Ich habe hier schon über die Biergärten in München gesprochen und über das Hofbräuhaus, und natürlich über das Oktoberfest. Aber habe ich schon über das Bier gesprochen? Es wird höchste Zeit! Denn Bier ist das beliebteste alkoholische Getränk der Deutschen, fast 110 Liter Bier trinken die Deutschen im Durchschnitt pro Jahr. 110 Liter! Ich trinke ungefähr einen Liter pro Jahr…
Bier ist ein Getränk, das Alkohol und Kohlensäure enthält. Das wusstet Ihr sicher. Es besteht aus drei Grundzutaten. Wasser, Malz und Hopfen. Damit überhaupt erst Alkohol entsteht, wird Stärke vergoren. Dazu braucht man Getreide, zum Beispiel Gerste, Roggen, Mais oder Weizen. Wir trinken Bier pur oder mit Limonade gemischt, dann heißt es Radler im Süden oder Alster im Norden. Die meisten Biersorten in Deutschland haben 4-6 Prozent Alkohol, es gibt aber auch alkoholfreies Bier. Das Bier ist natürlich keine deutsche Erfindung – schon die Ägypter kannten es, die Römer und Kelten auch. Aber ich möchte Euch trotzdem erzählen, was es mit dem Bier in Deutschland auf sich hat. In Deutschland gibt es das so genannte Reinheitsgebot seit dem 23. April 1516. Dieses Gebot besagt, dass Bier nur aus drei Zutaten bestehen darf – aus Wasser, Gerstenmalz und Hopfen. Es darf zum Beispiel kein Zucker zugegeben werden. Dieser Tag, der 23. April, wird übrigens seit 1995 als „Tag des Deutschen Bieres“ gefeiert – wobei das glaube ich kaum jemand weiß. Bier hat eine lange Tradition in Deutschland. Hier in München gab es 1363 schon eine Bieraufsicht – das waren Stadträte, also Politiker, die das Bier kontrollieren sollten. Wieso war Bier so wichtig? Zum einen, weil das Wasser in den Städten so dreckig war, dass es Krankheiten verursachte. Bier aber wurde durch den Herstellungsprozess fast keimfrei – es war also gesünder als Wasser. Es enthielt übrigens damals weniger Alkohol als heute, und so tranken oft auch Kinder Bier. Bier wird gebraut. Es gibt in München viele Brauereien, bei einer kann man sogar von außen die großen Kupferkessel sehen, in denen das Bier gebraut wird. Nur die Brauereien, die auf Münchner Grund und Boden und mit dem Münchner Wasser ihr Bier brauen, dürfen übrigens auf dem Oktoberfest ihr Bier ausschenken. Und das Oktoberfestbier hat es in sich: Es ist ein spezielles Bier, das mehr Alkohol enthält. Also Vorsicht! Man wird davon schneller betrunken. Wer sich die Münchner Biersorten ansieht, wird feststellen, dass manchmal Mönche darauf abgebildet sind. Warum? Die Mönche brauten ihr eigenes Bier, denn Bier galt als nahrhaft und doch nicht als Nahrung – das heißt auch in der Fastenzeit durften die Mönche Bier trinken und damit ein bisschen ihren Hunger stillen. Und weil sie mehr brauten, als sie selber verbrauchten, konnten sie das Bier auch an Menschen außerhalb des Klosters ausschenken. Hier in München gibt es die Tradition der Biergärten – dazu gab es die allererste Folge von Slow German im Jahr 2007, Ihr könnt sie auf slowgerman.com gerne noch nachlesen und nachhören.
Aber Bier gibt es nicht nur in Bayern, wo wir das Bier gerne in Maßkrügen trinken, das ist gleich ein Glas für einen ganzen Liter. In Köln wird Bier in sehr kleinen Gläsern ausgeschenkt, die „Stange“ heißen und nur 0,2 Liter Bier fassen. So ein Bier nennt man „Kölsch“. In Berlin gibt es eine Spezialität, die seltsam aussieht: Hier wird Bier mit Waldmeister-oder Himbeer-Sirup vermischt, das nennt man dann „Berliner Weiße“ rot oder grün. Bier ist eine Wissenschaft für sich – Texte über Bier sind für Laien nur schwer zu verstehen. Klar ist aber: Auch wenn Bier zur deutschen Kultur gehört, ist es ein alkoholisches Getränk. Also: Vorsicht! Trinkt nicht zu viel davon. Vor allem das Bier in Süddeutschland ist stärker, als man denkt.
