von Annik Rubens | 28. Juni 2014 | Deutsche Musik
Es wird Zeit, dass wir über die beste Band der Welt sprechen. So nennen sie sich zumindest selbst: Die Ärzte. Aus Berlin. 1982 wurden Die Ärzte gegründet – und sie haben ihre Wurzeln im Punkrock, genauso wie Die Toten Hosen. Beide Bands gibt es seit vielen Jahren, beide Bands sind kommerziell sehr erfolgreich und weiterhin beim Publikum beliebt. Es gibt aber wenige Leute, die beide Bands gleichermaßen mögen – man mag entweder die Ärzte oder die Hosen. Das ist ein bißchen so wie Beatles oder Rolling Stones, oder?
Ich mag die Ärzte lieber als die Hosen – das liegt vor allem auch an den einzelnen Bandmitgliedern. Da sind Farin Urlaub und Bela B. sowie Rod, der erst seit 1993 dabei ist. Die Namen sind natürlich Künstlernamen! Farin Urlaub soll also bedeuten „Fahr in Urlaub“ – er heißt eigentlich Jan Vetter. Und Bela B. ist im richtigen Leben Dirk Felsenheimer. Die 3 sind bei Interviews grandios – sie machen immer Show und Späße und sind sehr sympathisch und selbstironisch. Ihre Musik hat oft Ohrwurmcharakter, das heißt die Melodien gehen einem nicht mehr aus dem Kopf.
Als ich ein Teenager war, also vor 20 Jahren, waren manche Titel der Ärzte verboten – sie standen auf dem so genannten Index. Im Radio durften sie nicht gespielt werden, die Platten durfte man sich erst ab 18 kaufen. Das war für uns damals natürlich besonders spannend. Der Grund? Die Texte. Da geht es um Geschwisterliebe oder Claudia und ihren Schäferhund… Aber das könnt Ihr gerne selber alles nachlesen.
Besonders gut finde ich, dass die Ärzte sich gegen Neonazis engagieren und auch in ihren Texten mittlerweile gesellschaftskritisch sind. Beispielsweise in „Junge“ oder „Schrei nach Liebe“. Alte Lieder, die fast jeder mitsingen kann, sind „Westerland“, „Zu spät“, „Teenagerliebe“ oder „Ich ess Blumen“. Viel Spaß!
Hier geht’s zur offiziellen Ärzte-Seite, ihre Musik gibt es bei iTunes.de, iTunes.com, Amazon.de und Amazon.com.
von Albert | 19. Juni 2014 | Deutsche Musik
Der untere Beitrag ist nicht mehr aktuell. Udo Jürgens ist leider am 21. Dezember 2014 im Alter von 80 Jahren unerwartet verstorben.
Udo Jürgens ist Österreicher. Von den Künstlern die ich bisher vorgestellt habe ist er mit Sicherheit der Älteste (79 Jahre). Sein bürgerlicher Name ist Jürgen Udo Bockelmann. Da dieser Name etwas sperrig ist nennt er sich Udo Jürgens. Er ist einer der ganz großen deutschsprachigen Entertainer. Er singt nicht nur, sondern ist auch Komponist, Texter und ein hervorragender Pianist. Obwohl er nicht mehr der Jüngste ist, steht er noch immer regelmäßig auf der Bühne. Der Stil seiner Lieder bewegt sich zwischen Chanson, Popmusik und Schlager. Die Texte sind oft nachdenklich, zuweilen auch kritisch. Er scheut sich auch nicht, gelegentlich heiße Eisen anzupacken. Das Lied des Videos ist ein gutes Beispiel dafür. Im Original heißt es „Harper Valley PTA“ und wurde von Tom T. Hall geschrieben. Er hat den Text, der sich kritisch mit der Doppelmoral in der Gesellschaft auseinandersetzt, auf deutsche Verhältnisse übertragen. Ein anderes Beispiel ist das Lied „Gehet hin und vermehret euch“ aus dem Jahr 1988. Mit diesem Lied nahm er vor allem die katholische Kirche, allen voran den damaligen Papst Johannes Paul II und deren Bevölkerungspolitik, mit sehr deutlichen Worten aufs Korn.
