Peter Fox und Seeed

Pierre Baigorry, den man heute als Peter Fox kennt, kam 1971 in Berlin auf die Welt. Als Kind bekam er wegen seiner roten Haare den Spitznamen Foxi, aus dem dann später Fox wurde. Er macht mit der Band Seeed deutschen Hip-Hop und Reggae. Am Anfang seiner Karriere war er auch solo unterwegs, 2008 brachte Peter Fox das sehr erfolgreiche Album „Stadtaffe“ heraus. Es kam in den deutschen und österreichischen Charts auf Platz 1. In diesem Album setzt er sich auf witzig-ironische Art mit Berlin und seinen „Stadtaffen“ auseinander, zu denen er sich auch zählt. Er ist auch immer wieder mit einer Affenmaske aufgetreten – sogar bei Preisverleihungen. Schaut mal auf seine Homepage – da hat ein ganzes Orchester Affenköpfe! Wenn Ihr wissen wollt, was Peter Fox unter Stadtaffen versteht, könnt Ihr hier nachschauen. Kurz gesagt sind es Menschen in seinem Alter, die sich oft ziemlich widersprüchlich benehmen. Das „Haus am See“ geht Euch sicher nicht mehr aus dem Kopf – hört es Euch mal an!
2009 hatte Fox dann aber verkündet, in Zukunft nur noch mit der Band Seeed zusammen arbeiten zu wollen, weil ihm der Rummel um seine Person zu viel geworden war. Seeed arbeitet viel mit Drumlines, das sind Ensembles von Trommlern, sie sind in den USA sehr verbreitet. Jede High-School Marching Band hat eine Drumline. Aus Liebe zu den Drumlines, eine deutsche Übersetzung gibt es bisher noch nicht, hat er eine Drumlineschule gegründet, an der er momentan sogar selber unterrichtet.

Wenn Ihr also mal hören möchtet, wie sich rhythmische deutsche Musik mit Reggae-Einflüssen anhört, kann ich Euch Seeed mit Peter Fox nur ans Herz legen.

Die Homepage von Peter Fox gibt’s hier und da ist die von Seeed. Die Musik von Peter Fox gibt es bei Amazon.de, Amazon.com und iTunes.com. Auch Seeed findet man bei Amazon.de, Amazon.com und iTunes.com.

Dota Kehr

Dota Kehr hat viel von der Welt gesehen. Sie hat aber nicht als Touristin die fremden Länder besucht, sondern als Straßenmusikerin. So kam sie auch zu dem Pseudonym „Kleingeldprinzessin“, das sie aber inzwischen nur noch für ihr Label verwendet. Dota (Abkürzung für Dorothea) ist nicht nur Liedermacherin, Sängerin, Musikproduzentin, Gitarristin und Kopf ihrer Berliner Band Dota, sondern trägt auch einen akademischen Doktortitel. Sie hat ein Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen.
Die Länder die sie besucht und in denen sie teilweise auch gelebt hat (Brasilien und Ecuador) haben auch deutliche Spuren in ihrer Musik hinterlassen. Vor allem die lateinamerikanische Musik hat es ihr angetan. Ihre frühen Aufnahmen waren von Bossa Nova beeinflusst. Vielleicht ist daran auch ein brasilianischer Babysitter schuld, der sie früh mit dieser Musik in Berührung brachte.
Inzwischen überwiegen aber Folkrock und Jazzeinflüsse in ihrer Musik.
Sie kann wunderbar mit der deutschen Sprache umgehen und schreibt herausragende Liedtexte. Dadurch bekam sie auch ganz unerwartet 2011 den Deutschen Kleinkunstpreis. Ich finde es angenehm, dass ihre Lieder relativ selten von der Liebe handeln. Es gibt ja schließlich auch noch andere Themen! Zum Beispiel, dass wir dazu neigen, die Schuld immer bei Anderen zu suchen („Es sind immer die Andern“) oder dass wir die Freiheit schützen müssen („Überwachte Welt“). Die Lieder sind meist nachdenklich und manchmal auch skurril („Es ist kompliziert!“). Auf den Text zu achten lohnt sich aber auf jeden Fall. Dota Kehr ist eine außergewöhnliche Künstlerin, die viel über das Leben nachgedacht hat.

Hier findet ihr die  offizielle Homepage von Dota. Die Musik gibt es bei Amazon.de, Amazon.com (nur ein Lied). Auf  iTunes.de und iTunes.com ist sie leider nicht vertreten.

