von Annik Rubens | 19. März 2024 | SG Podcast-Episode
Wer in Deutschland lebt und arbeitet, der muss Steuern zahlen. Durch die Steuern verdient der Staat Geld, das er dann für den Bau von Straßen, Schulen oder auch für das Militär ausgeben kann.
In Deutschland ist das Finanzamt zuständig für die Verwaltung von Steuern. Die Geschichte des Finanzamts in Deutschland reicht weit zurück. Schon im Mittelalter gab es in einigen deutschen Städten Beamte, die für die Eintreibung von Steuern verantwortlich waren. Diese Steuern wurden verwendet, um die Stadtmauern zu reparieren, Straßen zu bauen und andere wichtige Aufgaben zu erfüllen.
Im Laufe der Zeit wurden die Steuersysteme immer komplexer. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und dem Wachstum der deutschen Wirtschaft stieg auch der Bedarf an einer effizienten Steuerverwaltung. 1919 wurde in Deutschland ein neues Steuersystem eingeführt, das auf der Einkommenssteuer basierte. Dies war ein wichtiger Schritt zur Modernisierung des Steuersystems und zur Schaffung eines gerechteren Systems zur Finanzierung des Staates.
Heute ist das Finanzamt eine zentrale Institution in Deutschland. Es ist für die Verwaltung verschiedener Steuerarten zuständig, darunter die Einkommenssteuer, und die Umsatzsteuer. Wenn Du in Deutschland Geld verdienst, zahlst Du Einkommenssteuer. Wenn Du etwas kaufst, siehst Du auf der Rechnung die Mehrwertsteuer oder Umsatzsteuer. Politisch wird auch immer wieder eine Erbschaftssteuer diskutiert – muss das Erbe versteuert werden oder nicht? Wenn ich etwas von einem verstorbenen Menschen erbe, muss ich dem Finanzamt Steuern dafür zahlen.
Was macht das Finanzamt noch? Das Finanzamt prüft die Steuererklärungen der Bürger und Unternehmen, berechnet die zu zahlenden Steuern und überwacht die Einhaltung der Steuervorschriften.
Das Finanzamt spielt auch eine wichtige Rolle bei der Finanzierung des Staates. Die Steuereinnahmen werden verwendet, um öffentliche Dienstleistungen wie Schulen, Straßen und Krankenhäuser zu finanzieren. Ohne Steuern wäre es für den Staat sehr schwer, diese wichtigen Aufgaben zu erfüllen.
Die Höhe der Steuern und die Steuersätze werden vom Gesetzgeber festgelegt. Die Steuersätze können je nach Einkommenshöhe und Art der Einkünfte variieren. Wer also mehr verdient, muss auch prozentual mehr Steuern zahlen. Es gibt auch bestimmte Steuervorteile und Freibeträge, die dazu beitragen, dass die Steuerlast für viele Bürger und Unternehmen gerechter verteilt werden soll. All diese Ausnahmen führen aber dazu, dass Deutschland ein sehr kompliziertes und manchmal extrem unlogisches Steuersystem hat. Ein Beispiel: Wer sich einen Kaffee zum Mitnehmen holt, der zahlt 19 Prozent Mehrwertsteuer, wenn er den Kaffee schwarz bestellt. Wenn er ihn mit Milch kauft, sind es 7 Prozent.
Es gibt übrigens einige kuriose Steuern. Es gibt eine extra Steuer auf Sekt oder Schaumwein und auch auf Branntwein. Alkohol spült also Geld in die Staatskassen. Glücksspiel fällt unter die sogenannte Vergnügungssteuer, die Spielautomaten bringen dem Staat also auch Geld. Zu dieser Vergnügungssteuer zählen auch Tanzveranstaltungen und Kinos. Seit 1949 gibt es auch eine Kaffeesteuer, die jedes Jahr eine Milliarde Euro in die Staatskasse spült.
Obwohl Steuern oft als komplex und verwirrend wahrgenommen werden, und viele sie nicht gerne zahlen, ist es wichtig, sich ihrer Bedeutung bewusst zu sein und sie als Teil unserer demokratischen Gesellschaft zu akzeptieren.
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von Annik Rubens | 5. März 2024 | SG Podcast-Episode
In Deutschland gibt es viele Bäckereien. Man kann sagen, dass Brot ein wichtiger Teil der deutschen Kultur ist. Viele Menschen in Deutschland essen jeden Tag Brot. Aber wie ist das Brot in Deutschland so bekannt und beliebt geworden?
Schon vor langer Zeit, in der Zeit der Römer, gab es in Deutschland Brot. Aber das Brot von damals war anders als das heutige Brot. Es war einfacher und hatte nicht so viele Zutaten.
Mit der Zeit haben die Menschen in Deutschland viele verschiedene Arten von Brot hergestellt. Sie haben neue Zutaten verwendet und verschiedene Backtechniken ausprobiert. Das hat dazu geführt, dass es heute in Deutschland viele verschiedene Brotsorten gibt, man spricht von 300 verschiedenen Arten.
