tiere. Die Donau-Region ist deshalb ein wichtiges Naturschutzgebiet.
Besonders bekannt ist das Donau-Delta in Rumänien. Hier, wo die Donau ins Schwarze Meer fließt, entsteht ein riesiges Delta. Das ist ein Gebiet, in dem der Fluss in viele kleine Flussarme und Seen aufgeteilt wird. Das Donau-Delta ist ein Paradies für viele Vogelarten, wie Pelikane, Störche und Reiher. Es ist auch UNESCO-Weltnaturerbe, was bedeutet, dass es ein besonders geschütztes Gebiet ist. Viele Touristen kommen jedes Jahr dorthin, um die schöne Natur zu erleben.
Der blaue Fluss?
Vielleicht hast du schon einmal den Begriff „Die schöne blaue Donau“ gehört. So heißt ein berühmtes Musikstück des österreichischen Komponisten Johann Strauss. Doch ist die Donau wirklich blau? Tatsächlich sieht der Fluss oft eher grün oder braun aus, je nachdem, wie das Licht einfällt oder wie das Wetter ist. Das Wort „blaue Donau“ kommt aus einer Zeit, in der man Flüsse oft poetisch als „blau“ bezeichnete. Auch wenn die Donau in Wirklichkeit selten blau aussieht, ist der Name geblieben. Das Lied von Johann Strauss ist besonders in Wien und in der österreichischen Kultur sehr bekannt.
Ein seltsames Phänomen – die Donauversickerung
Und wusstest du, dass die Donau auf ihrem Weg einmal verschwindet? Das klingt unglaublich, ist aber wahr. In Deutschland, in der Nähe der Stadt Immendingen, gibt es ein Phänomen, das man „Donauversickerung“ nennt. Hier versickert das Wasser der Donau im Boden und taucht später in einem anderen Fluss, dem Aachtopf, wieder auf. Das bedeutet, dass die Donau an dieser Stelle einfach „verschwindet“ und unterirdisch weiterfließt. Besonders in trockenen Sommern kann es passieren, dass die Donau fast vollständig versickert.
Die Donau heute
Heute ist die Donau ein moderner Fluss mit vielen Funktionen. Sie ist eine wichtige Verkehrsroute für Schiffe und Boote, und viele Städte entlang der Donau haben Häfen, die täglich genutzt werden. Aber nicht nur das: Entlang der Donau gibt es auch viele touristische Attraktionen. Zum Beispiel den Donauradweg – ein berühmter Fahrradweg, der von der Quelle in Deutschland bis zur Mündung ins Schwarze Meer führt. Viele Menschen fahren jedes Jahr mit dem Fahrrad entlang der Donau. Leider taucht sie auch in den Nachrichten immer wieder auf, denn sie verursacht in vielen Orten auch Überschwemmungen. Die Bewohner müssen mit dieser Bedrohung leben.
Auf der positiven Seite ist die Donau ein beliebter Fluss für Kreuzfahrten. Manche Schiffe fahren den ganzen Fluss hinunter, von Deutschland bis nach Rumänien. Dabei können die Passagiere viele Städte und Sehenswürdigkeiten entlang der Donau besichtigen, von Wien über Budapest bis nach Belgrad. So eine Kreuzfahrt habe ich zwar noch nicht gemacht, aber ich bin schon oft mit einem kleinen Schiff über die Donau gefahren, weil ein Teil meiner Familie aus einem kleinen Ort an der Donau stammt.
Manchmal frage ich mich, was eigentlich typisch deutsch ist. Früher waren das Tugenden wie Pünktlichkeit und Ordnung. Aber passt das heute noch? Wahrscheinlich hast Du Deine ganz eigene Vorstellung davon, was typisch deutsch ist. Ich habe mir jedenfalls mal ein paar Reels auf Instagram angesehen und einige Dinge herausgefunden, die auf der Welt als typisch deutsch angesehen werden. Wenn Du diesen Podcast unterstützen möchtest, komm übrigens gerne zu Patreon! Jetzt zum Thema.
