Wandern in Deutschland – SG 269

Wandern in Deutschland – SG 269

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Die aktuelle Episode:

Ich freue mich schon sehr darauf, in diesem Jahr wieder mehr wandern zu gehen. Wandern ist in Deutschland eine beliebte Aktivität. Man bewegt sich in der Natur, tut gleichzeitig etwas für den Körper und die Seele. Die Geschichte des Wanderns reicht weit zurück und hat tiefe Wurzeln in der deutschen Kultur.

Früher war Wandern oft eine Notwendigkeit, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Die Menschen hatten noch keine Autos, Pferdekutschen konnten sich nur die reichen Menschen leisten. Doch im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Wandern zu einer Freizeitaktivität. Die Menschen begannen, die Schönheit der Natur zu schätzen und sich auf Entdeckungsreisen durch Wälder, Berge und Täler zu begeben.

Heute gibt es in Deutschland ein gut ausgebautes Netz von Wanderwegen. Man kann spezielle Karten kaufen, auf denen die Wege eingezeichnet sind, und sie sind auch vor Ort beschildert. Der berühmte Fernwanderweg, der „Rheinsteig“, erstreckt sich entlang des Rheins und bietet atemberaubende Ausblicke auf das Flusstal. Der „Rennsteig“ im Thüringer Wald ist einer der ältesten Wanderwege Deutschlands und führt durch dichte Wälder und malerische Dörfer.

Eine interessante Tatsache ist, dass es in Deutschland viele Weitwanderwege gibt, die oft mit einem Symbol, dem „Wanderzeichen“, markiert sind. Dieses Zeichen weist den Weg und hilft Wanderern, sich auf den Routen zurechtzufinden. Die unterschiedlichen Farben und Formen der Wanderzeichen stehen für verschiedene Wanderwege und Schwierigkeitsgrade.

Wandern in Deutschland bietet nicht nur schöne Landschaften, sondern auch kulturelle Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel kann man auf dem „Malerweg“ in der Sächsischen Schweiz die beeindruckenden Felsen bewundern, die schon viele Künstler inspiriert haben. Der „Harzer-Hexen-Stieg“ führt durch den Harz und bietet nicht nur Naturerlebnisse, sondern auch Einblicke in die Geschichte und Legenden der Region.

Einige Wanderwege haben thematische Elemente, wie den „Käseweg“ in Bayern, wo man nicht nur die Natur, sondern auch lokale Käsesorten entdecken kann. In der Rhön gibt es den „Hochrhöner“, der mit Schafsmotiven geschmückt ist und auf dem man oft Schafherden begegnet.

Wanderungen in Deutschland sind oft gesellige Unternehmungen. Es gibt viele Wandergruppen und Vereine, die regelmäßig gemeinsame Touren organisieren. Das Teilen von Erfahrungen und die Geselligkeit machen das Wandern zu einer sozialen Aktivität. Man lernt nicht nur die Natur kennen, sondern knüpft auch neue Freundschaften. Schön finde ich, dass man sich zum Beispiel in den bayerischen Bergen beim Wandern grüßt. Wenn mir also jemand entgegen kommt, dann sagen wir „Servus“ oder „Grüß Gott“ zueinander. 

Der Wandertourismus ist auch für die lokale Wirtschaft von Bedeutung. Viele kleine Städte und Dörfer entlang der Wanderwege profitieren von den Besuchern, die in gemütlichen Gasthöfen übernachten oder lokale Spezialitäten probieren. So trägt das Wandern nicht nur zur körperlichen Gesundheit bei, sondern stärkt auch die Wirtschaft der Regionen.

In der Schule haben die Kinder zwei Mal im Jahr einen Wandertag – an diesem Tag machen die Kinder gemeinsam mit ihren Lehrern einen Ausflug. Allerdings wird dann nicht immer gewandert, oft gehen sie auch in ein Museum oder in einen Tierpark.

Wenn ich mir meine Wanderrouten aussuche, ist vor allem wichtig, dass es zum einen einen schönen See gibt, denn ich blicke gern aufs Wasser, und zum anderen eine Hütte oder einen Gasthof, in dem es etwas Leckeres zu Essen gibt. Na, hast du jetzt auch Lust, zu wandern?

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg269kurz.pdf