Roggenbrot wird hauptsächlich aus Roggenmehl hergestellt. Es ist dunkel und hat einen kräftigen Geschmack.
Weißbrot wird aus Weizenmehl gemacht. Bei diesem Mehl wurde die Schale des Korns entfernt. Weißbrot ist heller und milder im Geschmack als Roggenbrot. Vollkornbrot wird aus Vollkornmehl hergestellt. Dieses Mehl wird aus dem ganzen Korn gemahlen. Also auch mit der Schale. Es enthält viele Ballaststoffe und ist sehr gesund.
Jede Region in Deutschland hat ihre eigenen traditionellen Brotsorten und Gebäckspezialitäten. Zum Beispiel gibt es in Bayern die „Brezel“, ein Laugengebäck in Form eines Knotens. Und in Norddeutschland gibt es „Pumpernickel“, ein sehr dunkles und schweres Brot.
Die Bäcker in Deutschland sind sehr kreativ und probieren gerne neue Rezepte aus. So entstehen immer wieder neue, leckere Backkreationen.
Wusstest du, dass es in Deutschland sogar eine Brotprüfung gibt? Ja, du hast richtig gehört! Jedes Jahr werden in Deutschland die besten Brote gekürt. Eine Jury probiert viele verschiedene Brote und wählt die besten aus.
Außerdem gibt es in Deutschland auch Brotmuseen. Dort kann man viel über die Geschichte des Brotes erfahren und alte Brotbacköfen sehen.
Brot ist in Deutschland mehr als nur Nahrung. Es ist ein wichtiger Teil der Kultur und Tradition. Von traditionellen Brotsorten bis zu modernen Backkreationen – die Vielfalt und Qualität des Brotes in Deutschland sind beeindruckend. Also, wenn du das nächste Mal in Deutschland bist, probiere unbedingt ein Stück traditionelles deutsches Brot. Es wird dir sicherlich schmecken! Und hör Dir doch mal die Episode über das typisch deutsche Abendbrot an. Guten Appetit!
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von Annik Rubens | 20. Februar 2024 | Grammatik, SG Podcast-Episode
von Annik Rubens | 6. Februar 2024 | Kultur, SG Podcast-Episode
Die TV-Serie „Der Bergdoktor“ ist eine sehr beliebte deutsche Fernsehserie, die sich um das Leben und die Abenteuer eines Arztes in den Alpen dreht. Die Hauptfigur der Serie ist Dr. Martin Gruber, der von dem österreichischen Schauspieler Hans Sigl gespielt wird. Die Serie hat eine große Fangemeinde und erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit. 16 Staffeln gibt es mittlerweile (jetzt läuft gerade die 17.!), man kann sie in der ARD- und ZDF-Mediathek nachsehen. Die Einschaltquoten sind so gut, dass jeder fünfte deutsche TV-Zuschauer den Bergdoktor anschaut!
Die Handlung der Serie spielt sich in einem fiktiven Dorf namens Ellmau ab, das in den malerischen Tiroler Alpen liegt. Dr. Martin Gruber, der Bergdoktor, ist nicht nur ein erfahrener Arzt, sondern auch ein sehr bodenständiger und charismatischer Mensch. Die Serie beleuchtet sein Leben, seine Beziehungen zu den Dorfbewohnern und seine beruflichen Herausforderungen.
Die Geschichte beginnt damit, dass Dr. Gruber in das kleine, ländliche Ellmau zurückkehrt, nachdem er einige Jahre in New York verbracht hat. Er übernimmt eine Praxis. Von diesem Moment an wird er in viele emotionale und dramatische Geschichten verwickelt. Die Serie kombiniert medizinische Notfälle mit persönlichen Beziehungen. Natürlich hat der Arzt immer wieder neue Frauen an seiner Seite. Aber er lebt mit seiner Mutter, seinem Bruder und seiner Tochter auf einem Bauernhof.
Es gibt viele Nebencharaktere in der Serie, von anderen Ärzten bis hin zu Dorfbewohnern mit unterschiedlichen Hintergründen. Da ist zum Beispiel der Klinikarzt, der im Laufe der Zeit zum Freund wird.
Jede Episode enthält eine neue medizinische Herausforderung, sei es ein Bergunfall, eine mysteriöse Krankheit oder ein tragisches Ereignis. Die Arbeit des Arztes wird wie in vielen TV-Serien sehr unrealistisch dargestellt, aber darum geht es eigentlich auch gar nicht. Es ist eben gute Unterhaltung – und zwischendrin gibt es immer wieder Bilder der atemberaubenden Landschaft der Alpen.
Die Serie ist für viele Menschen eine Art Eskapismus. Wir flüchten uns in dieses kleine Dorf Ellmau, wo jeder jeden kennt. Wir fühlen uns geborgen in dieser Ersatzfamilie. Und vor allem tut es gut, dass jedes noch so schlimme Problem am Ende der Episode gelöst ist. Meistens jedenfalls. Es wäre schön, wenn es in der realen Welt auch so einfach wäre!
