Vor einigen Wochen hatten wir knapp 24 Stunden lang kein Internet und kein Telefon. An diesem Tag haben wir als Familie gemerkt, wie abhängig wir mittlerweile von dieser Technologie sind. Du auch? Es fing mit der Unterhaltung an. Ich höre gerne und viele Podcasts – am Freitag immer einen Kinopodcast der BBC. Diesen konnte ich nicht herunterladen. Naja, das war natürlich nicht schlimm, aber ich dachte mir: Ok, dann höre ich eben Musik. Ich höre Musik mittlerweile immer über Spotify – auch das ist ein Internetdienst und war demzufolge nicht verfügbar. Kein Podcast, keine Musik. Auch kein Hörbuch von Audible, denn ich hatte keines heruntergeladen. Nichts zu hören! Selbst das Radio streamen wir heute über das Internet. CD-Player oder Schallplattenspieler haben wir nicht mehr. Nur ein DAB-Radio im Bad konnte uns helfen, kurz die Nachrichten zu hören. Mein Sohn konnte nicht Minecraft spielen, sein Tablet war nutzlos. Eine neue Episode Slow German machen oder ein neues Video für YouTube – auch nicht möglich.
Am Abend wollten wir einen Film sehen, aber auch da wurde uns klar: Unsere Fernsehgewohnheiten haben sich geändert. Während wir früher einfach das sahen, was gerade im Live-Fernsehen kam, schauen wir heute nur noch über Netflix oder Amazon Prime und all diese Dienste fern. Wir schauen gezielt Filme oder Serien im Stream. Auch das war ohne Internet nicht möglich. Die Mediatheken der großen Sender waren ebenfalls lahmgelegt. Also blieb nur das Live-Fernsehen, und das war an diesem Abend langweilig. Für mich alles kein Problem, denn ich bin eine Leseratte. Mein Buch funktionierte auch ohne Strom und Internet. Das von meinem Sohn auch. Aber mein Mann surft gerne abends im Internet, er liest viel auf dem iPad – ihm war also langweilig.
Der nächste Tag brachte dann noch mehr Probleme mit sich.Ich fange morgens immer an, erstmal eine halbe Stunde Yoga zu machen. Ich nutze dafür eine App, die mir die Asanas zusammenstellt. Ohne Internet konnte diese App nichts laden. Auch meine Meditations-App funktionierte natürlich nicht. Meine Arbeit ist komplett unmöglich ohne das Internet. Zum einen habe ich Konferenzen mit meinen Kolleg:innen, meistens über Microsoft Teams oder Zoom. Das war ohne Internet nicht möglich. Außerdem ist mein Job ja, dass ich als Community Managerin oder Social Media Managerin arbeite – aber Facebook, Instagram, Twitter und YouTube sind Dienste im Internet. Ich musste an diesem Tag also aufgeben und konnte nicht arbeiten, denn auch Mails erreichten mich nicht. Alleine anzurufen und meinem Chef zu sagen, dass ich kein Internet habe, war schwierig – denn normalweise rufe ich ihn über Teams an oder ich schaue in Teams nach seiner Telefonnummer. Jetzt musste ich sie anders herausfinden.
Auch die Videokonferenz mit meinen Eltern konnte nicht stattfinden, der Kontakt zu Freunden und Familie in Zeiten der Pandemie war abgebrochen. Unsere Bestellung bei einem Lieferdienst für Bio-Lebensmittel war nicht möglich, denn auch die geht immer über das Internet. Ich konnte keine neuen Bücher für meinen Sohn bestellen, denn auch das mache ich bei einem sozialen Buchversand über das Internet. Keine neuen Klamotten kaufen, kein Lego, kein Geschenk für den nächsten Kindergeburtstag. Das Internet hat sich mittlerweile in so viele unserer Lebensbereiche eingeschlichen! Wir sind abhängig von Online-Banking und Online-Shopping, Online-Arbeit und Online-Homeschooling.