Die Weihnachtszeit ist immer auch eine Zeit des Kochens und Backens. Denn gutes Essen verkürzt den langen Winter und macht einfach Spaß! Im Advent, also in den vier Wochen vor Weihnachten, backen viele Deutsche Plätzchen. Das sind kleine Kekse, die es nur in der Vorweihnachtszeit gibt. Ich habe Euch schon davon erzählt – wir backen Vanillekipferl, Zimtsterne, Engelsaugen und ähnliches. Um die Rezepte zu verstehen, muss man einiges lernen. Wir messen unsere Zutaten auf einer Küchenwaage ab. Wir brauchen also 200 Gramm Mehl oder 150 Gramm Zucker. Die Zutaten werden in einer Schüssel vermischt. Dann muss man beispielsweise noch ein Ei trennen – es also aufteilen zwischen Eiweiß und Eigelb. Oder das Eiweiß zu Eischnee schlagen. Also so lange mit dem Rührgerät rühren, bis das Eiweiß fest wird. Und diesen Eischnee dann unterheben – also vorsichtig unter die anderen Zutaten rühren.
Andere Maßeinheiten sind für uns noch Esslöffel und Teelöffel. Das sind also die kleinen und großen Löffel, mit denen wir auch essen – normales Besteck. Und es gibt noch die Prise – eine Prise Salz ist zum Beispiel genau das, was zwischen Daumen und Zeigefinger passt. Flüssigkeiten messen wir mit einem Messbecher ab, und zwar in Millilitern. Wenn der Teig fertig ist, schieben wir den Kuchen in den Backofen und backen ihn, bis er fertig ist. Beim Kochen verwenden wir die gleichen Maßeinheiten. Also Gramm, Esslöffel und Teelöffel oder Prise. Wir stellen einen Topf auf den Herd, oder eine Pfanne. In einem Topf wird eher gekocht, in einer Pfanne gebraten. Wir braten also in etwas Öl Fleisch in einer Pfanne an und kochen im Topf eine Suppe. Dann brauchen wir etwas, damit das Essen auch schmeckt. Dazu nehmen wir entweder Gewürze wie Curry und Paprika oder Kräuter wie Oregano und Basilikum.
Wir salzen und pfeffern unser Essen, rühren mit dem Kochlöffel um und müssen die Sauce am Ende vielleicht noch aufkochen, also kochen bis sie Blasen wirft. Am Ende können wir unser Essen noch mit Käse überbacken – zum Beispiel wenn wir Nudeln gekocht haben. Dann streuen wir geriebenen Käse über die Nudeln, die in einer Auflaufform sind. Die Auflaufform stellen wir dann noch einige Minuten in den Backofen, damit der Käse schmilzt. Bevor wir das Essen servieren können, müssen wir den Tisch decken. Wir stellen Teller auf den Esstisch, legen Besteck dazu und eine Serviette. Gläser dürfen auch nicht fehlen und Getränke. Manche stellen einfach die Töpfe auf den Tisch, damit sich jeder bedienen kann. Andere richten schöne Portionen in der Küche an und servieren die fertigen Teller mit dem Essen am Tisch.
Gerade an Feiertagen wie an Weihnachten gibt es mehrere Gänge, also eine Vorspeise, eine Hauptspeise und eine Nachspeise. Und bevor wir anfangen zu essen wünschen wir uns einen guten Appetit!
Danach müssen wir noch den Tisch abräumen, das Geschirr spülen oder in die Spülmaschine einräumen und die Reste in den Kühlschrank stellen. Fertig.