Punkt Nummer eins ist das sogenannte Stoßlüften. Sagt dir das was? In Deutschland lüftet man gerne seine Wohnung. Das bedeutet, dass man für ungefähr zehn Minuten möglichst viele Fenster und Türen öffnet, damit die Luft in unseren Wohnräumen ausgetauscht wird. Zum einen kommt dann meistens feuchtere Luft von draußen in die Wohnung, zum anderen kommen natürlich auch schlechte Gerüche aus der Wohnung heraus.
Nummer zwei hängt ein wenig mit dem Stoßlüften zusammen, und zwar sind das Kippfenster. In Deutschland lässt sich eigentlich fast jedes Fenster kippen. Das bedeutet, dass Du es nur oben öffnest, es sieht also kurz so aus, als würde das Fenster auf Dich drauffallen. Tut es aber nicht. Es bleibt nach ungefähr zehn Zentimetern stehen. So hast Du oben am Fenster einen breiten Spalt und es kann ebenfalls frische Luft hereinkommen.
Dann haben sich manche Menschen auf Instagram über Rolltreppen gewundert, die in beide Richtungen fahren können. Gibt es das nicht auf der ganzen Welt? Ich dachte, das sei normal. Jedenfalls haben unsere Rolltreppen manchmal die Fähigkeit, ihre Richtung zu ändern. Dazu siehst du am Beginn der Rolltreppe ein kleines Verkehrszeichen, das leuchtet, es ist ein Dreieck mit Pfeilen in beide Richtungen. Wenn die Rolltreppe gerade nach unten fährt, Du willst aber nach oben, dann musst Du nur warten, bis sie anhält. Dann kannst Du sie betreten, und sie wird die Richtung ändern. Praktisch, oder?
Und das letzte, was mir in Instagram als typisch deutsch präsentiert wurde, ist die Rettungsgasse. Da geht es jetzt um den Autoverkehr. Angenommen, Du bist auf einer Autobahn unterwegs. Die Autobahn hat drei Spuren. Dann entsteht ein Stau, weil zum Beispiel ein Unfall passiert ist. Dann ist die Autobahn voller Autos und der Krankenwagen oder die Polizei kommt nicht bis zur Unfallstelle, oder? Falsch. Denn die Autos auf der linken Spur fahren dann ganz weit nach links, und die Autos auf der Mittelspur fahren auf ihrer Spur möglichst weit rechts. So entsteht genug Platz, damit Rettungsfahrzeuge eine eigene Spur bekommen. Das nennt man Rettungsgasse. Übrigens hat das früher gar nicht gut funktioniert, aber in den vergangenen Jahren gab es viele Aktionen in Radiosendern und anderen Medien, die darauf hingewiesen haben. Mittlerweile klappt es super!
So, fallen Dir noch andere typisch deutsche Dinge ein? Ich bin gespannt, wie Du von außen auf mein Land schaust. Und jetzt erstmal frohe Weihnachten!
Willkommen bei einer neuen Episode von „Slow German“. Heute geht es um eine berühmte Figur der deutschen Geschichte: Klaus Störtebeker. Wahrscheinlich habt ihr schon mal von ihm gehört – er war ein berühmter Pirat, der vor über 600 Jahren lebte. Doch wer war dieser Mann? War er wirklich so gefährlich, wie man erzählt? Oder war er ein Held, der den Armen half? Heute klären wir, was es mit Klaus Störtebeker auf sich hat. Wenn du diesen Podcast unterstützen möchtest, komm gerne zu Patreon! Da gibt es auch zu jeder Episode Lernmaterial und eine schnellere Version. Jetzt zum Thema.
Wer war Klaus Störtebeker?
Klaus Störtebeker wurde ungefähr um das Jahr 1360 geboren. Sein Geburtsort ist nicht ganz sicher, manche sagen, er stamme aus Wismar, andere behaupten, er käme aus der Hansestadt Hamburg. Sein echter Name war vielleicht Nikolaus oder Clas Störtebeker, aber seine genauen Lebensdaten sind unklar. Damals gab es keine modernen Pässe oder Geburtsurkunden, also ist es schwer, genau zu wissen, wer er wirklich war.