Gut, ich gebe zu, ich habe hier etwas übertrieben. Denn natürlich habe ich sofort einen Hotspot über mein Handy eingerichtet und die wichtigsten Dinge dann über meinen mobilen Datentarif gemacht. Aber dennoch haben diese 24 Stunden uns die Augen geöffnet. Unser Leben hat sich in den vergangenen Jahren sehr geändert. Es ist normal geworden, eine gute Datenverbindung zu haben und Filme ohne Ruckeln im Stream anzusehen. Dabei ist Deutschland übrigens gar nicht so gut im Vergleich mit anderen Ländern! Was die Datenrate angeht ist Deutschland derzeit auf dem 31. Platz weltweit. Und jetzt sag mal ganz ehrlich: Bist Du auch so abhängig vom Internet wie wir? Und dann ist da noch der nächste, viel schlimmere Gedanke: Was wäre, wenn wir keinen Strom hätten?
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg238kurz.pdf
Liebe Annick,
Diese Folge ist sehr aufschlussreich. Wenn ich kein Internet hätte, hätte ich diesen Podcast nicht gehört. Es ist ironisch.
Dankeschön!
Liebe Annik,
Vielen Dank für diese Episode. Er was augenöffnend.
Herzliche Grüßen.
Vielen Dank!
Viel Glück zum Muttertag! Danke für deine Materialien!
Hallo Annik,
Sehr schön deinen Artikel zu lesen. Danke für’s schreiben! Wenn ich an die Zeit zurückdenke, als es noch kein Internet gab, bekomme ich gemischte Gefühle. Ich denke intensiv über die Vor- und Nachteile nach und konnte an dieser Stelle keine Schlussfolgerung ziehen.
Halló Annik, danke fuer den post. Ich verstehen Ihnen sehr gut. Ich schreibe Ihnen sus Spainien und moechte mein Deutsch verbessern. Vuelen Dank.
Sehr geehrte Frau Rubens,
ich habe alle Ihre Podcasts aufmerksam und mit Interesse zugehört und bin ein Ausländer, der seit vielen Jahren Deutsch lernt, und ich bin sehr daran interessiert, Ihnen bei der Erstellung eines Podcasts zu helfen und mit Ihnen zusammenzuarbeiten! Ich bin Deutschlehrerin in meinem eigenen Land, dem Iran.
Mit freundlichen grüßen
Hooman Araghi
Annik, du wolltest wahrscheinlich Shelly beantworten, „unserer“ war schon korrekt (wie du im Text auch geschrieben hattest), da „Genitiv“ (unserer Lebensbereiche).
Sehr schön 🙏🙏
Ja, ich bin auch süchtig nach Internet. Ich bin der Meinung, dass ohne Internet heutzutage schwer ist. Heutzutage haben Leute online Kurs oder online Konferenz
Hallo Shelly, schön, dass Du immer versuchst, Fehler in meinen Texten zu finden. Auch hier ist aber kein Fehler. „Unsere“ ist korrekt, da Akkusativ. In Deinem letzten Satz ist allerdings ein Fehler: „Es wäre sehr nett von Ihnen, wenn Sie mir antworten könnten“ wäre korrekt. 🙂
Vielen lieben Dank für das schöne Broadcast!!!Aber es gibt einen kleinen Fehler im PDF, nämlich „Das Internet hat sich mittlerweile in so viele unserer Lebensbereiche eingeschlichen.“
Statt „unserer“ wäre es „unsere“, meine ich.
Ist das bei mir richtig? Es wäre sehr nett von Ihnen, wenn Sie mich beantworten könnten.
Mit dem Aufkommen des Internets hat sich unser Leben sehr verändert. Bücher, Produkte, Musik, Arbeit sind jetzt in unserem Telefon. Früher wussten die Leute nicht, was das Internet war. Aber jetzt wissen wir nicht, wie wir ohne ihn leben sollen.
Wenn an einem Tag die eletrichestvo abgeschaltet wird, wird die Welt «brechen». Ich liebe es zu essen, ich dachte sofort an Essen. Im Winter werden die Menschen die Lebensmittel auf dem Balkon aufräumen. Im Sommer werden die Menschen Gruben, um Nahrung zu speichern. Die Kerzen werden wieder in Mode kommen. Ich glaube, die Menschen sind süchtig nach sozialen Netzwerken geworden. Sie werden verrückt, wenn sie ohne Internet bleiben. Es ist beängstigend.