Es gab einmal einen Herzog in Bayern, er hieß Wilhelm V. Ein Herzog ist ein hohes Mitglied des Adels, in England wäre das ein Duke. Dieser Herzog jedenfalls wollte am Wittelsbacher Hof, also dem Sitz seiner Familie, immer genügend Bier zur Verfügung haben. Das Bier musste er von kleinen privaten Brauereien kaufen – oder sogar aus anderen Bundesländern importieren. Das wollte er nicht mehr, weil es zu teuer war. Er wollte lieber, dass in München selber Bier gebraut wurde. Also gab er den Auftrag, ein Hofbräuhaus zu bauen. Das war 1589. Und diese Geschichte ist kein Märchen, sondern wahr. Jetzt wisst Ihr also schon einmal, woher das Hofbräuhaus seinen Namen hat: Hof, weil es den Hof beliefern sollte, also die Adeligen. Bräu weil hier Bier gebraut wurde – und Haus ist klar, oder? Im Hofbräuhaus wurde Braunbier gebraut. Etwas anderes durfte man hier nicht brauen, denn Weißbier durfte nur eine Familie im Bayerischen Wald brauen. Als der letzte Nachkomme dieser Familie starb, sicherte sich der Sohn des Herzogs dieses Recht. Somit durfte im Hofbräuhaus auch Weißbier gebraut werden. Schnell wurde das Bier beliebt und das Hofbräuhaus wurde zu klein, also musste ein Neubau her – am heutigen „Platzl“. Ab 1608 wurden hier Braunbier und Weißbier gebraut. Ab 1610 durften auch Wirte und normale Bürger das Bier kaufen. 1828 erlaubte dann König Ludwig I., dass im Hofbräuhaus auch gleich getrunken werden durfte – vorher war es sozusagen nur die Fabrik für Bier. Bald kamen die ersten Touristen. Das Hofbräuhaus wurde dann verlegt, und zwar in die Innere Wiener Straße – dort ist auch heute noch der Hofbräukeller ein beliebter Gasthof mit großem Biergarten. Hier wurde von nun an das Bier gebraut. Nach einigen Umbau- und Neubauarbeiten wurde das Hofbräuhaus am Platzl 1897 zum Gasthof ohne Brauerei – so wie wir es heute kennen. Im Hofbräuhaus wurde nicht nur Bier gemacht, sondern auch Politik: Hier wurde 1919 die Münchner Räterepublik ausgerufen und die Brauerei gehörte von nun an dem Staat. Noch etwas passierte hier – leider mit weitreichenden Folgen: 1920 wurde im Hofbräuhaus die NSDAP gegründet. 1945, also gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde das Hofbräuhaus zerstört – danach wieder aufgebaut.
Das Hofbräuhaus heute
Täglich kommen nun bis zu 35.000 Besucher hierher. Heute ist das Hofbräuhaus eine große Gaststätte, die natürlich für Touristen weiterhin interessant ist. Aber auch viele Einheimische kommen regelmäßig hierher, es gibt Stammtische für die Stammgäste, sie haben hier sogar ihre eigenen Bierkrüge „geparkt“. Meistens gibt es zum Essen und dem Bier traditionelle bayerische Blasmusik. Und im Sommer kann man wunderbar im Innenhof im Biergarten sitzen. Insgesamt haben 3500 Menschen Platz im Münchner Hofbräuhaus. Auf dem Oktoberfest gibt es ein Hofbräu-Festzelt – es gehört zu den größten Zelten auf der Wiesn. Hier können 10.000 Menschen gleichzeitig feiern! Seit 1987 wird nicht mehr in der Innenstadt das Bier gebraut, sondern am Stadtrand, in München-Riem. Hier im Osten der Stadt ist auch die Messe München angesiedelt. Wenn Ihr in den USA lebt, könnt Ihr übrigens auch in ein echtes Hofbräuhaus gehen: Es wurde 2004 in Las Vegas eröffnet. Auch in Tokio steht eines, in Dubai und in Seoul. Hofbräu ist zum Franchise-System geworden. In diesem Sinne: Prost!
Die Deutschen sind nicht gerade als Gourmets bekannt. Für viele von uns ist Essen nur Nahrungsaufnahme – kein Genuss. Aber was gibt es Schöneres auf der Welt, als etwas Leckeres zu trinken und zu essen? Deswegen möchte ich Euch heute eine typisch deutsche Angewohnheit näherbringen: Kaffee und Kuchen.
Die klassische Zeit für Kaffee und Kuchen ist der Sonntag. Man schläft länger als sonst, steht dann langsam auf, frühstückt ausgiebig, liest vielleicht eine Zeitung, isst lecker zu Mittag und geht dann spazieren. Das natürlich alles am Besten mit Freunden und der Familie. Gerne auch mit mehreren Generationen. Geht mal am Sonntag in einen deutschen Park – Ihr werdet sehen, wie viele Menschen sich dort tummeln. Sie gehen spazieren, unterhalten sich, besehen sich die Landschaft und freuen sich, dass sie nicht arbeiten müssen.