Den Namen „Störtebeker“ bekam er aber wahrscheinlich wegen seines Trinkverhaltens. „Störtebeker“ bedeutet nämlich „Stürz den Becher“, also „trink den Becher auf einen Zug“. Es heißt, dass er mit einem großen Krug Bier anstieß und den Becher dann in einem Zug leerte. Das war im Norden Deutschlands durchaus eine Kunst, die nicht jeder beherrschte. Ob das stimmt oder nur eine Legende ist, wissen wir heute leider nicht. Aber der Name passt gut zu einem Piraten!
Störtebeker und die Vitalienbrüder
Klaus Störtebeker lebte in einer Zeit, in der es viele Konflikte zwischen den Ländern und Städten an der Nord- und Ostsee gab. Besonders die Handelsstädte der sogenannten Hanse waren reich und hatten viele Feinde. Die Hanse war ein Bund von Städten, der den Handel kontrollierte. Sie schützte ihre Schiffe und Waren, war aber auch mächtig und streng gegenüber denen, die sich ihr widersetzten.
In dieser Zeit schloss sich Klaus Störtebeker einer Gruppe von Piraten an, die sich die „Vitalienbrüder“ nannten. Die Vitalienbrüder hatten anfangs sogar einen guten Ruf, denn sie kämpften im Namen des Königs von Schweden gegen den dänischen König. Sie versorgten das belagerte Stockholm mit Lebensmitteln – daher auch ihr Name, denn „Vita“ bedeutet Leben. Doch bald wurden die Vitalienbrüder selbst zu Piraten und griffen Schiffe an, um sie auszurauben.
Störtebeker wurde schnell ein Anführer dieser Gruppe. Er und seine Männer griffen Handelsschiffe an und raubten sie aus. Sie versteckten sich auf Inseln und in abgelegenen Buchten, wo sie schwer zu finden waren. Besonders bekannt waren sie in der Nordsee und im Gebiet rund um Helgoland.
War Störtebeker ein Held oder ein Verbrecher?
Über Klaus Störtebeker gibt es viele Geschichten, und die meisten von ihnen sind Legenden. Manche Menschen sehen ihn als eine Art Robin Hood. Es heißt, er habe das gestohlene Geld nicht nur für sich behalten, sondern auch den Armen gegeben. Ob das stimmt, weiß allerdings niemand genau. Viele Historiker sagen, dass er wahrscheinlich nur ein normaler Pirat war, der auf seinen eigenen Vorteil bedacht war.
Ein bekanntes Beispiel für die Geschichten um ihn ist seine angebliche Großzügigkeit. Es heißt, dass Störtebeker, bevor er gefangen wurde, versprochen hat, dass er den Leuten helfen würde, die wenig hatten. Das klingt nach Robin Hood, oder? Doch als Pirat lebte er hauptsächlich von Raubzügen. Historiker sind sich nicht einig, ob er wirklich ein „guter“ Pirat war oder ob dies nur Geschichten sind, die ihn sympathisch machen sollen.
Das Ende von Klaus Störtebeker
Klaus Störtebekers Ende war dramatisch. Die Hanse und andere Mächte wollten die Piraten loswerden, und nach vielen Jahren der Jagd wurde er schließlich gefangen genommen. Im Jahr 1401 verhaftete man ihn in Hamburg. Sein Schicksal war besiegelt: Er und seine Männer wurden zum Tod verurteilt. Die Legende besagt, dass Störtebeker vor seiner Hinrichtung einen ungewöhnlichen Wunsch äußerte.
Er bat, dass man seinen Männern die Freiheit schenkt, wenn er nach seiner Enthauptung noch an seinen Männern vorbeigehen könne. Also ohne Kopf! Der Legende nach habe der Henker zugestimmt und Störtebeker wurde geköpft. Doch nach der Enthauptung soll sein kopfloser Körper tatsächlich noch an mehreren Männern vorbeigegangen sein. Am Ende habe der Henker ihn jedoch gestoppt, und alle Piraten wurden ebenfalls hingerichtet. Natürlich klingt das sehr unwahrscheinlich – aber es ist eine Geschichte, die viele Menschen kennen.
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode von „Slow German“. Wenn du diesen Podcast unterstützen möchtest, dann komm doch zu Patreon! Dort bekommst du dann auch Lernmaterial zu jeder Episode. Aber jetzt zum heutigen Thema.