Eines seiner Lieder ist seinem Bruder Manfred Bockelmann gewidmet („Mein Bruder ist Maler“). Darin beneidet er den Maler um dessen Ausdrucksmöglichkeiten. Der beneidet aber manchmal auch den Sänger. Manches kann mal halt besser mit einem Bild, anderes besser mit einem Lied ausdrücken. Es gibt aber auch lustige Lieder von Jürgens. „Vielen Dank für die Blumen“ zum Beispiel, das Generationen deutscher Kinder als Titelmelodie von Tom und Jerry, einer Zeichentrickserie, kennen. Damit nicht genug. Zu seinen Werken gehören auch symphonische Kompositionen wie zum Beispiel „Wort“ und „Die Krone der Schöpfung“. Er ist kurz gesagt ein Künstler mit viele Facetten.
Natürlich hat auch er eine Homepage. Seine Musik findet man bei Amazon.de, Amazon.com und bei iTunes.de und iTunes.com.
von Albert | 7. Juni 2014 | Deutsche Musik
Alin Coen ist in verschiedenen Projekten aktiv. Das bekannteste ist ihre Gruppe, die Alin Coen Band. Sie arbeitet aber auch mit anderen Künstlern zusammen, zum Beispiel mit Marcell Brell, Janda oder Naima Husseini. Gelegentlich tritt sie auch alleine auf. Wer ist jetzt eigentlich Alin Coen? Nun, sie wurde 1982 in Hamburg als Tochter eines mexikanischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren. Sie kam schon ganz schön in der Welt herum und hat eine Weile in Schweden und in Australien gelebt. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass sie nicht nur Deutsch, sondern auch Englisch singt. Ihre Lieder haben meist eine melancholische, nachdenkliche Stimmung. sie singt ausschließlich eigene Lieder. Wie bei Konstantin Wecker sind die Texte so stark, dass man sie auch ohne Musik als Gedichte lesen kann. Und wovon handeln ihre Lieder? Bei dem Lied vom Video geht es darum, dass sie und die andere Person nicht das Gleiche füreinander empfinden. Sie ist sich ihrer Liebe nicht so sicher wie ihr Gegenüber. Sie will ihn aber auch nicht verletzen. Eine schwierige Situation. Ein anderes Lied handelt davon, dass eine junge Mutter sich nicht in der Lage fühlt, ihrem Kind alles zu bieten was es braucht, und es deshalb zur Adoption freigibt („ich geb Dich in andere Hände“). Zu den nachdenklichen Liedern passt ihre ungewöhnliche, etwas brüchige Stimme. Sie ist ein Mensch, der sich sehr viele Gedanken über das Leben macht und glücklicherweise in der Lage ist, diese Gedanken in schöne Lieder zu verwandeln. Solche Künstler sind selten.
Ihre Webseite ist hier zu finden. Die Songs gibt es bei Amazon.de und Amazon.com oder bei iTunes.de.
von Annik Rubens | 31. Mai 2014 | Deutsche Musik
Er ist der Mann mit der Tolle. Eine Tolle ist eine Frisur, bei der die Haare vorne wie eine Welle nach oben gegelt sind. Elvis Presley hatte eine Tolle. Götz Alsmann hat eine Tolle. Eine tolle Tolle, um genau zu sein – die Haare stehen immer weiter nach oben, je älter er wird. Aber es soll hier nicht um Haare gehen. Götz Alsmann ist vor allem ein wunderbarer Musiker. Er beherrscht viele Instrumente, kann wunderbar improvisieren und schreibt natürlich auch selber seine Texte und komponiert die Musik dazu. Er ist ein Freund der 50er-Jahre und des Big Band-Sounds – und sehr gerne covert er alte Lieder (wie auch im Video zu sehen). Götz Alsmann kennen die meisten Deutschen aus dem Fernsehen: Er moderiert mit Christine Westermann zusammen eine Show, die sich „Zimmer frei“ nennt. Eine Stunde lang ist dabei ein „Star“ zu Gast, der interviewt wird. Aber nicht nur das: Er muss auch verschiedene Spiele mitmachen, mit Götz singen, essen und spontan reagieren. Ihr könnt Euch „Zimmer frei“ als Podcast abonnieren oder im Stream anschauen – die Show macht wirklich Spaß. Sein aktuelles Album „In Paris“ ist sein bisher erfolgreichstes Album.