Revolverheld

Es wird mal wieder Zeit für einen Musiktipp! Am vergangenen Samstag war eine Veranstaltung, die Euch vielleicht interessieren könnte: Der Bundesvision Song Contest. Mehr dazu hier. Bei diesem Wettbewerb hat jedenfalls eine Band aus Hamburg/Bremen gewonnen, die sich Revolverheld nennt. Sehr bekannt ist ihr Titel „Freunde bleiben„. In ihren Videos erzählen sie immer Geschichten – und auch bei ihrem Auftritt beim Bundesvision Song Contest hatten sie die beste Bühnenbild-Idee: Sie traten als Marionetten auf. Ihre Lieder haben oft Ohrwurm-Charakter, wie auch das erwähnte „Lass uns gehen“ – darin geht es darum, den Alltag hinter sich zu lassen und rauszugehen in die Natur, in die Stille, in die Schönheit… Die Band ist sympathisch und engagiert sich auch für politische Themen, beispielsweise für die Energiewende.

Hier geht’s zur offiziellen Website von Revolverheld, hier gibt’s ihre Musik bei Amazon.de, Amazon.com, iTunes.de und iTunes.com.

Hannes Wader

Hannes Wader ist einer der großen alten Männer der deutschen Liedermacherszene. Seit über 40 Jahren steht er als Sänger auf der Bühne. Zu seinen Freunden mit denen er auch gelegentlich auftritt zählen Reinhard Mey und Konstantin Wecker, die ich euch schon vorgestellt habe.

Wader hatte 1966 seinen ersten großen Auftritt. In seinen Liedern greift er oft Missstände und Ungerechtigkeiten auf. Er hat zum Beispiel ein ganzes Album mit revolutionären alten Arbeiterliedern gemacht.

Er hat sich aber auch der deutschen Volksmusik angenommen. Es gibt bei uns zwei Arten von Volksmusik. Zum einen die „volkstümliche Musik“, das ist die kommerzielle, weichgespülte heile Welt-Variante, und dann gibt es noch die authentischen Volkslieder, bei denen es auch oft um das Leiden des Volkes und um Missstände geht. Das kann man entfernt mit dem Unterschied zwischen Country und Folk in den USA vergleichen. Hannes Wader ist also so eine Art deutscher Folksänger. Er hat zum Beispiel eine CD gemacht, auf der nur Volkslieder sind, sie heißt  Volkssänger. Die Lieder die er darauf singt sind alle mehrere hundert Jahre alt. Das Deserteurslied  „O König von Preußen“ ist zum Beispiel aus dem 18. Jahrhundert und beschreibt, mit welch üblen Mitteln damals die Soldaten rekrutiert wurden und wie schwer ihr Leben war. Auf YouTube ist hier eine Version der norddeutschen Folkgruppe Liederjan zu finden. Des weiteren hat Hannes Wader auch eine CD mit plattdeutschen Liedern gemacht. Plattdeutsch ist eine eigene Sprache, die im Norden Deutschlands und im Osten der Niederlande gesprochen wird.

Es gibt auch eine ganz außergewöhnliche CD von Hannes Wader, auf der er Lieder des großen österreichischen Komponisten Franz Schubert singt. Die Forelle ist eines seiner bekanntesten Lieder. Für diese CD nahm er sogar ein Jahr Gesangsunterricht, um sich die nötige Technik anzueignen.

Solche Lieder singt er heute aber nur noch selten. Auf Konzerten singt er jetzt meist eigene Lieder. Hannes Wader nimmt in der deutschen Musikszene einen ganz besonderen Platz ein. Für sein Schaffen bekam er 2012 den Weltmusik-Preis und 2013 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Echo-Preis geehrt.

Hier findet man seine Homepage, seine Musik gibt es bei iTunes.de und iTunes.com sowie bei Amazon.de und Amazon.com.

 

Fiva

Fiva ist eine deutsche Rapperin, Autorin und Moderatorin. Eigentlich heißt sie Nina Sonnenberg und kam 1978 in München auf die Welt.
In Deutschland gibt es leider ziemlich wenige Rapperinnen. Von vielen ihrer männlichen Kollegen unterscheidet sich Fiva vor allem durch ihre feinfühligeren Texte.

Als Poetry-Slammerin und Autorin kann Fiva ganz hervorragend mit Sprache umgehen. Ihre Texte sind sehr ehrlich und geben wieder, was sie so beschäftigt. Und das sind durchaus auch sehr ernste Themen. In dem Sprechgesang „tot oder lebendig“ begibt sie sich in die Rolle einer Frau, deren Angehöriger mit Krebs im Krankenhaus liegt. Die Hilflosigkeit und Verzweiflung in dieser Situation ist greifbar.

Aber keine Sorge, nicht alle Lieder sind so bedrückend. Ein gutes Beispiel ist das Video oben. „Das Beste ist noch nicht vorbei“ ist ein positives Lied, das Mut macht und Hoffnung gibt. Oder  das wunderschöne „Dein Lächeln verdreht Köpfe“, in dem es um die Macht des Lächelns geht. Der deutsche Rap hat viele Gesichter. Fiva ist dafür der Beweis.

Ihre Homepage ist hier zu finden und Musik bekommt man über iTunes.de, iTunes.com, Amazon.de und Amazon.com.