Heute sprechen wir über ein sehr beliebtes Essen in Deutschland: den Döner. Vielleicht kennst du ihn schon, vielleicht hast du ihn auch schon einmal probiert. Heute erzähle ich dir die Geschichte des Döners und warum er in Deutschland so beliebt ist. Danke an Daniel für diesen Themenvorschlag!
Der Döner ist ein Gericht, das ursprünglich aus der Türkei kommt. In der Türkei gibt es den „Döner Kebab“, was übersetzt „drehendes Fleisch“ bedeutet. Das Fleisch wird in Scheiben auf einen großen Spieß gestapelt und langsam gegrillt. Dabei dreht sich der Spieß, damit das Fleisch außen gleichmäßig braun wird. Wenn es fertig ist, wird das Fleisch am Rand dünn abgeschnitten und serviert. Traditionell isst man Döner in der Türkei mit Reis oder Fladenbrot. Dazu gibt es oft Salat, Joghurt oder Soße.
Aber wie kam der Döner nach Deutschland? In den 1960er-Jahren kamen viele Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland, um hier zu arbeiten. Davon habe ich dir auch schon bei Slow German erzählt. Und diese Menschen aus der Türkei wollten den traditionellen Döner Kebab so anpassen, dass man ihn leichter unterwegs essen kann. So entstand der Döner, wie wir ihn heute in Deutschland kennen: in einem Fladenbrot mit Salat und Soße. Nach Angaben des Vereins Türkischer Dönerhersteller in Europa wurde der erste Döner in Berlin 1972 von einem Mann namens Kadir Nurman hergestellt. Aber darüber wird gestritten, wie auch bei der Currywurst und vielen anderen kulinarischen Erfindungen. Egal wer ihn erfunden hat: Der Döner war ein großer Erfolg und bald gab es Dönerläden in ganz Deutschland.
Wenn du an einer Dönerbude einen Döner bestellst, kannst du selber sagen, was du gerne dazu haben möchtest. Der deutsche Döner wird gerne mit Salat, Gurken, Zwiebeln, Rotkohl und anderen eher deutschen Beilagen angeboten. Gerne mögen die Menschen hier auch Saucen dazu. Sie bestehen meistens aus Mayonnaise oder Joghurt und sind dann mit Curry, Knoblauch oder Kräutern gewürzt. Eine typische Frage am Dönerstand ist auch „Mit scharfer Soße?“ oder kürzer „mit scharf?“. Den Dönerteller gibt es auch: das ist Dönerfleisch ohne Fladenbrot, aber dafür mit Pommes als Beilage.
Heute gehört der Döner zu den beliebtesten Fast-Food-Gerichten in Deutschland. Laut einer Schätzung werden in Europa jeden Tag etwa 400 Tonnen Döner produziert. In Deutschland macht die Döner-Branche angeblich pro Jahr einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro. Es soll zwischen 15.000 und 18.000 Dönerbuden in Deutschland geben.
Das Fleisch, das für den Döner verwendet wird, ist meistens Lamm, Hähnchen oder Kalb. In einigen Dönerläden gibt es aber auch vegetarische oder vegane Varianten, zum Beispiel mit Falafel oder gegrilltem Gemüse.
Es gibt auch einige kuriose Rekorde rund um den Döner. Wusstest du zum Beispiel, dass der größte Döner der Welt 2017 in einem Einkaufszentrum in Berlin gemessen wurde? Man hatte dort einen riesigen Dönerspieß aufgestellt – er wog 423 Kilogramm. Das ganze war eine Werbeaktion eines Radiosenders. Ein Video stelle ich dir auf slowgerman.com, aber dazu eine Warnung: schön ist das nicht.
Ein Grund, warum der Döner in Deutschland so beliebt ist, könnte sein niedriger Preis sein. Für wenig Geld bekommt man ein großes, sättigendes Essen. Das macht den Döner vor allem bei Studenten und jungen Leuten sehr beliebt. Und es geht schnell, ihn zu machen, zu kaufen und zu essen.
