von Annik Rubens | 19. Januar 2016 | Dialog, SG Podcast-Episode
Es wird dieses Jahr wieder einige Dialoge geben. Diesen hier habe ich mit meinem treuen Hörer Jack zusammen geschrieben. Wir haben uns überlegt, dass sich zwei alte Freunde wiedertreffen und dann einfach per eMail hin- und hergeschrieben, bis er fertig war. Es ist natürlich alles erfunden. Die neue Stimme hier ist Oliver vom Explikator-Podcast – den kann ich Euch wärmstens empfehlen!
Hallo Jack! Lange nicht gesehen! Wie geht es Dir denn?
Hallo Annik, mir geht es gut, danke! Es ist wirklich toll, dich wieder zu sehen. Wie geht’s Dir? Und was machst Du?
Ach, ich bin zufrieden. Wie lange haben wir uns nicht gesehen? 15 Jahre? Stell Dir vor, ich arbeite immer noch in der gleichen Firma wie damals. Und Du? Lebst Du hier in Berlin?
Du hast recht: Es ist mindestens 15 Jahre her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ich bin gerade zu Besuch in Berlin, ich mache hier eine Weiterbildung. Ich weiß nicht, ob Du Dich daran erinnerst, dass ich ja für BASF arbeite. Die Firma hat mich nach Amerika versetzt, also bin ich umgezogen. Ich lebe jetzt in einer kleinen Stadt in Tennessee. Wir müssen unbedingt Essen gehen, während ich in Berlin bin. Hast du Zeit? Ich zahle!
Da sage ich nicht nein! Ich erinnere mich noch dass Du damals schwer verliebt warst in eine blonde Studentin. Habt Ihr noch Kontakt?
Ja, wir waren drei Jahren zusammen. Sie fehlt mir immer noch sehr. Aber sie hat mich nicht geliebt. Sie wollte reisen und keine Kinder haben. Also ist sie Flugbegleiterin geworden, stell Dir vor! Ich glaube, sie ist es immer noch. Aber mir hat das schon das Herz gebrochen, als wir uns getrennt haben. Es hat mich einige Jahre gekostet, über den Liebeskummer weg zu kommen.
Jetzt ist das alles vorbei. Ist ja schon lange her. Und Du?
Ich habe mittlerweile drei Kinder, zwei Mädchen und einen Jungen. Sie gehen alle schon in die Schule. Ich bin aber allein erziehend, ich habe mich vom Vater der Kinder getrennt. Aber wir sind noch befreundet und er kümmert sich um die Kleinen. Lebst Du gerne in den USA? Gibt es etwas, das Du vermisst oder das in Deutschland besser war?
Ja, Das Leben in Amerika ist gut. Meistens sind die Leute nett und das Wetter ist dort, wo ich wohne, milder als in Deutschland. Da, wo ich wohne, herrscht sehr gutes Wetter – es gibt einen zu heißen Monat, einen zu kalten Monat aber die anderen Monate haben alle angenehme Temperaturen. Das Gebirge ist wunderschön, aber Schnee gibt’s im Winter nur selten. Da ist’s in den Alpen schon zuverlässiger. Mein größtes Problem ist die Sprache: Der Dialekt in der Gegend ist echt sehr schwer zu verstehen. Man nennt das „Hillbilly-Southern English“.
Das Schlimmste ist aber: Keinerlei Nachtleben. Oder keine Kneipen, in denen man nach der Arbeit ein gutes Bier trinken kann. Klar, es gibt in Tennessee schon Bars, aber die Atmosphäre ist nicht die Gleiche wie hier in einer Kneipe. Na ja… Aber ‚mal eine persönliche Frage: Wie lange bist Du denn schon getrennt? Wie sind deine Kinder mit der Trennung umgegangen? Erzählst du mir mehr über deine Kinder?
Wir haben uns vor vielen Jahren getrennt, als die Kinder noch klein waren. Sie kennen es also nicht anders – und da wir Freunde geblieben sind, ist es kein großes Problem. Aber es ist natürlich anstrengend! Meine jüngste Tochter ist 6 Jahre alt, sie wurde gerade eingeschult. Mein Sohn ist 9, er ist ein typischer Junge, liebt Dinosaurier und Piraten. Und meine älteste Tochter ist schon 14, sie ist also ein Teenager! Unglaublich, oder? Lebst du allein oder hast Du wieder eine Partnerin?