Ja, ich bin auch süchtig nach dem Internet. Ich bestelle wie Ihre Familie auch Essen, Bücher, schaue Serien und Filme im Internet. Aber ich lese dort keine Bücher. Es ist mir sehr wichtig, sie in den Händen zu halten. Nur so verstehe ich, dass ich ein richtiges Buch lese.
Wenn wir keinen Strom hätten, wäre es natürlich sehr traurig. Jetzt in Telefonen, Fernsehern, Tablets unser ganzes Leben. Und ich bin nicht nur über soziale Netzwerke. Viele persönliche Videos, Fotos: Wir könnten die besten Momente des Lebens nicht vor der Kamera festhalten, denn wir könnten unsere Gadgets nicht aufladen. Auch die Kontaktaufnahme mit Angehörigen wäre schwieriger. Natürlich ist das Schreiben von Briefen von Hand eine sehr romantische Idee, aber auch nicht bequem. Solange sie es erreichen, werden die Informationen irrelevant. Außerdem habe ich zum Beispiel Angst vor der Dunkelheit, ich könnte nicht ohne Licht leben. Hinter der Kerze muss man aufpassen, dass es kein Feuer gibt, und ich schlafe sogar mit dem eingeschalteten Fernseher.
Ich bin sehr süchtig nach dem Internet. Erstens ist meine Arbeit ohne das Internet nicht möglich. Ich kommuniziere mit Kollegen über das Internet, indem ich Messenger verwende, und kann ihnen die notwendigen Informationen schnell vermitteln. Bis heute ist es schwierig, den Bildungsprozess ohne die Verwendung von Internet-Ressourcen vorzustellen. Der Zugang zum Internet erleichtert den Lernprozess. Ich kann nicht ohne Musik leben. Alle meine Musik ist in apple Music und es kann nicht ohne Internet arbeiten. Wenn vor 10 Jahren sah ich nicht die Notwendigkeit, das Internet zu nutzen, dann ist das Internet heute der Hauptteil meines Lebens und meines Einkommens. Wenn es für einen modernen Menschen schwer ist, ohne Zugang zum Internet zu leben, dann ohne Strom umso mehr. Alles, was sich über die Jahre entwickelt hat, wird einfach seine Leistungsfähigkeit verlieren. Ich kann ein Beispiel mit Coronavirus nennen, ohne Strom ist es unmöglich, einen Impfstoff zu schaffen und vielleicht wäre die Menschheit ausgestorben. Ich werde nicht behaupten, dass das Leben ohne Strom ist absolut unmöglich, im Gegenteil, der moderne Mensch wird sehr schwer sein, sein Leben neu zu gestalten und die meisten modernen Wissen verloren gehen. Die ganze Menschheit wird überleben und neues Leben „ohne Strom“ schaffen.
Hallo Annik!) Ich verstehe dich sehr gut, da ich mein ganzes Leben in einer Siedlung urbanen Typs gelebt habe und dort oft der Strom abgeschnitten war. Wenn dies in den Ferien passierte, war dies kein großes Problem, da russische Schüler im Sommer nicht studieren. Im Sommer verbrachte ich die meiste Zeit mit Freunden auf der Straße, ging an den Fluss, fuhr Fahrrad und arbeitete im Garten, sodass ich kein dringendes Bedürfnis nach dem Internet verspürte. Was die Schulzeit angeht, gab es hier einige Probleme, da uns immer viele Hausaufgaben gestellt wurden. Oft war es notwendig, Aufsätze zu schreiben und Gleichungen im Licht einer Paraffinkerze zu lösen. Später wurde ich zu sehr mit dem Internet verbunden und jetzt kann ich mir mein Leben ohne es nur schwer vorstellen. Wenn ich früher ein Klavier hatte und mich mit einfachen Stücken unterhalten konnte, musste ich nach dem Umzug in die Stadt dieses Musikinstrument aufgeben. Ich schäme mich zuzugeben, aber die meiste Zeit verbringe ich in sozialen Netzwerken und Computerspielen . Es scheint mir sehr nützlich zu sein, für eine Weile vom Internet isoliert zu sein, aber dies ist