Der Döner ist in Deutschland übrigens mittlerweile auch politisch ein Thema. Im Mai hatte die Partei „Die Linke“ eine Dönerpreisbremse gefordert. Sie wollte, dass niemand mehr als 4,90 Euro für einen Döner zahlen muss. Zum Vergleich: Momentan kostet ein Döner so ungefähr acht Euro, wobei das je nach Ort unterschiedlich sein kann. „Die Linke“ wollte also, dass der Döner staatlich subventioniert wird. Das würde den Staat mehrere Milliarden Euro kosten.
Noch ein anderes politisches Thema kam diesen Sommer auf: Die Türkei hat einen Antrag bei der Europäischen Union gestellt, dass das Gericht als „garantiert traditionelle Spezialität“ anerkannt wird. Dann dürfte aber zum Beispiel nur noch eine bestimmte Art von Fleisch dafür verwendet werden. Der in Deutschland beliebte Döner mit Putenfleisch wäre dann nicht mehr unter diesem Namen möglich. Die deutsche Bundesregierung legte Einspruch in Brüssel ein. Mal sehen, wie dieser Streit ausgeht.
Jetzt wo ich das erzähle, fällt mir noch mehr politisches zum Döner ein: der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war nämlich diesen Sommer zu einem Staatsbesuch beim türkischen Präsidenten Erdogan. Und er brachte ihm als Geschenk einen Dönerspieß aus Berlin mit. Er wollte damit zeigen, dass die Lebensleistung der türkischen Migranten in Deutschland gewürdigt wird – aber diese Geste wurde von vielen Menschen missverstanden.
Oh, und noch etwas politisches zum Thema Döner, aber dann höre ich auch auf damit: In der deutschen Stadt Heilbronn will die CDU, das ist eine konservative Partei, eine Obergrenze für Dönerläden in der Innenstadt festlegen. Diese Partei möchte also, dass es nicht zu viele Dönerläden in der Innenstadt gibt. Dafür wurde sogar ein Wort gefunden: Die Dönerisierung der Innenstädte.
Du merkst also: der Döner ist viel mehr als nur ein einfacher Snack. Er ist ein Teil der deutschen Esskultur geworden und spielt eine Rolle in unserer Politik. Er ist auch ein Symbol für die kulturelle Vielfalt in Deutschland. Stell dir mal vor, wie es in Deutschland ohne all das aussähe, was uns die Gastarbeiter oder Menschen aus anderen Ländern mitgebracht haben: ohne Döner, ohne Pizza, ohne indische Restaurants? Das wäre sehr langweilig. In diesem Sinne: iss mal wieder einen Döner! Ich habe das seit Jahren nicht mehr gemacht, habe jetzt nach dieser Episode aber irgendwie wieder Lust darauf. Guten Appetit!
Diese Seite verwendet Cookies, damit sie sich Deine Lieblingseinstellungen merken kann. Ist das ok so? Dann klicke bitte auf "Alle akzeptieren". Dadurch akzeptierst Du alle Cookies der Seite. Du kannst aber auch genau einstellen, welche Cookies Du akzeptierst.
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may affect your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. These cookies ensure basic functionalities and security features of the website, anonymously.
Cookie
Dauer
Beschreibung
cookielawinfo-checkbox-analytics
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Analytics".
cookielawinfo-checkbox-functional
11 months
The cookie is set by GDPR cookie consent to record the user consent for the cookies in the category "Functional".
cookielawinfo-checkbox-necessary
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookies is used to store the user consent for the cookies in the category "Necessary".
cookielawinfo-checkbox-others
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Other.
cookielawinfo-checkbox-performance
11 months
This cookie is set by GDPR Cookie Consent plugin. The cookie is used to store the user consent for the cookies in the category "Performance".
viewed_cookie_policy
11 months
The cookie is set by the GDPR Cookie Consent plugin and is used to store whether or not user has consented to the use of cookies. It does not store any personal data.
Functional cookies help to perform certain functionalities like sharing the content of the website on social media platforms, collect feedbacks, and other third-party features.
Performance cookies are used to understand and analyze the key performance indexes of the website which helps in delivering a better user experience for the visitors.
Analytical cookies are used to understand how visitors interact with the website. These cookies help provide information on metrics the number of visitors, bounce rate, traffic source, etc.
Advertisement cookies are used to provide visitors with relevant ads and marketing campaigns. These cookies track visitors across websites and collect information to provide customized ads.