Der Erste Weltkrieg fand von 1914 bis 1918 statt. 17 Millionen Menschen starben in diesem Krieg. Wer kämpfte gegen wen? Es kämpften Deutschland, Österreich und weitere Staaten gegen Russland, Frankreich und Großbritannien.
Wie kam es zum Krieg? Darüber sind sich die Wissenschaftler bis heute nicht einig. Machen wir also eine Reise in die damalige Zeit. Es gibt wenige kleine Länder, sondern vor allem einige große Länder wie Frankreich und Großbritannien oder das Deutsche Reich. Diese Länder misstrauen sich. Jedes Land möchte noch mehr Macht haben. Es gibt kein friedliches Europa, sondern Einzelstaaten, die große Armeen haben und bewaffnet sind. Manche Staaten schließen sich zusammen. Sie sagen: Wenn das eine Land angegriffen wird, dann helfen wir und halten zusammen. Sie sind Verbündete. Frankreich und Großbritannien haben sich schon 1904 zusammengeschlossen. Auch Russland kam später dazu.
Am 28. Juni 1914 wurde dann ein österreichischer Prinz in Sarajevo erschossen. Es war der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand. Sarajevo war eine Stadt in Österreich-Ungarn – heute ist es die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina. Getötet wurde der Prinz von einem serbischen Studenten. Hatte ihm sogar die serbische Regierung geholfen? Die Menschen waren wütend. Serbien begann, die Sache zu untersuchen – Österreich-Ungarn wollte eigene Polizisten nach Serbien schicken. Österreich-Ungarn erklärte Serbien den Krieg.
Hinter Österreich-Ungarn stand Deutschland. Hinter Serbien stand Russland. Deutschland erklärte am 1. August 1914 Russland den Krieg. Viele Länder kamen nach und nach dazu, sogar die heutige Türkei und die USA. Die geografische Lage von Deutschland war schlecht: An der Ostfront kämpften die Deutschen gegen Russland, an der Westfront gegen Frankreich und Großbritannien.
70 Millionen Soldaten kämpften in diesem Krieg. 10 Millionen von ihnen starben. Letztlich verloren Deutschland, Österreich und Ungarn. Am 11. November 1918 wurde der Waffenstillstand beschlossen. Es wurden Friedensverträge unterzeichnet. In diesen Verträgen stand auch, dass die Verlierer viel Geld zahlen mussten und Land an die Gewinner abgeben mussten. Nach dem verlorenen Krieg dankte Wilhelm II. ab – er war der letzte deutsche Kaiser. Es folgte die Weimarer Republik.
Vom Zweiten Weltkrieg haben wir viele Bilder gesehen. Wir können uns ungefähr vorstellen, wie die Soldaten damals aussahen und wie sie kämpften. Der Erste Weltkrieg ist aber natürlich viel länger her. Wie sah dieser Krieg aus? Gekämpft wurde vor allem an Land und auf dem Meer. Kriegsschiffe kämpften gegeneinander, die ersten U-Boote waren im Einsatz.
An Land wurde mit Maschinengewehren gekämpft. Um sich vor den Kugeln in Sicherheit zu bringen, wurden Schützengräben gegraben. Das waren tiefe Gräben, in denen sich die Soldaten verstecken konnten. Auch Giftgas und Panzer gab es damals schon.
Wenn wir über deutsche Geschichte sprechen, müssen wir unbedingt auch über Bismarck reden! Das war eine der wichtigsten Personen der deutschen Geschichte. Noch heute sieht man in vielen deutschen Städten sein Denkmal. Man sieht einen Mann mit Schnauzbart und einer Pickelhaube auf dem Kopf. Aber langsam – fangen wir vorne an.
Otto von Bismarck lebte von 1815 bis 1898 und er war ein deutscher Politiker. Er war Ministerpräsident von Preußen und erster Reichskanzler des Deutschen Reiches. Man nannte ihn damals den „Eisernen Kanzler“.
Geboren wurde er 1815 in der Nähe von Berlin. Seine Eltern waren adelig. Er studierte Rechtswissenschaften, fing an zu arbeiten, heiratete und wurde Mitglied einer Partei. Er setzte sich für die Monarchie und den Adel ein und natürlich für seine Heimat Preußen. Der damalige König Wilhelm I. machte ihn zum Ministerpräsidenten von Preußen.
Hier muss ich noch etwas erklären: Damals gab es nicht wie heute ein Land namens Deutschland, sondern viele deutsche Einzelstaaten, die sich zum „Deutschen Bund“ zusammengeschlossen hatten. Dieser Deutsche Bund beinhaltete auch das Kaiserreich Österreich. Bismarck wollte einen vereinten deutschen Nationalstaat – mit einem starken Preußen. Sein Motto war: Nicht viel reden, sondern „Eisen und Blut“ entscheiden lassen – den Krieg.
1866 folgte der Deutsche Krieg zwischen Preußen und Österreich. Preußen gewann. Der Deutsche Bund wurde aufgelöst, der Norddeutsche Bund wurde gegründet – und Preußen übernahm die Führung. 1870/71 gab es dann wieder Krieg – diesmal mit Frankreich. Preußen gewann wieder. Danach wurde das Deutsche Reich gegründet – wieder unter preußischer Führung. 1871 wurde Wilhelm I. im Schloss Versailles zum Kaiser gekrönt. Bismarck wurde Reichskanzler.
Im neuen Deutschland durfte sehr fortschrittlich gewählt werden, aber die Politiker hatten dennoch nichts zu sagen. Bismarck und der Kaiser waren die Chefs. Bismarck übte sich im Frieden mit den Nachbarländern. Und in seinem eigenen Land führte er einen neuen Kampf, und zwar gegen die katholische Kirche. Manches, was für uns heute ganz normal ist, stammt aus dieser Zeit: Zum Beispiel, dass wir standesamtlich heiraten. Nur eine Heirat vor dem Staat ist gültig – die Heirat in einer Kirche ist zwar schön, aber sie gilt nicht.
Damit die armen Arbeiter keine Revolution in Gang setzen, gab es 1878 ein neues Gesetz gegen sozialistische und kommunistische Vereinigungen. Dazu machte Bismarck aber auch etwas Gutes: Er führte Krankenversicherung, Unfallversicherung und Rentenversicherung ein. Übrigens: Als das Sozialistengesetz 1890 auslief, wurden die Sozialdemokraten die stärkste politische Partei im Reichstag.
1888 starb der Kaiser – sein Nachfolger schickte Bismarck in den Ruhestand. Zehn Jahre später starb der Eiserne Kanzler.
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