Wer dann ein paar Kilometer hinter sich gebracht hat, der braucht natürlich eine Belohnung. Und diese Belohnung ist Kaffee und Kuchen. Hier gibt es zwei Varianten: Entweder man geht in ein Café und bestellt dort, oder man backt selbst und isst zu Hause. Klassische Kuchen für den Sonntagnachmittag sind beispielsweise Käsekuchen mit Sahne oder Marmorkuchen in Gugelhupf-Form oder auch verschiedene Varianten von Apfelkuchen. Ein Foto von einem Gugelhupf stelle ich Euch auf slowgerman.com, damit Ihr wisst, was das ist:
Es gibt auch Kuchen, die in verschiedenen Regionen von Deutschland ihren Ursprung haben: Die Schwarzwälder Kirschtorte zum Beispiel oder der Frankfurter Kranz. Rezepte verlinke ich Euch natürlich auch auf slowgerman.com. Wer es traditionell mag, der hat sogar ein bestimmtes Sonntagsgeschirr – ein besonders schönes oder teures Service, das nur am Sonntag benutzt wird. Manche essen während der Woche am Küchentisch – und nur am Sonntag dann am schönen Esstisch im Esszimmer. Die jüngeren Deutschen machen das beides nicht mehr – weil sie meistens gar kein Esszimmer haben in ihren kleineren Wohnungen. Aber die Tradition von Kaffee und Kuchen gibt es weiterhin. Bei uns auch – wobei das Lustige ist, dass wir meistens Tee trinken und Kuchen essen, es aber trotzdem Kaffee und Kuchen nennen. Das ist einfach ein feststehender Begriff.
Wer sich aber für Kaffee entscheidet, der trinkt heute meistens moderne italienische Kaffee-Varianten wie Cappuccino oder Latte Macchiato, während es früher eher der klassische Filterkaffee war. Es gibt übrigens noch eine Variante dieser Zwischenmahlzeit am Sonntag: Das Kaffeekränzchen oder den Kaffeeklatsch. Dazu treffen sich meist Frauen während der Woche am Nachmittag. Sie essen ebenfalls Kuchen, trinken Kaffee und reden. Wenn sie über andere Leute reden, nennt man das tratschen. Die Frauen wechseln sich mit dem Kuchenbacken ab, so dass Jede Mal die Gastgeberin ist. Wer tagsüber arbeitet, der hat für diese Treffen natürlich keine Zeit. Aber dafür gibt es ja Kaffee und Kuchen am Sonntag. Gibt es so eine Tradition auch in Eurem Land? Erzählt gerne davon in der Kommentarfunktion auf slowgerman.com, bei Facebook oder Twitter. Ich bin gespannt!
Gerade ist in Deutschland Spargelzeit. Spargel ist ein Gemüse, auf das sich die Deutschen das ganze Jahr freuen – es gibt ihn nur im Frühjahr. Kein Gemüse wird in Deutschland auf so großen Flächen angebaut wie Spargel. Deutschland ist von allen europäischen Ländern der fleißigste Spargel-Lieferant. Ich werde Euch heute etwas darüber erzählen.
Es gibt in Deutschland viele Regionen, die für ihren Spargel berühmt sind. Hier in Bayern sind das beispielsweise Schrobenhausen und Abensberg. Wer im Frühjahr durch diese Gegenden fährt, der sieht auf den Feldern die typischen Spargelanbauten: Das sind ungefähr kniehohe aufgeschüttete Hügel, die oben flach sind. Man kann diese Hügel auch Wall nennen. Viele derartige Reihen haben auf einem Feld Platz.
Unter der sandigen Erde wächst der Spargel heran – und sobald er oben aus der Erde guckt, wird die Wurzel abgeschnitten. Man nennt das Spargel stechen – denn dazu wird ein spezielles Messer verwendet, das den Spargel unter der Erde absticht. Eine anstrengende Arbeit auf dem Feld – da alles recht schnell gehen muss, werden meistens Erntehelfer aus dem Ausland dafür engagiert. Zweimal am Tag, morgens und abends, gehen die Erntehelfer über das Feld und sehen nach, ob neuer Spargel durch die Erde gewachsen ist.