Ich habe leider keine Kinder – obwohl ich gerne welche hätte. Vielleicht eines Tages. Aber momentan habe ich ja nicht einmal eine Partnerin. Ich würde aber schon gerne heiraten und Kinder haben, ich bin da echt altmodisch. Im Moment verbringe ich viel Zeit mit meinen Eltern, ihnen geht es gesundheitlich nicht gut.
Oh, das tut mir leid! Aber ich merke schon, wir haben uns viel zu erzählen. Komm, lass uns gleich etwas essen gehen und in Ruhe weiterreden!
Gerne.
Super. Dann komm mit, da hinten ist mein Lieblings-Inder!
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sgdialog4.pdf
von Annik Rubens | 12. August 2014 | Alltag, Dialog, Essen & Trinken, SG Podcast-Episode
Entschuldigung, wo sind denn hier die Tomaten?
Da vorne, in der Gemüseabteilung.
Da habe ich schon nachgeschaut, aber ich habe sie nicht gesehen.
Doch, sie sind vorne links, gleich am Eingang.
Danke, ich geh nochmal nachsehen. Ist denn momentan irgendwas im Angebot?
Wir haben frischen Spargel, da kostet das Pfund nur 5 Euro.
Oh, das klingt gut. Ist der Spargel denn aus Deutschland oder wurde er importiert?
Das ist deutscher Spargel. Bayerischer, um genau zu sein.
Schön, da nehme ich ein Pfund mit. Oder besser gleich zwei.
Sie haben wohl Hunger?
Und wie! Ich weiß, man sollte nicht hungrig einkaufen gehen, sonst kauft man noch mehr ein als man braucht.
Tja, mich würde es freuen. Kann ich Ihnen noch etwas anbieten?
Zum Spargel bräuchte ich noch Kartoffeln.
Die sind dort drüben, neben den Zwiebeln. Wir haben ganz junge, zarte Kartoffeln, die muss man nicht schälen.
Gut, dann ist der Abend also gerettet. Spargel mit Kartoffeln. Schinken hole ich noch hinten an der Fleischtheke. Und ein bisschen Butter als Sauce habe ich noch daheim.
Wie sieht’s mit einer Nachspeise dazu aus?
Nachspeise? Was passt denn zu Spargel?
Natürlich der Klassiker: Erdbeeren. Frische Erdbeeren. Mit etwas Vanilleeis vielleicht.
Oh ja! Gute Idee. Und dann bräuchte ich noch etwas Weißwein zum Spargel. Ich habe sonst nur Leitungswasser daheim.
Stimmt, habe ich vergessen zu fragen… Sonst noch einen Wunsch?
Naja… Ich weiß nicht wie ich das jetzt sagen soll…
Was denn?
Ich hab ehrlich gesagt gar keine Lust, das schöne Essen alleine zu essen. Haben Sie nicht Lust, mitzuessen?
Na da sag ich nicht nein. Sehr gerne!
Dann bis später – sagen wir um 8? Ich schreib Ihnen meine Adresse auf…
Super. Bis dann!
Ciao!
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sgdialog3.pdf
von Annik Rubens | 27. Mai 2014 | Dialog, SG Podcast-Episode
Das ist ja mal wieder typisches Aprilwetter!
Wieso, was meinst Du?
Na gestern habe ich gefroren, obwohl ich einen dicken Pulli anhatte. Und heute schwitze ich.
Du hast ja auch eine Winterjacke an! Zieh sie doch einfach aus.
Hast ja recht. Aber mich nervt dieses Wetter trotzdem.
Warum? Ärgere Dich doch nicht über Dinge, die man nicht ändern kann.
Ich könnte es ändern. Ich könnte nach Kalifornien ziehen.
Aber das wäre doch langweilig. Immer nur schönes Wetter ist langweilig.
Stimmt. Ich glaube ich würde den Winter vermissen.
Schnee ist schon was Schönes, oder?
Absolut! Aber diesen Winter hat es hier nur zwei Mal geschneit. So etwas habe ich noch nie erlebt.
