Das Mittelalter ist eine Epoche der europäischen Geschichte. Davor gab es die Antike, danach begann die Neuzeit. Das Mittelalter dauerte im heutigen Deutschland von ungefähr 800 bis ungefähr 1500. Was war das für eine Zeit? Wir denken beim Mittelalter an eine dunkle Zeit mit viel Krieg, Krankheit und Gewalt. Aber war es wirklich so? Damals lebten rund vier Millionen im deutschen Gebiet. Aber alles war anders als heute. Zunächst einmal war Deutschland kein eigenes Land, sondern es war unterteilt in viele Fürstentümer. Viele Volksgruppen kämpften gegeneinander. Dann gab es ein Ständesystem. Das heißt, dass alle Menschen in verschiedene Kategorien einsortiert wurden. Es gab eine klare Hierarchie. Ganz oben stand der König, die Herzöge und Grafen. Darunter standen die Mönche und Ritter. Ritter war ein Beruf, den es ab dem 9. Jahrhundert gab. Sie waren Soldaten, die auf Pferden saßen. Sie waren durch eine Rüstung aus Eisen geschützt. Dazu gibt es eine eigene Slow German-Folge, also machen wir weiter. Weiter unten standen die Kaufleute und Handwerker, dann kamen die Bauern. Die meisten Menschen waren damals Bauern. Manche von ihnen hatten eigenes Land und verteidigten sich mit Waffen. Wenn Krieg war, mussten diese freien Bauern für ihren König kämpfen. Wenn sie das nicht wollten, waren sie auch nicht mehr frei. Dann arbeiteten sie für einen Grundherrn. Diesem gehörte dann das Land. Der Bauer durfte einen Teil der Ernte für sich behalten. Den Rest gab er an den Grundherrn ab. Die Stände blieben so, wie sie waren. Ein Bauer konnte also zum Beispiel nicht zum Ritter aufsteigen. Er blieb ein Bauer. Ab dem 12. Jahrhundert änderte sich das etwas, denn dann wurden die Städte wichtiger. Sie wurden meistens dort gegründet, wo es einen Markt gab, wo also gehandelt wurde. Wenn nun ein unfreier Bauer in die Stadt zog und ein Jahr lang nicht zurückgerufen wurde, war er ein freier Mann. Rund 200 Städte schlossen sich im Mittelalter für den Handel zusammen. Sie waren „die Hanse“. Noch heute gibt es in Deutschland Hansestädte wie Rostock, Hamburg, Bremen und Lübeck. Das Mittelalter war auch die Epoche der Kreuzzüge. Christliche Europäer wollten damit heilige Orte wie Jerusalem von der islamischen Herrschaft befreien. Es wurden aber auch gute Dinge gemacht, zum Beispiel Universitäten gegründet und Liebeslieder gesungen (das nannte man Minnesang). Und dann war da noch die Pest. Sie wurde als Schwarzer Tod bezeichnet. Zwischen 1346 und 1353 gab es eine schwere Pestepidemie. Im heutigen Deutschland starb jeder zehnte Bürger an der Krankheit. Ich könnte noch so viel über das Mittelalter erzählen. Gar nicht so einfach, eine ganze Epoche in einige Minuten zu quetschen. Aber ich hoffe, Ihr habt jetzt einen Eindruck bekommen, wie die Menschen damals lebten.
Im Mittelalter gab es Kämpfer, die auf Pferden unterwegs waren. Man nennt diese Krieger Ritter, das kommt einfach vom Wort „Reiter“. Ein Ritter trug eine Rüstung aus Metall. Sie sollte ihn bei Kämpfen vor Verletzungen schützen. Manchmal trug sogar sein Pferd eine Rüstung. Und weil es ganz schön kompliziert war, so eine Rüstung an- und auszuziehen, war der Ritter selten allein. Meistens hatte er einen Knappen dabei, das war ein Knecht, also so eine Art Diener.
Nun klingt es so, als wären Ritter arme Soldaten gewesen. Das war aber gar nicht so. Ritter waren reiche Menschen. Sie mussten sich selber ihre Pferde kaufen, ebenso die Ausrüstung und die Waffen und ihre Knappen mussten auch entlohnt werden. Die Ritter hatten meist eigene Ländereien, um die sie sich kümmerten. Es war auch so, dass die Herrscher der Zeit manche Männer zu Rittern schlagen konnten.
Ritter waren dazu da, ihr Land und das ihres Herrschers zu schützen. Denn das Mittelalter war eine Zeit, in der man nicht sehr sicher lebte. Gruppen aus anderen Völkern versuchten, Länder zu erobern oder auszurauben. Das waren zum Beispiel die Wikinger. Dagegen versuchte man sich zu schützen. Ein normaler Soldat war immer noch zu Fuß unterwegs – und damit leicht zu besiegen. Die Ritter dagegen waren auf ihren Pferden und in ihren Rüstungen mächtige Gegner.
Wenn Rittern gerade langweilig war, veranstalteten sie Ritterturniere. Das waren Wettkämpfe, in denen die Ritter gegeneinander kämpften um zu sehen, wer der stärkste oder beste Ritter war. Diese Wettkämpfe waren ein großes Spektakel, zu dem viele Zuschauer aus dem ganzen Land kamen. Ritter hatten lange Lanzen, also Holzwaffen, mit denen sie andere Reiter vom Pferd zu stoßen versuchten.
Damit nicht jeder Ritter alleine vor sich hin kämpfte, gab es Ritterorden. Das waren Vereinigungen von Rittern.
Als Ritter verkleidetes Kind
Das Ende der Ritter kam übrigens daher, dass zwei neue Waffen erfunden wurden: Die Armbrust und der Langbogen. Mit diesen Waffen konnte man Pfeile abschießen. Und diese Pfeile hatten dann so eine Wucht, dass sie sogar durch Eisenrüstungen durchgingen.
Dennoch wird die Zeit der Ritter heute nicht vergessen. Kinder spielen gerne Ritter, und auch Erwachsene verkleiden sich als Ritter und kämpfen in modernen Ritterturnieren gegeneinander. Es ist eine Zeit, die viele heute noch fasziniert.
Wenn Ihr mehr über die Zeit der Ritter erfahren wollt, empfehle ich Euch eine Reihe von Kinderbüchern. Die Autorin Kerstin Boie hat nämlich den Ritter Trenk erfunden – einen kleinen Jungen, der unbedingt ein Ritter sein möchte. In ihren Büchern wird die Zeit des Mittelalters gut erklärt.
Hier seht Ihr die Bücher, eine TV-Serie und einen Kinofilm über den Ritter Trenk (Affiliate-Links):
Hier noch eine interessante Kindersendung zum Thema Ritter:
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