In den Nachrichten hört man viel von Menschen, die nach Deutschland einwandern wollen. Aber wusstest du auch, dass jedes Jahr 180.000 Menschen Deutschland verlassen, um im Ausland zu leben? Drei Viertel von ihnen sind Akademiker.
Aber wie war das in der Vergangenheit? Ich habe die Geschichte von Franz Daniel Pastorius gefunden. Er wanderte mit einer Gruppe deutscher Siedler im Jahr 1683 nach Pennsylvania in den Vereinigten Staaten von Amerika aus. Mit 13 Familien aus Krefeld gründete er die Siedlung Germantown, die heute ein Vorort von Philadelphia ist.
In den kommenden Jahren verließen viele Deutsche ihre Heimat. Der Grund war eine große Hungersnot, später auch die Überbevölkerung der Gegend. Denn durch die Industrialisierung und Fortschritte in der Medizin starben immer weniger Kinder, die Familien waren also sehr groß. Es gab aber nicht für alle genug zu essen, die Arbeitslosigkeit war groß. Die Menschen hofften auf ein neues Leben in der Fremde.
Die USA waren das Hauptziel der deutschen Auswanderer. Manche zogen aber auch nach Brasilien, Kanada oder Argentinien. Und einige gingen in die deutschen Kolonien, das habe ich ja schon in einer anderen Slow German-Episode erzählt. In der ersten Phase bis 1865 wanderten meistens ganze Familien aus. Das heißt die Auswanderer hatten Kinder dabei. Die meisten von ihnen hatten einen Beruf erlernt und konnten im neuen Land daher gut arbeiten.
In den nächsten 30 Jahren waren es dann eher einzelne Menschen, die auswanderten. Sie hatten oft keinen Beruf. Auch wenn man meinen könnte, dass das vor allem Männer waren, stimmt das nicht: auch Frauen machten sich alleine auf den Weg in die Ferne.
Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs kamen noch viele Industriearbeiter nach Amerika. Zwei Drittel der Auswanderer waren alleine unterwegs, fast 40% von ihnen waren Frauen.
Im 20. Jahrhundert wurde es immer schwieriger, in andere Länder auszuwandern. Denn die weltweite Wirtschaftskrise sorgte dafür, dass zum Beispiel die USA die Immigration kontrollierten. Es gab neue Gesetze, damit nicht zu viele Menschen ins Land kamen.
Und dann waren da die beiden Weltkriege, vor allem der Zweite Weltkrieg mit der Judenverfolgung durch die Nazis. Viele Juden verließen Deutschland, dazu noch viele Künstler und Wissenschaftler oder Politiker. Eine halbe Million Menschen verließ Deutschland, weil sie die Gefahr zum Glück rechtzeitig erkannt hatten. Viele der Emigranten sind heute noch berühmt, Albert Einstein zum Beispiel, Marlene Dietrich, Thomas Mann oder Bertolt Brecht.
Nach dem Krieg blieb Nordamerika das Land, in das die Deutschen auswandern wollten. Eine halbe Million Menschen wanderten in den 50er-Jahren dorthin aus.
Was sind die Gründe dafür, sein eigenes Land zu verlassen, um woanders ein neues Leben zu beginnen? Man spricht in diesem Zusammenhang von Push- und Pullfaktoren. Entweder man wird aus dem eigenen Land sozusagen vertrieben durch Krieg, Bedrohung oder Hunger, oder man wird von einem anderen Land angezogen, beispielsweise weil es dort mehr Land gibt, ein besseres Klima oder andere Vorteile.
Die OECD schätzt, dass 3,4 Millionen in Deutschland Geborene in einem anderen OECD-Land leben. Sie arbeiten dort, viele von ihnen als Führungskräfte, als Akademiker, Techniker oder im Bildungs- und Gesundheitswesen. Wer von Deutschen im Ausland spricht, spricht heute also eher von hochqualifizierten Arbeitskräften.
Deutschland gilt als Migrationsland. Viele Menschen ziehen weg, andere kommen neu hinzu. Zum Beispiel die Gastarbeiter, aber davon habe ich dir ja schon erzählt.
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg247kurz.pdf
Das war sehr nützlich, nicht nur für meine Deutschkenntnisse, sondern auch für mein Hören. Vielen Dank!
Interessant! Kommen Deine Vorfahren auch aus Deutschland?
Es gibt auch die deutsche Auswanderung in 1860 nach Chile, mit 30.000 Siedler. Sie haben im süden Chiles angesiedelt.
Wer weiß!
Werden die Einwandern in der Zukunft , vielleicht im Alter, wieder nach Deutschland zurückkehren und leben?
Sehr toll, gute Nachrichte!
Hallo
Ich bedanke mich bei Ihnen für ihre tolle Podcast.
Ich interessiere mich dafür zu hören.
Bitte gehen Sie weiter.
Mit freundlichen grüßen
Beigi
I have been using this podcast to introduce my baby daughter to the sound of spoken German. She now smiles every time she hears Annik’s voice 🙂
I have never found some thing helpful like these. I appreciate your help.
بسیار ممنونم. Vielen Dank. Thank you so much.شكراً جزيلا
vielen Dank!
Neben Vokabeln, habe ich viele nutzliche informationen gelernt.. Vielen Dank
سلام/بسیار عالی بود
ممنونم از شما
Vielen dank Annik! Ich liebe deine Slow German sehr!!!
Vielen Dank Annika für deine Bemühungen.
Es freut mich, wenn ich etwas helfen kann. Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg!
Hallo. Ich musste aus politischen Gründen nach Deutschland einwandern. Jetzt lerne ich Deutsch. Ich finde Ihre Arbeit sehr wertvoll. Ich versuche, alle Ihre Podcast zu hören und zu lesen. Ihr Podcast ist sehr hilfreich für mich. Herzliche vielen Dank. Viel Glück mit deiner Arbeit.
Hallo !!
Herzliche vielen Dank.
Ich lerne Deutsch und ich finde, daß Ihr Podcast sehr wichtig für mich ist, wenn ich mich darauf konzentriert.
Machen Sie immer weiter 👍
Herzliche Grüße
MKD
Das freut mich sehr, schöne Grüße aus Deutschland!
Ich bin eine chinesische Deutschlehrerin. Nachdem ich Ihr Podcast gehört habe, erzählte ich die auch in meinem Unterricht. Vielen vielen Dank für Ihre Hilfe!
Ja ich hatte bezahlt durch Maine Tochter in Heidelberg Germany.
Ihr Podcast ist sehr hilfreich für mich. Ich studiere Deutsch für die Universität in Nordamerika. Ich schätze Ihre Arbeit sehr. Vielen Dank!!
Hallo, die Deutschen sind sehr ausgebildet, dass in Ausland sie eine Führungsstelle finden können. 3.4 million sind viel.