Bereits im März kann man den ersten Spargel aus Deutschland kaufen – dieser ist dann jedoch sehr teuer und stammt von Feldern, die sozusagen eine Heizung eingebaut haben, damit er schneller wächst. Während in vielen anderen Ländern vor allem der grüne Spargel gegessen wird, essen wir gerne weißen Spargel. Er ist dicker und muss unbedingt geschält werden, sonst schmeckt er nicht. Ein traditionelles Essen besteht aus gekochtem Spargel mit einer sehr fetten Sauce Hollandaise oder zerlassener Butter und Kartoffeln. Dazu gibt es entweder gekochten Schinken, ein kleines Schnitzel oder Steak. Ich habe ein Saucenrezept von meiner Mama, das ich lieber mag: Frischkäse mit Orangensaft und Kresse gekocht – das schmeckt frisch und ist nicht so fettig.
Natürlich kann man aus Spargel auch eine wunderbare Spargel-Cremesuppe kochen. Oder man lässt den Spargel abkühlen und isst ihn mit Essig und Öl als Salat.
Ihr merkt schon: Die Deutschen sind süchtig nach Spargel. Wir lieben dieses Gemüse. Zum Glück ist es gesund, Spargel zu essen. Am 24. Juni ist die Spargelzeit vorbei – dann essen wir wieder andere Gemüse. Aber bis dahin wünsche ich Euch guten Appetit!
Häufig fragt Ihr mich, ob alle Deutschen Fleisch essen. Die Antwort ist ganz klar: Nein. Früher war Fleisch ein teures Lebensmittel, das Reichtum suggerierte. Heute kostet das Fleisch oft weniger als gutes Obst oder Gemüse. Die Fleischmenge stieg also stark an. Mittlerweile haben sich aber viele Menschen Gedanken darüber gemacht, ob es richtig ist, so viel Fleisch zu essen.
Es gibt verschiedene Gründe, zum Vegetarier zu werden. Ich kenne viele Menschen, meist Frauen, die schon als Kind oder Teenager beschlossen haben, kein Fleisch mehr zu essen. Meistens hing die Entscheidung mit ethischen Bedenken zusammen: Kann man guten Gewissens Fleisch essen, wenn die Tiere für uns sterben mussten? Wenn die Tiere gar unter schrecklichen Bedingungen leben und sterben mussten? Bilder von Massentierhaltungen sorgen oft dafür, dass kein Fleisch mehr gegessen wird. Kann ich sehr gut verstehen.
Ein anderer Faktor ist die Frage, ob es überhaupt gesund ist, Fleisch zu essen. Oder ob es gesund ist, viel Fleisch zu essen. Soweit ich weiß, soll man 2 Mal pro Woche Fleisch essen – öfter nicht. Denn wer viel Fleisch ist, vor allem rotes Fleisch, also Schweine- und Rindfleisch, für den steigt das Risiko von koronaren Herzerkrankungen, Diabetes mellitus und Krebs..
Und dann ist da noch die Frage nach der Umweltverträglichkeit: Es kostet eine Menge Wasser und Futter, um Tiere aufzuziehen – eine vegetarische Ernährung ist also besser für die Umwelt und schont die Ressourcen. In Deutschland gibt es heute doppelt so viele Vegetarier wie 2007 – immerhin sind es mindestens zwei Prozent der Bevölkerung. Und es werden immer mehr. Dennoch essen die Deutschen weiterhin viel Fleisch – pro Kopf sind es 60 Kilogramm pro Jahr. Wahnsinn, oder?.
Hier in München ist es fast schon ein Mode-Trend, vegetarisch zu leben, Yoga zu machen und ein gesundes, glückliches Leben führen zu wollen. Viele leben sogar vegan – sie essen also gar keine tierischen Produkte, auch keine Eier, keine Milch, keinen Käse, keinen Honig. Sie tragen natürlich auch keine Lederschuhe..
Was bin ich? Ich glaube ich bin Flexitarier. Ich esse Fleisch, ich esse Fisch, aber nur von guter Qualität und nicht zu oft. Ich versuche, wenig Milch zu trinken. Wie ist es in Eurem Land? Esst Ihr selber viel Fleisch oder seid Ihr Vegetarier? Schreibt in die Kommentarfunktion, ich freue mich über Post! .
Lernmaterial zu dieser Folge findet Ihr unter slowgerman.com unter der aktuellen Folge – dort findet Ihr auch den Link zum Premium Podcast. Bis zum nächsten Mal! Eure Annik.
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