Andererseits würde ich einen großen Bogen um dieses Dorf Ellmau machen, denn so viele schlimme Krankheiten, wie da auftreten – das kann nicht normal sein.
Hast Du schonmal eine Folge „Der Bergdoktor“ gesehen? Wenn ja, schreib mir in die Kommentare, wie sie Dir gefallen hat! Hier findest Du sie in der Mediathek: https://www.zdf.de/serien/der-bergdoktor
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von Annik Rubens | 23. Januar 2024 | Natur und Umwelt, SG Podcast-Episode
Hinweis: Es gab schon eine alte Episode zu diesem Thema – hier ist jetzt alles aktuell.
Die Energiewende ist ein wichtiges Thema, das sich darum dreht, wie wir Energie produzieren und nutzen. In den letzten Jahren hat sich viel in diesem Bereich verändert.
Früher haben wir hauptsächlich Energie aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas gewonnen. Diese Art der Energieerzeugung hat jedoch viele negative Auswirkungen auf die Umwelt. Zum Beispiel entstehen bei der Verbrennung dieser Brennstoffe schädliche Gase, die den Klimawandel negativ beeinflussen.
Die Idee der Energiewende ist es, weg von diesen schädlichen Energiequellen zu gehen und stattdessen erneuerbare Energien zu nutzen. Erneuerbare Energien kommen aus Quellen, die nie erschöpft sind, wie Sonne, Wind und Wasser.
Die Geschichte der Energiewende begann vor vielen Jahren, als Wissenschaftler und Umweltschützer erkannten, dass wir nachhaltigere Wege finden müssen, um Energie zu erzeugen. Deutschland war eines der ersten Länder, das sich ernsthaft für die Energiewende engagierte. Im Jahr 2000 wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführt, das Anreize für die Nutzung erneuerbarer Energien schuf.
Ein wichtiger Schritt in der Geschichte der Energiewende war der verstärkte Ausbau von Windkraftanlagen. Windkraft erzeugt Energie, indem der Wind die Flügel der Windkraftanlagen antreibt. Deutschland hat viele Windräder, besonders entlang der Küste, wo der Wind stark ist. Diese Windkraftanlagen tragen dazu bei, saubere Energie zu produzieren und sie helfen, die Umweltbelastung zu reduzieren. Leider sperren sich manche Bundesländer wie Bayern gegen Windkraft.
Ein weiterer Teil der Energiewende ist die Solarenergie. Solarzellen wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um. Im Laufe der Jahre sind die Kosten für Solarzellen gesunken, und viele Menschen und Unternehmen haben begonnen, Solaranlagen auf ihren Dächern zu installieren. Dies trägt nicht nur dazu bei, die Umwelt zu schützen, sondern ermöglicht es den Menschen auch, ihre eigene Energie zu erzeugen.
Ein kurioses Beispiel für die Energiewende ist die Idee, Energie aus Gemüseabfällen zu gewinnen. In einigen Städten sammelt man Gemüsereste, zum Beispiel aus Restaurants oder Märkten, und verwandelt sie in Biogas. Biogas kann dann als erneuerbare Energiequelle genutzt werden. Es ist erstaunlich zu sehen, wie aus etwas, das normalerweise weggeworfen wird, Energie gewonnen werden kann.
Die Energiewende ist jedoch nicht nur eine Technologiegeschichte. Sie betrifft uns alle im täglichen Leben. Zum Beispiel verwenden viele Menschen jetzt energieeffiziente Geräte zu Hause, wie LED-Lampen oder energiesparende Elektrogeräte. Diese kleinen Veränderungen helfen, den Energieverbrauch zu reduzieren und tragen zur Energiewende bei.
Es gibt jedoch auch Herausforderungen auf dem Weg zur Energiewende. Einige Menschen sind besorgt über die Kosten und befürchten, dass erneuerbare Energien teurer sein könnten. Es ist wichtig, dass die Regierungen und Unternehmen Wege finden, erneuerbare Energien erschwinglich und für alle zugänglich zu machen. Das wurde vor allem auch spürbar, als Russland die Ukraine angriff und Deutschland dadurch auf russisches Gas verzichten wollte.
Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Um das zu schaffen, muss der Ausbau der Erneuerbaren Energien stark beschleunigt werden. 2021 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien bei rund 41 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Er stieg 2022 auf 46,2 Prozent und erhöhte sich im ersten Halbjahr 2023 weiter auf rund 52 Prozent. Wir sind also auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel.
Insgesamt ist die Geschichte der Energiewende eine Geschichte des Wandels und der Innovation. Es ist beeindruckend zu sehen, wie Menschen auf der ganzen Welt gemeinsam daran arbeiten, eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen. Jeder kann einen Beitrag leisten, sei es durch den Einsatz von energiesparenden Technologien oder einfach durch bewussten Energieverbrauch im Alltag. Die Energiewende ist eine gemeinsame Anstrengung, die uns alle betrifft und von der die Gesundheit unserer Umwelt und unseres Planeten abhängt.
Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg264kurz.pdf