nicht möglich. Jetzt studiere ich an der Universität und sol ich die meisten meiner Hausaufgaben auf der Website der Universität angehängt werden. Im Unterricht nutzen viele Lehrer von Zeit zu Zeit Internetressourcen. Darüber hinaus war das letzte Schuljahr aufgrund des Coronavirus völlig abgelegen. Ein Leben ohne das Internet ist für mich schwer vorstellbar, auch wenn viele Menschen vielleicht aufgrund seines Fehlens klüger würden und ihre Zeit mit Nutzen verbringen würden. Ich bin auch sauer auf die digitale Währung, die aus dem Nichts kommt. Ich rede von Bitcoins. Meiner Meinung nach wäre es großartig, wenn diese Währung für immer zusammenbrechen würde – das Geld sollte durch ehrliche Arbeit verdient werden und nicht mit Hilfe einer Grafikkartenfarm und dem Kauf von Währungen während eines Abschwungs und dem Verkauf bei steigenden Kursen. Ich sage dies, aber ich verstehe selbst, wie viele Probleme es aufgrund der Unterbrechung des Internets geben wird. Leider wird es viel mehr Probleme als positive Aspekte geben. Zum Beispiel durchbricht das Internet Grenzen und wir können Freunde auf der ganzen Welt finden. Das Internet, gepaart mit der englischen Sprache, ist der neue Turmbau zu Babel, der die Menschheit vereint! Wenn ich mir ein Leben ohne Internet nur schwer vorstellen kann, dann kann ich mir ein Leben ohne Strom überhaupt nicht vorstellen. Vielen Dank für den Podcast, habe mich gefreut von dir zu hören, ich wünsche dir kreativen Erfolg)
Das ist so. In unserer Zeit ohne das Internet wird es schwer genug sein. Man kann weder Filme noch Musik hören… es ist traurig…
Ja… Ohne das Internet in unserer Zeit nirgendwohin!
Ihr werdet viele neue Mitglieder gewinnen, denn ich habe auf der Facebook Seite „Niederländisch in Deutschland“ für euch geworben, nachdem ich auf meiner täglichen Heimtrainerfahrt mit Begeisterung einige Podcasts gehört habe.
Schönen guten Morgen,
das sehe ich auch genauso. Ein Leben ohne Internet kann ich mir auch wirklich nicht vorstellen. Mit Internet sieht alles ganz normal aus, aber ohne…🤦🏻♂️
Ich möchte mich auch herzlich bei Ihnen für diesen tollen Podcast bedanken.
Ihre Podcasts helfen mir, mein Wortschatz zu erweitern und meine Sprache zu verbessern.
Ein wunderschönes Wochenende wünsche ich Ihnen!😍🍀
Danke sehr fuer Ihre Bemuehungen!
Hallo Annik…
Ich kann mir ein Leben ohne Internet und storm nicht denken.Wir sind alle abhangig.
Super
Ich möchte auch eine Leserate werden
Die Aufnahme ist viel für Deutschlerner wie ich hilfreich bei der Kultivierung eines Sprachsinns.
perfect
Danke schön.
Ich finde Internet für mich ist sehr wichtig, weil ich Ausländer bin und ich brauche Internet ganz viel. Meine Eltern wohnen in Thailand aber ich wohne in Deutschland, damit brauche ich immer Internet, wenn ich mit meiner Eltern Telefoniert möchte sogar mit meinem Mann auch. Ich denke, wenn wir kein Strom hätten, dann hätten wir ein großer Problem und sehr schlecht wäre.
Yes, thanks for pointing that out. I changed it.
is this one a typo? Lländern
Dankeschön für Ihre Bemühungen
leider ,ich bin totaaaaaaaaaaaaal abhängig vom internet so wie Sie
Ich heiße Manori.
Ich wohne in Sri Lanka.Ich hoffe, als Krankenschwester auf Deutsch zu arbeiten, deshalb mache ich in diesen Tagen meine B2-Prüfung.Ich habe diesen Artikel mit großem Interesse gelesen.Ich habe dabei viel über Deutschland gelernt.
Vielen Dank, dass du uns dieses Wissen gegeben hast
sehr toll APP.
Ich bin total abhängig vom Internet…
Fantastische Episode!