Götz Alsmann hat natürlich eine eigene Internetseite, seine Musik ist auf Amazon.de, Amazon.com, iTunes.de und iTunes.com erhältlich.
von Annik Rubens | 24. Mai 2014 | Deutsche Musik
Kennt Ihr Herbert Grönemeyer? Nein? Das müsst Ihr nachholen. Herbert Grönemeyer ist wichtig! Er wurde in den 1980er Jahren als Schauspieler bekannt, als er in „Das Boot“ mitspielte. Das ist der bedrückende Film über die Besatzung eines U-Boots im Zweiten Weltkrieg. In erster Linie wurde Herbert Grönemeyer aber als Musiker bekannt. Er schrieb den ironischen Song „Männer“ (siehe Video) – das in Deutschland wahrscheinlich jeder Einwohner kennt. Seine Texte sind immer vielschichtig, sein Vokabular groß. Die Texte kann man eigentlich auch als Lyrik lesen – sie sind mal ironisch-fröhlich, mal melancholisch, mal traurig, mal kritisch und politisch. Grönemeyer verarbeitete beispielsweise den Tod seiner Ehefrau in einem Lied („“). Sein schönstes Liebeslied ist „Halt Mich“. Und sein Comeback nach einiger Zeit der Ruhe war „Mensch“ – ein sehr erfolgreicher Song und Titel eines ganzen Albums. Wundert Euch nicht, wenn Ihr die Texte nicht versteht – Grönemeyer ist bekannt dafür, zu Nuscheln. Auch wir Deutschen verstehen ihn nicht. Dafür kann man die Texte wunderbar bei YouTube oder auf seiner Homepage nachlesen. Grönemeyer hat übrigens auch ein paar Lieder in Englisch gesungen…
Seine Internetseite findet Ihr hier, seine Musik gibt es bei Amazon.de und Amazon.com und natürlich bei iTunes.de und iTunes.com.
von Albert | 19. Mai 2014 | Deutsche Musik
Wir Deutschen müssen immer alles in Schubladen stecken, es in Kategorien einordnen. Es gibt zum Beispiel die Schublade Ernste Musik (= E-Musik) und es gibt die Schublade Unterhaltungsmusik (=U-Musik). Es gibt aber auch eine Schublade, die es soweit ich weiß sonst nirgendwo auf der Welt gibt, und das ist die Schublade Schlagermusik. Es handelt sich dabei um deutsch gesungene Lieder – musikalisch anspruchslos und meist ohne besonderen Tiefgang – die sich in der Regel um die Liebe drehen. Es gab vor längerer Zeit einmal das Lied „Herz, Schmerz und dies und das“, das trifft es eigentlich ganz gut. Schlagermusik wird oft von Menschen gehört, die sich sagen, ich habe selber schon genügend Probleme, ich will nicht auch noch in der Musik damit konfrontiert werden. Man könnte auch sagen, sie flüchten sich in die heile Welt der Schlagermusik. Manchen Künstlern ist aber eine solche Schublade zu eng, sie wollen nicht nur seichte Schlagermusik machen. In diese Kategorie gehört Helene Fischer.
Sie wurde in Sibirien geboren und kam mit 3 Jahren nach Deutschland. Michael Bolton hat ein Duett mit ihr gesungen und stellt sie auf eine Stufe mit Celine Dion – und damit hat er wahrscheinlich nicht übertrieben. Sie hat wirklich internationales Format, und das merkt man inzwischen auch an den Texten ihrer Lieder. Sie sind anspruchsvoller geworden. Das trifft auch auf das Video zu. Darin geht es darum, dass es in der Liebe wichtig ist, dem Partner Sicherheit und Geborgenheit zu geben, aber auch die Freiheit, sich selbst zu entfalten. Ein schönes Lied mit einem schönen Text. Andere Lieder handeln davon, dass wir alle unsere Fehler haben („Fehlerfrei“), von der Suche nach sich selbst („auf der Suche nach mir“) oder davon, dass es wichtig ist, das Kind in sich nicht zu verlieren („ich wollte nie erwachsen sein“). Man sollte noch erwähnen dass sie fantastisch tanzen kann und eine sehr souveräne und wortgewandte Entertainerin ist, die tausende von Menschen in ausverkauften, großen Hallen einen ganzen Abend lang wunderbar unterhalten kann. Ich vermute, dass sich das im Rest der Welt auch noch rumspricht.
Auch diesmal dürfen die Links nicht fehlen: Homepage, Wikipedia, Amazon.de und Amazon.com, iTunes.com und iTunes.de.