Oh, schau mal, jetzt regnet es wieder.
Ich sag doch: Aprilwetter! Ist aber irgendwie ganz gemütlich. Zum Glück sind wir hier drin und müssen nicht raus.
Vielleicht sehen wir ja noch einen Regenbogen, das wär doch super!
Ich hab schon lange keinen Regenbogen mehr gesehen.
Unsere Chancen stehen nicht schlecht. Da hinten reißt die Wolkendecke auf.
Ja, die Sonne scheint wieder! Aber kein Regenbogen in Sicht.
Ich glaube diese Regenlücke sollten wir nutzen und schnell rübersausen in das Café an der Ecke. Was meinst Du?
Alles klar. Und dann kaufe ich mir noch schnell bei der Drogerie einen Regenschirm, ich glaube das ist eine gute Investition…
Wenn das so weitergeht in den nächsten Tagen auf jeden Fall. Hast Du den Wetterbericht gehört?
Ich hab ihn sogar gesehen! Kam im Fernsehen. Angeblich steigen die Temperaturen die nächsten Tage über und es wird wieder schöner.
Na das klingt doch gut. Dann spar Dir die paar Euro für den Regenschirm lieber und wir essen von dem Geld ein Eis, wenn es wärmer wird.
Abgemacht! Jetzt aber los.
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sgdialog2.pdf
von Annik Rubens | 25. März 2014 | Alltag, Dialog, Essen & Trinken, SG Podcast-Episode
Heute gibt es mal eine andere Art von Slow German – einen Dialog. Bitte schreibt in die Kommentarfunktion, ob solche Dialoge für Euch nützlich sind! Es ist ein Experiment.
Hallo!
Hallo!
Na, wie geht’s?
Ach, ganz gut. Ich hab Halsweh. Hoffentlich werde ich nicht krank.
Oh, das tut mir leid. Na dann gute Besserung. Setz Dich doch erstmal.
Danke. Bist Du schon lange hier?
Nein, eben erst gekommen. Hab zum Glück gleich einen Parkplatz gefunden.
Glück gehabt. Hast Du schon bestellt?
Nein, die Kellnerin ist noch nicht aufgetaucht.
Ok. Und, was gibt’s Neues?
Nicht viel. Aber ich war im Kino. Vorgestern.
Was hast Du Dir angeschaut?
Den Neuen von den Coen-Brüdern.
Von dem hab ich noch gar nichts gehört.
Solltest Du Dir anschauen! Ist wirklich ein schöner Film.
Danke für den Tipp! Ich muss aber erst noch mein Buch zu Ende lesen, das ist gerade so spannend, dass ich gar keine Lust habe, etwas anderes zu machen.
Wirklich? Das klingt gut! Kenn ich den Autor?
Glaube ich nicht. Das ist ein ganz unbekannter japanischer Schriftsteller.
Und wie bist Du auf das Buch gekommen?
Das hat mir eine Kollegin empfohlen.
Praktisch, wenn man solche Kolleginnen hat. Wie ist es bei Dir gerade in der Arbeit?
Eigentlich ziemlich ruhig. Nicht viel los. Der Chef ist im Urlaub, und wir können mehr oder weniger machen, was wir wollen.
Soso…
Naja, ganz so ist es natürlich nicht. Ich mache schon die wichtigsten Sachen. Aber ich lasse mich halt nicht stressen.
Hast Recht. Sollen wir mal was bestellen? Da hinten ist die Kellnerin.
Ja, klar. Wink ihr mal.
Entschuldigung? Guten Tag! Wir hätten gerne zwei Kännchen Milchkaffee, bitte. Und ich hätte gerne ein Stück Himbeerkuchen dazu,
Oh ja, ich auch. Danke schön!
Warst Du eigentlich schonmal in diesem neuen Café da vorne an der Ecke?
Nein, ist da ein neues Café? Ist mir gar nicht aufgefallen.
Doch, das hat erst vor ein paar Wochen aufgemacht.
Und, lohnt es sich?
Ich finde schon, die haben selbstgebackene Kuchen und die Bedienung war wirklich sehr freundlich, als ich dort war.
Klingt gut. Wir können uns ja nächstes Mal dort treffen.
Warum nicht?
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sgdialog1.pdf